Fehlende Leistung: Fürths Wittek steht unter Beobachtung

27.2.2019, 12:15 Uhr
Geht an guten Tagen immer vorneweg: Linksverteidiger Maximilian Wittek lässt hier Heidenheims Marc Schnatterer locker stehen.

© Foto: Sportfoto Zink Geht an guten Tagen immer vorneweg: Linksverteidiger Maximilian Wittek lässt hier Heidenheims Marc Schnatterer locker stehen.

Als wieder mal ein Freistoß im Fangnetz hinter dem Tor landete und eine der vielen Ecken in der Partie bei Holstein Kiel ziellos durch den Strafraum segelte, hatte Rachid Azzouzi Gesprächsbedarf. Der Sportdirektor des Zweitligisten soll sich Wittek zur Brust genommen haben. Zu groß war der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei dem Spezialisten für Standardsituationen.

Hier die Träume von der Bundesliga, da allenfalls Mittelmäßigkeit im Liga-Alltag. Zufriedenstellend war das nicht. "Jeder sollte sich Gedanken um seine Zukunft machen. Und die Zukunft kann ich mit Leistungen in der Gegenwart beeinflussen", meinte der neue Trainer Stefan Leitl vielsagend und umschrieb damit auch das Prinzip der Wechselwirkung.

Es ist kein Geheimnis, dass der beim TSV 1860 München großgewordene gebürtige Freisinger in diesem Sommer die nächste Stufe der Karriereleiter erklimmen möchte. Schon vor ein paar Monaten rief die Bundesliga, damals aber erklärte ihn Azzouzi für unverkäuflich. Bei der bekannt limitierten Fürther Finanzkraft dürfte die Hartnäckigkeit des Sportdirektors in dieser Beziehung jedoch Grenzen haben, insofern müssen beide Seiten an guten Auftritten des Turbo-Verteidigers interessiert sein.


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"Ich hab’ schon selbst eingesehen, dass die letzten Wochen nicht so gut waren. Ich muss mich da mehr konzentrieren", gibt sich Wittek einsichtig, sieht sich nun aber in einem "Aufwärtstrend". Fitness und Rhythmus stimmten wieder nach einer körperlich durchwachsenen Hinrunde mit ein paar muskulären Wehwehchen und der schweren Augenverletzung.

Mehr mag er daraus nicht ableiten. Gespräche mit potenziellen Interessenten hätte er jedenfalls nicht geführt, versichert der 23-Jährige mit dem ihm eigenen Charme eines niederbayerischen Lausbuben. Sein Augenmerk gelte Fürth und nur Fürth. Alles andere würde der Trainer ja auch nicht durchgehen lassen und entsprechend sanktionieren. "Larifari merkt der Trainer sofort", sagt Wittek und darf diese allgemein gültige Einschätzung durchaus auf sich persönlich beziehen. Besagte Wechselwirkung eben.


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Liefert Wittek in den verbleibenden elf Spielen eine starke Restrunde, wird er seinen Traum von der Beletage aller Voraussicht nach bald leben dürfen. Wenn nicht, bleibt er womöglich der wieselflinke Turbo-Verteidiger, der an guten Tagen die zweite Liga prägt. "Heute reicht es doch, drei, vier gute Spiele abzuliefern und irgendein Verein will dich haben. Bei drei, vier schlechten Spielen bist du aber genauso schnell auf dem Abstellgleis", sagt Maxi, der Lokomotivführer.

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