Freis: Fürths Rumpler bekommt Rivalen

9.7.2016, 17:17 Uhr
Sebastian Freis - hier im Derby-Einsatz - bleibt trotz Konkurrenz gelassen.

© Sportfoto Zink / JüRa Sebastian Freis - hier im Derby-Einsatz - bleibt trotz Konkurrenz gelassen.

Für eine Woche war es wieder ruhig an der Kronacher Hard, sieben Tage lang hatten die Profis der Spielvereinigung Greuther Fürth trainingsfrei, erst am Montag geht der reguläre Übungsbetrieb wieder los. Davor mussten die Spieler allerdings bei bis zu 32 Grad Sonne richtig ran, von der härtesten Vorbereitung seiner Trainerlaufbahn hat Stefan Ruthenbeck gesprochen.

Sebastian Freis hat das alles stoisch hingenommen, die hohen Temperaturen, das intensive Training. "Es ist ja nicht meine erste Vorbereitung", sagt der Torjäger der Fürther, der in der Winterpause 2015 vom SC Freiburg zum Kleeblatt kam. Dort hat er in der vergangenen Saison seinen Platz auf der linken Außenbahn gefunden und in 30 Partien zwölf Tore geschossen - so viele in einer Spielzeit wie nie zuvor in seiner Karriere. Dabei war er in seinem ersten Halbjahr in Fürth von nicht wenigen Fans schon als Chancentod abgestempelt worden. In der vergangenen Saison machte er sich dann unverzichtbar.

Wie sehr es an Alternativen mangelte, wurde offenbar, wenn er fehlte: Die letzten drei Spiele vor der Winterpause musste Freis wegen einer Hüftentzündung aussetzen, den 33. Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern verpasste er wegen einer Gelbsperre. Keine der vier Partien konnte die Spielvereinigung gewinnen. "Als er verletzt war, haben wir uns alle danach gesehnt, dass er wiederkommt", sagt Ruthenbeck: "Das ist gut für ihn, aber nicht so gut für die Mannschaft und den Verein."

"Wir sind jetzt doch etwas unberechenbarer"

Unersetzbar soll Freis in der neuen Saison nicht mehr sein, auch deshalb hat man mit Sercan Sararer und Mathis Bolly neue Leute geholt, die auf der linken Außenseite spielen. Beide bringen etwas mit, was dem Fürther Spiel bislang oft fehlte: Tempo. Deshalb sind sie nicht als Back-ups für Freis gedacht, sondern dazu da, im Fürther Angriff für die Möglichkeit zu sorgen zu variieren. "Wir sind jetzt noch etwas unberechenbarer in der Offensive", sagt Ruthenbeck.

Freis, den Ruthenbeck einmal liebevoll "Rumpler" genannt hat, genießt bei seinem Trainer großes Ansehen: "Sebastian kann viele Positionen spielen, er ist sehr spielintelligent. Ein sehr, sehr schlauer Spieler." Das heißt aber auch: Erst die Vorbereitung wird zeigen, wo Freis in der kommenden Saison auflaufen wird. Als Rechtsfuß ist er auch auf der rechten Außenbahn einsetzbar, genauso im Zentrum.

Ein Einsatzort wird sich wohl finden, schließlich ist Freis mit 31 Jahren einer der wenigen erfahrenen Spieler im Kleeblatt-Kader. „Da gibt es kein Wenn und Aber“, sagt Ruthenbeck: "Er ist ein absoluter Führungsspieler." Eine Rolle, die Freis sich nicht aufgrund des Alters, sondern wegen seiner Leistung erspielt hat - und in der er sich wohlfühlt. "Ich genieße es, wenn die jungen Spieler etwas annehmen und lernen wollen", sagt er.

Offen, wie es weitergeht

Auch die neue Konkurrenzsituation scheint ihn nicht aus der Ruhe zu bringen. "Druck mache ich mir nur noch selber", sagt Freis: "Ich habe den Anspruch, an das vergangene Jahr anzuknüpfen und das eine oder andere zu verbessern." Dass er sich wohlgefühlt hat auf der linken Außenbahn, das habe der Trainer ja gesehen: "Da sprechen auch die Zahlen dafür."

Aber eine andere Rolle in einem anderen System, das könne er sich natürlich vorstellen, sagt Freis, der froh ist, dass Ruthenbeck weiter sein Coach ist: "Es ist wichtig, dass wir auf dem Trainerposten Konstanz haben." Wie es nach der Saison weitergehen wird, lässt Freis offen, sein Vertrag läuft noch bis Juni 2017. Verlängerung, Wechsel, Karriereende - der Stürmer hat schon über alle Möglichkeiten nachgedacht. "Es gibt aber noch keine Tendenz", sagt er. Auch da bleibt Freis variabel.

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