Fit für Frankfurt: Der Club siegt im Schongang

15.5.2016, 17:20 Uhr
Reingestochert: Club-Bubi Cedric Teuchert machte Nürnbergs Sieg in Paderborn amtlich.

© Sportfoto Zink / DaMa Reingestochert: Club-Bubi Cedric Teuchert machte Nürnbergs Sieg in Paderborn amtlich.

René Weiler hörte es schon in den Katakomben, "Wahnsinn", sagte Nürnbergs Trainer zu Dave Bulthuis, als beide eineinhalb Stunden vor dem Spiel das Stadion inspizierten. Das gehörte da schon dem Anhang des 1. FC Nürnberg, gut viertausend Fans hatten sich auf die lange Reise nach Ostwestfalen gemacht - unterstützt von noch mindestens tausend Schalker Freunden.

Nürnberg probt schon die Stimmung für die Relegation, es sieht gut aus - viel mehr brauchte es nicht mehr im letzten regulären Zweitligaspiel beim SC Paderborn, für den 1. FC Nürnberg ging es um gar nichts mehr. Großes Interesse am Zweitliga-Dritten hatte trotzdem natürlich auch eine stattliche Abordnung von Eintracht Frankfurt, angeführt vom Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen. Man sieht sich am Donnerstagabend wieder zum ersten Relegationsspiel in Frankfurt.

In Paderborn, wo der SCP unbedingt einen Sieg brauchte, um eine Chance auf Relegationrang 16 zu wahren, sahen Frankfurts Späher einen Nürnberger Club, dem es notwendigerweise an der nötigen Spannung fehlte, entschlossene Aktivitäten gehörten diesmal nicht ins Repertoire. Der Fokus liegt auf dem Donnerstag, aber einen einigermaßen passablen Eindruck wollten die Gäste natürlich trotzdem hinterlassen - es gelang mit einigen Abstrichen, am Ende stand einer wenig prickelnden Partie hieß es 1:0 (0:0) für Nürnberg durch ein spätes Tor von Cedric Teuchert. Die wichtigste Nachricht lautete: Torwart Raphael Schäfer hielt unbeschadet durch.

Trainer Weiler hatte die Nürnberger Elf nur sanft umgestellt, Innenverteidiger Georg Margreitter und Stürmer Guido Burgstaller blieben vorerst draußen, neben Bulthuis verteidigte Even Hovland, statt Burgstaller stürmte Danny Blum, das defensive Zentrum besetzten Kevin Möhwald und Ondrej Petrak.

Leibold vergibt

Der erwartete Ansturm der Paderborner blieb aus. Schon nach dreißig Sekunden hätte Tim Leibold Nürnberg in Führung bringen müssen, bestand aber allein vor Fernandes Heuer den Zweikampf mit Paderborns Torwart nicht. Der SC 07, gehemmt von Abstiegsangst, wirkte bemüht, aber kaum entschlossen genug, die nächste sehr gute Chance bot sich wieder Nürnberg: Danny Blum setzte sich über links durch, scheiterte aber ebenfalls am tüchtigen Heuer – viel mehr Höhepunkte hatte die erste Halbzeit nicht, sieht man von zwei Paraden Raphael Schäfers gegen Nicklas Helenius (8.) und Moritz Stoppelkamp (23.) ab.

Besonders schwere Prüfungen für den Rückkehrer waren es nicht. Nach der Pause ließ Schäfer einen Schuss von Stoppelkamp abprallen, Kevin Stöger konnte den Nachschuss nicht nutzen (49.). Paderborn mühte sich um Druck, Schäfer parierte gegen Stoppelkamp (51.), Nürnberg rang um Orientierung. Weiler brachte Burgstaller für den diesmal unauffälligen Füllkrug (55.). Das Publikum im ausverkauften Stadion trieb den SCP nach vorn, aber Schäfer klärte auch gegen Stöger (58.) - der Heim-Elf fehlte es an Präzision im Abschluss.

Die Einwechselspieler richten's

Nach Cedric Teuchert (für Blum) wechselte Weiler auch noch den Profi-Debütanten Lukas Mühl (67., für Gislason) ein, einen begabten Nachwuchsspieler, die Stammkräfte sollen regenerieren für den Donnerstag. In Paderborn passierte nicht mehr viel - bis zur 86. Minuten, als Burgstaller Teuchert bediente - und der über den Umweg des Pfostens sein erstes Profi-Tor erzielte. Die passende Einstimmung für Frankfurt - hymnisch besungen vom Anhang.

+++ Der Live-Ticker zum Relegations-Warmup +++

SC Paderborn:  Heuer Fernandes - Narey, Sebastian, Wahl, Hartherz - Bakalorz (74. Bertels), Wydra - Koc (79. Koc), Stöger, Stoppelkamp - Helenius (67. Saglik)

1. FC Nürnberg: Schäfer - Brecko, Hovland, Bulthuis, Sepsi - Petrak, Möhwald - Gislason (67. Mühl), Leibold - Füllkrug (55. Burgstaller), Blum (60. Teuchert)

Tore: 0:1 Teuchert (86.) | Gelbe Karten:  Bakalorz, Wydra  / Teuchert  | Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg) | Zuschauer: 15.000 (ausverkauft).

 

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