FCN-Anhänger machen ihrem Ärger auf Facebook Luft

25.8.2015, 18:17 Uhr
Die Leidenszeit geht weiter: Der 1. FC Nürnberg macht es seinen Anhängern zur Zeit nicht leicht, Fan zu sein.

© Sportfoto Zink / DaMa Die Leidenszeit geht weiter: Der 1. FC Nürnberg macht es seinen Anhängern zur Zeit nicht leicht, Fan zu sein.

Schlechter Saisonstart mit nur vier Pünktchen, schlechte Leistungen und ein angebliches Finanzloch samt Dementi von Vereinsseite: Obwohl das Spieljahr 2015/16 noch nicht lange läuft, brodelt es schon wieder beim 1. FC Nürnberg. Doch vor allem die jüngste Entscheidung, Niklas Stark nach Berlin zu transferieren, schürt mittlerweile den Unmut unter den Fans im Netz. Mit einem Post auf die Pinnwand des Club machte Facebook-User Michael Sörgel seinem Ärger Luft und fragte den Club direkt: "Sagt mal für wie saublöd haltet Ihr uns Fans eigentlich?"

Neben der sportlichen Situation brachte vor allem der Stark-Transfer das Fass zum Überlaufen, wie Sörgel auf Nachfrage von nordbayern.de sagte. Er fühle sich vom Verein belogen, "man weiß nicht, was man noch glauben kann. Die Glaubwürdigkeit ist weg." Der Fan verfolgt die Vorgänge beim Club schon länger mit Besorgnis, sein Fazit fällt ernüchternd aus: "Es ist einfach nur noch zum Heulen und Fremdschämen!"

Mit seinen Ausführungen traf Sörgel offenbar direkt den Nerv anderer Anhänger, denn sein Kommentar bekam bereits über 11.600 "Likes" und wurde 974-mal geteilt (Stand: Dienstag, 25. August, 18.15 Uhr). Zustimmungen wie "treffender kann man es nicht beschreiben", sind keine Seltenheit unter Sörgels Post. Auch Fans anderer Vereine haben sich in die Diskussion eingeklinkt und können seine Argumentation nachvollziehen. "Ich bin zwar kein Cluberer, aber als eingefleischter Bremenfan kann ich diese Argumentation, die Wut auf unfähige Verantwortliche und den daraus resultierenden Schmerz, inklusive Angst um den Verein absolut nachempfinden", pflichtet User Bernd Sachs bei.

Ob er mit so viel Zuspruch gerechnet hat? "Nein, überhaupt nicht", so die Antwort des 33-Jährigen, der seit fast 15 Jahren Mitglied beim FCN ist. "Es hat eine Eigendynamik entwickelt. Es hat mich auch gefreut."

"Wir nehmen das ernst", sagte FCN-Pressesprecherin Luana Valentini auf Anfrage. Der Post wäre bereits bekannt und wurde auch schon intern thematisiert. "Wir begrüßen es, dass sich die Fans auf der Seite austauschen", so Valentini weiter.

Der FCN hat nun auch mit einem Facebook-Kommentar reagiert: "Uns sind die Fans keinesfalls egal, sondern ein ständiger Antrieb", heißt es da. Allerdings will man nicht detailliert auf die Vorwürfe antworten, da dies zu jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich als Ausflüchte interpretiert werden würde.

Was in Zukunft besser werden muss, ist eine schwierige Frage. Es gebe kein Patentrezept, ist sich Sörgel sicher, aber: "Der Verein muss sich auf links drehen. Durch die Bank muss sich alles verbessern."

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