FCN-Spitze stellt sich Fans: "... dann muss Etat gekürzt werden"

12.12.2015, 09:00 Uhr
Er ist einer der Hoffnungsträger beim 1. FC Nürnberg: Finanzvorstand Michael Meeske.

© Sportfoto Zink Er ist einer der Hoffnungsträger beim 1. FC Nürnberg: Finanzvorstand Michael Meeske.

Aus der Vergangenheit lernen, es in der Gegenwart so gut wie möglich machen und noch die Weichen für eine bessere Zukunft stellen – wer wollte das nicht? Beim 1. FC Nürnberg sind sie zurzeit mit neuem Elan dabei, Altlasten aufzuarbeiten und neues Vertrauen zurückzugewinnen, bei den Anhängern, aber auch bei möglichen neuen Sponsoren.

Die Vergangenheit einfach nur abhaken, das geht beim Club nicht. Bei der letzten Jahreshauptversammlung wurden die (Ex-)Vorstände Woy und Bader nicht entlastet. "In Nürnberg ist viel Porzellan zerschlagen worden", sagt Michael Meeske, der neue Vorstand für Marketing, Verwaltung und Finanzen, der zusammen mit dem neuen Sportvorstand Andreas Bornemann jetzt die Doppelspitze bildet. "Es ist viel Porzellan zerschlagen worden“, genau diese Worte wählt auch Thomas Grethlein, der seit etwas über 14 Monaten der neue Aufsichtsratsvorsitzende beim 1. FC Nürnberg e.V. ist.

Talente wie Erras sollen gehalten werden

Meeske und Grethlein, zwei der Hoffnungsträger, die den Club wieder in ruhigere Gewässer führen sollen, standen beim Fußball-Talk der Deutschen Akademie für Fußballkultur im Rede und Antwort. Ungeschminkt beantworteten sie die Fragen des Moderators Christoph Ruf und später die der Anhänger, die den Saal fast vollständig gefüllt hatten.

Man müsse sich darauf einstellen, "dass auch die aktuelle Saison mit einem Verlust beendet wird", erklärte Meeske, zumal es auch bei den Zuschauerzahlen „einen leichten Negativtrend“ gebe. Man habe in den letzten Jahren über seine Verhältnisse gelebt, ergänzte Grethlein. Seine Rechnung ist einfach: "Wir sind jetzt das zweite Jahr in der zweiten Liga. Wenn uns das Glück nicht hold ist, muss der Etat heruntergefahren werden."

Raststätten-Aktion war nicht Baders Entlassungsgrund

Die hoffnungsvollen Talente – Stichwort Erras – müssten gehalten werden, lautete eine Forderung der Fans. Zu hören war auch der Wunsch nach neuen, größeren Sponsoren, zum Beispiel auch auf der Spielerbrust. Doch da musste Grethlein zugeben: "Wir müssen erst Vertrauen zurückgewinnen, um größere Fische zu angeln."

Welches der nächsten beiden Spiele wichtiger sei, wurde Meeske gefragt. "Beide, Liga und Pokal, sind sehr, sehr wichtig", antwortete er und hatte dann noch die Lacher auf seiner Seite: "Wenn wir gegen Freiburg gewinnen und gegen Hertha gewinnen, dann könnte ich in Heidenheim auch mit einem Unentschieden leben.“ – "Nein, dann will ich auch in Heidenheim gewinnen", setzte Grethlein noch eins drauf. Dann stünde der Club wohl mindestens auf Platz drei, auf den ihn Ruf – Stichwort: Blick in die Zukunft – schon etwas voreilig gesetzt hatte.

Mit dem 3:6 in Freiburg hatte die Saison ja so schlecht begonnen, nach Baders unsäglichem Rastplatzstopp mit dem Mannschaftsbus kam dann für ihn das Aus. "Wir hatten uns aber schon vor dieser Autobahnaktion geeinigt, getrennte Wege zu gehen", stellte Grethlein klar.

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