Freitag und Geisenberger top - Dahlmeier wird Dritte

17.12.2017, 18:18 Uhr
Siegte im schweizerischen Engelberg und ist vor der Vierschanzentournee gut drauf: Skispringer Richard Freitag.

© Alexandra Wey/dpa Siegte im schweizerischen Engelberg und ist vor der Vierschanzentournee gut drauf: Skispringer Richard Freitag.

BIATHLON: Laura Dahlmeier ist wieder in Form. Deutschlands Biathlon-Königin holte sich nach ihrem Sieg in der Verfolgung am Samstag im letzten Weltcup-Rennen des Jahres im Massenstart Rang drei. In Le Grand-Bornand schaffte es am Sonntag auch Erik Lesser als Dritter auf das Podest. Der Franzose Martin Fourcade gewann. Auch bei den Frauen gab es durch Justine Braisaz einen Heimsieg. Klar in Führung liegend musste Denise Herrmann in ihrem ersten Weltcup-Massenstart überhaupt nach dem finalen Schießen drei Strafrunden drehen. Die zweimalige Gewinnerin beim Weltcup-Auftakt in Östersund fiel noch auf Platz zwölf zurück.


SKI ALPIN: Die Verletzung von Stefan Luitz und der Sturz von Viktoria Rebensburg am Sonntag machten eine bis dahin gute Wochenend-Bilanz der deutschen Alpinen zunichte. In Luitz, der sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zuzog, fällt nach Felix Neureuther der nächste Techniker für Olympia aus. Luitz sollte noch am Abend in Innsbruck operiert werden. Rebensburg immerhin verletzte sich nicht bei ihrem Abflug in Val d'Isère, einzig die erhoffte bessere Super-G-Platzierung als beim siebten Rang tags zuvor hatte sich damit erledigt. In der Abfahrt von Gröden kamen alle Deutschen in die Punkte, an den Sieg von Josef Ferstl im Super-G am Freitag aber deutlich nicht heran. Bester war Andreas Sander auf Platz zwölf.


SKISPRINGEN: Die deutschen Skispringer haben beim letzten Weltcup vor der Vierschanzentournee erfolgreich Kurs auf den ersten Saisonhöhepunkt genommen. Bei der Generalprobe unterstrich der im Gesamtweltcup führende Richard Freitag mit den Plätzen eins und zwei seine derzeitige Ausnahmestellung. Auch Andreas Wellinger (zweimal Sechster) ist weiter gut in Form, er darf als Weltcup-Zweiter zum Tournee-Auftakt nach Oberstdorf (30. Dezember) anreisen. Der Norweger Anders Fannemel hatte am Samstag nur 0,1 Punkte vor Freitag gelegen und damit einen erneuten deutschen Doppelsieg wie zuletzt im russischen Nischni Tagil verhindert.

Katharina Althaus verpasste den Sieg beim 100. Weltcup-Springen in der Geschichte des Frauen-Skispringens knapp. Die Weltcup-Spitzenreiterin sprang am Sonntag in Hinterzarten 102,5 und 99 Meter. Mit 254,7 Punkten musste sie nur der Norwegerin Maren Lundby den Vortritt lassen, die auf 269,1 Zähler kam. Dritte wurde mit 248,8 Punkten die Japanerin Sara Takanashi. Mit Ramona Straub als Vierter, Carina Vogt als Sechster und Juliane Seyfarth als Achter kamen drei weitere DSV-Springerinnen unter die besten Zehn.


NORDISCHE KOMBINATION: Eric Frenzel und Fabian Rießle haben die Dominanz der Norweger im Weltcup der Nordischen Kombination gebrochen und für die DSV-Saisonsiege zwei und drei gesorgt. In Ramsau am Dachstein hatten sie am Samstag einen Doppelerfolg errungen, am Sonntag war Rießle dank eines langgezogenen Endspurts nicht zu schlagen. Frenzel musste wegen einer fiebrigen Erkältung auf einen Start verzichten.


LANGLAUF: Nicole Fessel hat den deutschen Langläuferinnen das erste Top-15-Resultat in einem Distanzrennen beschert und damit die halbe Norm zur Teilnahme an den Olympischen Winterspielen geschafft. Die Oberstdorferin kam beim Weltcup in Toblach im 10-Kilometer-Verfolgungsrennen auf Platz 14, nachdem sie tags zuvor im 10-Kilometer-Einzelwettbewerb als 17. nur knapp am erhofften 15. Rang vorbeigeschrammt war. Lucas Bögl und Andreas Katz belegten in der 15-Kilometer-Verfolgung die Plätze 22 und 23. Die Siege gingen an die Schwedin Charlotte Kalla und die Norwegerin Marit Björgen sowie bei den Männern an die Norweger Simen Krüger und Johannes Kläbo.


