Falscher Pfiff kostet Fürth den Sieg in Dresden

21.3.2014, 20:47 Uhr
Eiskalt: Nikola Djurdjic schnappte sich das Leder, legte es auf den Punkt und schob es cool in die Maschen - die Führung für das Kleeblatt.

© Sportfoto Zink / WoZi Eiskalt: Nikola Djurdjic schnappte sich das Leder, legte es auf den Punkt und schob es cool in die Maschen - die Führung für das Kleeblatt.

Die Spielvereinigung Greuther Fürth gibt mit ihrer Spielweise weiterhin Rätsel auf – und trotzdem fehlte in der 90. Minute nicht viel zum Sieg bei Dynamo Dresden. Florian Trinks lief allen auf und davon und hatte vor dem Tor eigentlich eine gute Idee. Sein Querpass erreichte Tom Weilandt jedoch minimal im Abseits, meinte zumindest Schiedsrichter Guido WInkmann. Wie die Fernsehbilder später aber zeigten, befand sich Weilandt auf Ballhöhe, der Treffer war somit eigentlich regulär. Doch das Tor zählte nicht. So blieb es beim 1:1 (0:0) nach zwei späten Elfmetertoren; dabei war der Strafstoß zum 1:0 von Nikola Djurdjic das achte Fürther Tor nach einem ruhenden Ball allein in diesem Jahr.

Mit Ognjen Mudrinski als Sturmspitze versuchte die Spielvereinigung, die akut abstiegsbedrohten Sachsen zu bezwingen. Dass das kein gemütlicher Abend werden sollte, war spätestens nach 20 Minuten auch dem letzten Fürther klar. Der Ex-Dresdner Wolfgang Hesl war voll gefordert, da seine rechte Abwehrseite nicht immer auf der Höhe war. Alleine Tobias Kempe scheiterte nach schönen Dribblings am reflexstarken Hesl (23. und 26.). Doch auch Zoltan Stieber sah gegen Cheikh Gueye auf der linken Seite nicht besser aus. Impulse nach vorne – Fehlanzeige. Dabei begann Fürths Offensivspiel überaus rassig: Bereits in den ersten zehn Minuten hatten Thomas Pledl, der erneut im rechten Mittelfeld auflief, und Zsolt Korcsmar nur knapp das Tor verfehlt.

Ab dann aber endeten die Bemühungen bis zur Halbzeit meist beim zwar anspielbaren, aber beim Ballverteilen glücklosen Djurdjic. Und die wenigsten Optionen bot ihm Landsmann Mudrinski an, der weder in die Gasse lief noch direkte Duelle gegen die Dynamo-Innenverteidigung gewann. Seine Auswechslung in der 65. Minute – ins Spiel kam Ilir Azemi – muss ihm wie eine Erlösung vorgekommen sein. In die Karten spielte den Gästen nicht einmal, dass die Heimfans Papierkugeln von ihrer Choreografie („Kämpfen & Siegen“) auf die Fürther Ersatzleute warfen, die Trainer Frank Kramer bereits nach 20 Minuten zum Warmmachen geschickt hatte. Schiedsrichter Guido Winkmann unterbrach die Partie deshalb für eine Minute.

Nein, die drei Punkte mussten die Fürther, so viel war relativ schnell klar, erneut über Standardsituationen erzwingen. Denn auch in der zweiten Hälfte hatten die hochmotivierten und schnell kombinierenden Dresdner mehr vom Spiel. Unentwegt und ohrenbetäubend peitschten die Fans den achtfachen DDR-Meister nach vorne. Bis auf einen Schuss übers Tor von Goran Sukalo in der 58. Minute waren die Weiß-Grünen bis dahin so harmlos wie noch nie in dieser Saison. Die Kramer-Elf hatte nur Glück, dass auch bei den Gastgebern der finale Pass in die Schnittstelle so gut wie nie ankam– und dass sie nach einer Stunde dem hohen Tempo Tribut zollen mussten. So probierte es Hartmann eben mit einem beherzten Schuss aus 30 Metern, der nur knapp über das linke Tordreieck zischte (68.).

Das 1:0 für Fürth in der 71. Minute war so unerwartet wie unverdient. Und die Entstehung irregulär: Zoltan Stieber nahm einen Doppelpass in vollem Lauf an, doch Gueye holte ihnnoch knapp vor der Strafraumgrenze von den Beinen. Da Schiedsrichter Winkmann keine Zeitlupe zur Verfügung hatte, entschied er auf Strafstoß. Djurdjic verwandelte sicher. Doch das, sagten sich die Sachsen, können wir auch – und erzwangen eine Konzessionsentscheidung des Referees. In der 79. Minute hob Idir Ouali federleicht nach einer Berührung von Daniel Brosinski ab, Zlatko Dedic trat den Elfmeter zum Ausgleich. Mit dem Punkt muss das Kleeblatt absolut zufrieden sein, zumal sich auch die Verfolger Union Berlin und Paderborn (1:1) die Punkte teilten. Dynamo hatte der braven Kramer-Elf den Schneid abgekauft.

Der Live-Ticker zum Nachlesen.

Dynamo Dresden: Kirsten - Gueye, Leistner, Brégerie, Leistner, Schulz- Hartmann (73. Dedic), Losilla - Ouali, Grifo, Kempe - Poté

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Brosinski, Korcsmar, Röcker, Gießelmann - Sukalo, Sparv - Pledl, Stieber (86. Weilandt) - Djurdjic (80. Trinks), Mudrinksi (64. Azemi)

Tore: 0:1 Djurdjic (71., Foulelfmeter), 1:1 Dedic(79. Foulelfmeter) | Gelbe Karten: Poté, Gueye - Brosinski, Sukalo | Schiedsrichter: Winkmann (Kerken) | Zuschauer: 25.115