Für S04 wird's kniffelig, für die Bayern entspannt

10.12.2014, 22:30 Uhr
Pep Guardiola und Knappen-Coach Roberto Di Matteo schicken ihre Teams am Champions-League-Mittwoch unter unterschiedlichen Voraussetzungen aufs Feld.

© afp/dpa/Montage: nordbayern.de Pep Guardiola und Knappen-Coach Roberto Di Matteo schicken ihre Teams am Champions-League-Mittwoch unter unterschiedlichen Voraussetzungen aufs Feld.

Für Schalke geht es um alles, für die Bayern nur noch um Prestige und Geld: Während die längst als Gruppensieger feststehenden Münchner zum Abschluss der Champions-League-Vorrunde vor einer sportlich wertlosen Adventszugabe gegen ZSKA Moskau stehen, sind die Schalker beim NK Maribor zu einem Erfolg verdammt.

Beflügelt vom jüngsten Aufschwung in der Fußball-Bundesliga glaubt Horst Heldt an ein Happy End im kniffligen Gruppenfinale. „Es ist ein Endspiel. Davon hatten wir in der Vergangenheit recht viele und haben diese sehr häufig positiv gestaltet“, sagte der Manager hoffnungsvoll vor dem Showdown in der Gruppe G am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF).

Den Königsblauen kann noch alles widerfahren im Dreier-Duell mit den Slowenen und Sporting Lissabon: Gelingt der Sieg in Maribor und gewinnt gleichzeitig auch der schon qualifizierte Spitzenreiter FC Chelsea gegen den Tabellenzweiten Lissabon, ist der Weg für Schalke in die K.o.-Runde frei. Ansonsten droht der Abstieg in die Europa League – und bei einer Pleite sogar das peinliche Europacup-Aus nach der Vorrunde.

„Wir müssen unsere Aufgabe erfüllen. Wir wollen dieses Spiel gewinnen und die Daumen drücken, dass in London das Ergebnis so ausgeht, dass wir eine Runde weiterkommen“, erklärte Jan Kirchhoff. In die schwierige Ausgangslage haben sich die Schalker durch die Pleiten gegen Sporting (2:4) und Chelsea (0:5) selbst manövriert. Aber der Optimismus ist zurückgekehrt zum Team von Trainer Roberto Di Matteo nach zuletzt drei Erfolgen in der Liga, gipfelnd im 4:0 gegen Stuttgart.

„Mit so einem Sieg im Rücken kann man sehr selbstbewusst ins Spiel gehen“, meinte Dreifachtorschütze Eric Maxim Choupo-Moting. Die taktischen Änderungen von Coach Di Matteo haben die Schalker verinnerlicht, die Doppelspitze mit Choupo-Moting und Klaas-Jan Huntelaar wirkt. „Wir sind unberechenbarer, wenn wir zwei Stürmer haben. Das macht uns gefährlicher“, erklärte der Trainer, der auf den am Sprunggelenk verletzten Kevin-Prince Boateng verzichten muss. Letztlich aber könnte ein eigener Erfolg zu wenig sein für ein Überwintern in der europäischen Fußball-Königsklasse – die Schalker sind auf Schützenhilfe von Chelsea angewiesen. Dass sein Ex-Verein die Begegnung gegen Lissabon nicht herschenkt, davon ist Di Matteo überzeugt: „Meine Erfahrung aus England ist, da gibt es keine Freundschaftsspiele. Chelsea wird sicher versuchen zu gewinnen.“

Vorweihnachtliche Bummelei: Nicht mit den Bayern

Wie Chelsea ist auch der FC Bayern nicht mehr von Platz eins in seiner Gruppe zu verdrängen. Von einer vorweihnachtlichen Bummelei will der deutsche Rekordmeister aber nichts wissen.

Thomas Müller appellierte vor der Partie gegen Moskau am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky): „Es werden wieder mal sehr viele Leute im Stadion sein. Die wollen wir glücklich machen.“ Sein Offensivkollege Arjen Robben unterstrich: „Nach Moskau sind es nur noch zehn Tage, das müssen wir durchziehen.“ Ob die beiden Superstars gegen den Tabellenletzten aus Russland zum Einsatz kommen, ist unklar. Trainer Pep Guardiola nämlich kündigte bereits eine Rotation an. „Ich weiß nicht wie viele, aber es kann sein, dass neue Spieler spielen werden“, sagte er am Dienstag. Einige Profis seien nach dem Leverkusen-Spiel (1:0) am Wochenende ein „bisschen müde“ gewesen, führte Guardiola aus. Der Spanier traut auch Bastian Schweinsteiger einen ersten Saisoneinsatz in der Startelf zu.

Mit einem Sieg will der FCB eine weitere Million Prämie einstreichen, der Champion von 2013 würde allein an UEFA-Geldern die Einnahmen in dieser Saison auf 17,1 Millionen hochschrauben. Außerdem geht es dem Rekordmeister nach zuvor vier Siegen in fünf Spielen und 13:4 Toren um eine Vereinsbestmarke: 15 Punkte und 17:5 Treffer lautet die beste Gruppen-Bilanz aus dem Vorjahr. Wettschießen für die Rekordbücher ist angesagt – von so einer Luxus-Situation kann Schalke nur träumen.

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