Fumble, Interception und Co.: Das ABC der Football-Begriffe

4.2.2016, 10:45 Uhr
Fumble, Interception und Co.: Das ABC der Football-Begriffe

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Vorneweg das Wichtigste und Überschaubarste: Zwei Mannschaften treffen auf dem Rasen aufeinander, diejenige mit Ballbesitz greift an, die andere versucht, die Kontrahenten zu stoppen. Das Team mit dem Angriffsrecht hat vier Versuche, eine Distanz von mindestens zehn Yards zu überbrücken. Ziel des Spiels ist es, den Ball in die gegnerische Endzone zu tragen und damit einen Touchdown zu erzielen.

Versucht wird das mit einem Pass- oder einem Laufspiel. Beim Lauf drückt der Quarterback seinem Empfänger den Ball direkt in die Hand, beim Pass versucht er mit einem Wurf einen Abnehmer zu finden. Vier Chancen, sogenannte Downs, stehen zur Verfügung, um die zehn Yards zu überwinden. Nach jedem Versuch hat die angreifende Mannschaft 40 Sekunden Zeit, um einen neuen Anlauf zu organisieren und zu starten. Ein Spiel dauert 60 Minuten netto und ist in vier Viertel mit je 15 Minuten unterteilt. Die Uhr wird während einer Partie aber immer wieder angehalten.

Video: Die Grundregeln des American Footballs

In der Nacht von Sonntag auf Montag stehen sich bei der Jubiläumsausgabe die Carolina Panthers und die Denver Broncos gegenüber. Austragungsort des 50. Super Bowl ist das Levi's Stadium in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien. Alle Infos dazu sehen Sie in der folgenden Bildergalerie:

Quarterback der Denver Broncos: Peyton Manning

Quarterback der Denver Broncos: Peyton Manning © dpa

So weit die Grundlagen. Wer die drauf hat, kann in die Fachterminologie einsteigen. Zehn Begriffe haben wir herausgesucht.

Quarterback:

Für die Offensive und oft auch für den Spielausgang die wichtigste Position. Der Quarterback ist der Spielmacher, er verteilt die Bälle, sagt den nächsten Spielzug an und organisiert die Angriffe. Läuft es bei ihm nicht, ist die Chance auf einen Sieg sehr gering. Im diesjährigen Super Bowl heißen die Spielgestalter Cam Newton (Carolina Panthers) und Peyton Manning (Denver Broncos). Für den Regisseur der Carolina Panthers ist es der erste Super Bowl, sein Gegenüber spielt sein drittes Finale. Die Quarterbacks müssen unzählige verschiedene Spielzüge im Kopf haben – zur Sicherheit tragen sie aber auch einige in einer Manschette am Unterarm – falls doch mal ein Detail entfallen ist.

Wide Receiver:

Der Passempfänger par excellence. Für die weiten Pässe des Spielmachers laufen die Wide Receiver in Position, fangen den Ball und transportieren ihn im Idealfall, so weit die Füße tragen. Nur nicht fallenlassen gilt für sie auf dem Weg in Richtung Endzone. Greifen sie beim Fangen daneben oder verlieren den Ball, wird der Angriff gestoppt. Erlangt ein Verteidiger den Ball, wechselt das Angriffsrecht.

Touchdown:

Besser kann ein Spielzug nicht enden. Schaffen es die Angreifer, den Ball in die gegnerische Endzone zu tragen, bekommen sie dafür sechs Punkte. Auf einen Touchdown folgt die Chance auf einen Extra Point, den der Kicker mit einem Schuss durch die Torstangen erzielen kann.

Interception: 

Für jeden Quarteback ein Desaster – und nichts anderes als ein Fehlpass. Wird der geworfene Ball von einem Verteidiger abgefangen, darf dieser postwendend angreifen und so weit in die Gegenrichtung laufen, wie er kommt. Das Angriffsrecht wechselt automatisch.



Fumble:

Lässt ein Ballträger seine Fracht doch mal aus den Händen gleiten, nachdem er sie unter Kontrolle hatte, ist das Spielgerät frei für alle, was schnell zu einer oft unübersichtlichen Rudelbildung führt. Erobern die Verteidiger den Ball, wechselt das Angriffsrecht. Bekommen die Angreifer ihn wieder zu fassen, erhalten sie vier neue Versuche, weil der Ball vorher als frei galt.

Incomplete:

Das Super Bowl-Spielfeld

Das Super Bowl-Spielfeld © dpa

Kann kein Adressat den zugeworfenen Ball fangen und dieser landete im Nirgendwo, gilt der Pass als incomplete, zu Deutsch unvollständig. Ein neuer Spielzug muss von der ursprünglichen Ausgangsposition begonnen werden.

Yellow Flag:

Was dem Fußballschiedsrichter die Gelbe Karte, ist den Referees beim Football die Gelbe Flagge – mit ihr werden Regelverstöße geahndet. Mit einer Gelben Flagge geht immer ein Raumverlust einher, das heißt, die Angreifer oder Verteidiger müssen zurückweichen, ohne dass ein Spielzug beendet wurde. Die Entscheidung wird immer vom Unparteiischen via Mikrofon und Stadionlautsprecher für das Publikum erläutert.

Line of Scrimmage:

Hier beginnt jeder Spielzug. Die Linie hat auf dem Feld keine feste Position und wird immer wieder neu definiert.

Hail Mary Pass:

Die risikoreichste Wurfvariante für einen Quarterback und deswegen nur das Mittel der Wahl, wenn nichts anderes mehr Erfolg verspricht. Es handelt sich um einen langen, weiten Wurf in die Endzone und damit meist weit über die nötigen zehn Yards hinaus, der eine Partie drehen kann, wenn es klappt. Weil die Gefahr des Scheiterns immens ist, wird so ein Wurf nur dann angewendet, wenn die Verzweiflung groß ist – also meist gegen Spielende bei einem knappen Zwischenstand.

Quarterback Sack:

Bringen die Verteidiger den gegnerischen Spielmacher zu Boden, bevor dieser den Ball weiterspielen konnte, nennt man das einen Sack. Im Normalfall müssen die Angreifer bei einem Sack einen Raumverlust hinnehmen. Im schlimmsten Fall ist sogar der Ball weg, wenn der Quarterback ihn bei einem harten Angriff nicht festhalten kann.

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