Formel 1: Jeder darf mal...

12.6.2012, 16:00 Uhr
Formel 1: Jeder darf mal...

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Für die einen ist es die verflixte Sieben, für Michael Schumacher die geliebte Sieben. Wenn nicht hier, wo dann, meinte Schumacher vor dem Rennen in Montreal. Er, der siebenmalige Weltmeister, der Fahrer mit der Nummer sieben auf dem Auto, der schon siebenmal in Montreal gewonnen hat, wollte nun im siebten Rennen der Saison der siebte Sieger sein.

Und dann das. Während Lewis Hamilton in Kanada tatsächlich als siebter Pilot den Siegeschampagner verspritzt, ist der deutsche Rekordmeister schon nicht mehr an der Strecke. In der 45. Runde hatte er seinen Silberpfeil an die Box gesteuert und die Fernsehbilder der Mechaniker, die per Hand mit ebenso sichtbarer wie wirkungsloser Gewalt versuchen, die Klappe des Heckflügels in ihre Position zu bringen, symbolisieren die ganze Hilflosigkeit bei Mercedes, wenn es um das Auto Schumachers geht.

Tags darauf entschuldigt sich Teamchef Ross Brawn für den neuerlichen Defekt, der zum vierten Saisonausfall Schumachers führte. Und was sagt der Betroffene? „Solche Dinge passieren. Ich weiß, dass meine Jungs ihr Bestes geben.“ Ist da nun einer, der in der Branche als Perfektionist und die Ungeduld in Person gilt, mit seinen 43 Jahren schon altersmilde oder hat Schumacher nicht mehr den Biss, um mal ordentlich auf den Tisch zu hauen? Wenn nicht einmal mehr die Magie der Sieben hilft, was rechnet sich der Deutsche eigentlich noch aus?

Klar ist: Nach der Saison endet sein Drei-Jahres-Vertrag bei Mercedes, und von der Entscheidung, ob Schumacher verlängert, falls der Rennstall dies will, hängen in der Formel 1 viele Personalentscheidungen ab. Dies dürfte aber kaum die Art von Bedeutung sein, die „Schumi“ mit seinem Comeback angestrebt hat. Vielleicht wird erst nach dem siebten Ausfall alles gut. Die Saison ist ja noch lang.

 

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