BOB: Viererbob-Weltmeister Johannes Lochner hat seinen EM-Titel in der Königsklasse verteidigt. Beim deutschen Zweifacherfolg in der EM-Wertung siegte er am Sonntag in Innsbruck-Igls mit Marc Rademacher, Joshua Bluhm und Christian Rasp vor dem Zweierbob-Europameister Francesco Friedrich. Nico Walther wurde als EM-Vierter hinter Oskars Melbardis aus Lettland Weltcup-Fünfter. Am Samstag hatte Friedrich im fünften Anlauf seinen ersten Sieg in diesem Olympia-Winter eingefahren. Im Zweierbob gewann er mit Anschieber Thorsten Margis. Lochner kam mit Joshua Bluhm als Gesamt-Vierter auf EM-Rang drei. Walther landete in der EM-Wertung mit Anschieber Christian Poser auf Platz sieben und wurde Weltcup-Elfter.

Bei den Frauen gab es einen Dreifacherfolg. Den EM-Titel sicherte sich das neuformierte Duo Stephanie Schneider und Annika Drazek. Titelverteidigerin Mariama Jamanka kam mit Schneiders Stammanschieberin Lisa Marie Buckwitz auf EM-Rang zwei und Weltcup-Platz drei. EM-Dritte und Weltcup-Fünfte wurde Anna Köhler aus Winterberg mit Ann-Christin Strack.


SNOWBOARD: Die Snowboarder sind im Olympia-Winter bislang insgesamt ordentlich in Form mit Schwankungen bei den Resultaten. Auf die zweiten Plätze von Ramona Hofmeister im Parallel-Riesenslalom am Donnerstag und Selina Jörg am Freitag folgten schwächere Ergebnisse am Samstag. Jörg, Carolin Langenhorst und Stefan Baumeister schieden beim Parallel-Slalom in Cortina d'Ampezzo jeweils im Achtelfinale aus. Beim Snowboardcross im Montafon war Konstantin Schad als Zehnter der beste Deutsche im Einzelrennen, am Sonntag wurde er in einem Team mit Paul Berg dann aber wieder Vierter im Mannschaftsrennen.


EISKUNSTLAUF: Ihren zweiten gemeinsamen deutschen Meistertitel erliefen Aljona Savchenko und Bruno Massot mit ihrer Kür "La terre vue du ciel" (Die Erde vom Himmel gesehen) fast im Schlaf. Eine Woche nach dem siegreichen Grand-Prix-Finale in Japan zeigten die WM-Zweiten aus Oberstdorf eine überragende Leistung und unterstrichen ihre Gold-Ambitionen im Paarlauf für die Olympischen Winterspiele. "Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht. Es war ein gutes Training für uns", sagte Massot. Im Kampf um die olympischen Startplätze setzten sich der Berliner Paul Fentz, Nicole Schott aus Essen und die Oberstdorfer Eistänzer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis durch. Als zweites Sportpaar fahren die Berliner Annika Hocke/Ruben Blommaert zur EM im Januar nach Moskau und zu Olympia in Südkorea.


SKELETON: Titelverteidigerin Jacqueline Lölling ist bei der Skeleton-Europameisterschaft in Innsbruck-Igls Zweite geworden. Im parallel ausgetragenen Weltcup landete die Weltmeisterin auf Rang vier. Nach zwei Läufen musste sie nur der Russin Elena Nikitina den Vortritt lassen. Die Olympia-Dritte von Sotschi wurde wie Olympiasieger Alexander Tretjakow vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wegen Dopings lebenslang gesperrt. Der Bob- und Skeleton-Weltverband IBSF hatte vor den Rennen in Winterberg die Sperre der Russen im Weltcup vorläufig wieder aufgehoben. Axel Jungk fuhr auf Rang drei. Nach zwei Läufen hatte der Oberbärenburger fast eine Sekunde Rückstand auf den Letten Martins Dukurs. Zweiter wurde der Russe Nikita Tregubow.


RODELN: Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger hat ihren vierten Weltcupsieg in diesem Winter eingefahren. In Lake Placid gewann sie vor der Kanadierin Alex Gough. Weltmeisterin Tatjana Hüfner landete auf Rang vier vor Dajana Eitberger. Im Sprintrennen wenige Stunden später setzte sich Eitberger hauchdünn vor Gough durch und holte den ersten Sieg im Olympia-Winter. Geisenberger kam auf Rang drei, Hüfner wurde Fünfte. Bei den Männern war Johannes Ludwig jeweils der beste Deutsche. Damit sicherte er sich seine Olympia-Nominierung. Im Sprintrennen fuhr er auf Platz zwei. Olympiasieger Felix Loch, der zuvor mit Platz sieben seine schlechteste Weltcup-Platzierung in diesem Winter verbucht hatte, wurde im Sprint nur Zehnter. Ihre Siegesserie setzten die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken fort. Die Thüringer siegten im Weltcup- und im Sprint-Rennen.

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