Fürstners Fehltritte: Späte Auswärtspleite für Fürth

14.9.2014, 15:23 Uhr
Der Pechvogel des Tages war Stephan Fürstner (links): Erst verschoss er einen Elfmeter, dann war er am Gegentreffer maßgeblich beteiligt.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Pechvogel des Tages war Stephan Fürstner (links): Erst verschoss er einen Elfmeter, dann war er am Gegentreffer maßgeblich beteiligt.

Kleeblatt-Trainer Frank Kramer ließ seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen den FC St. Pauli unverändert. Die Mannschaft, die die Hamburger Kiez-Kicker zwei Wochen zuvor beim Topspiel souverän abgefertigt hatte, sollte nach der Länderspielpause den ersten Auswärtsdreier einfahren.

Bereits nach fünf Minuten hatte die Spielvereinigung die erste Torgelegenheit: Nach einer Freistoßflanke von der linken Seite tauchte Sukalo unter dem Ball durch und so kam Niko Gießelmann dran. Der 22-Jährige bekam aber nicht genug Druck hinter das Leder, sein Kopfball ging deutlich über den Querbalken.

Kurz darauf zeigte sich, dass auch die Fürther hinten anfällig waren. Nach einem Missverständnis in der Defensive wurde es zum ersten Mal gefährlich vor dem Gehäuse von Gäste-Keeper Wolfgang Hesl, der verunsichert wirkend durch seinen Fünf-Meter-Raum am Spielgerät vorbei segelte.

Mit viel Kampf und Standards

Sandhausen bemerkte nun, dass hier etwas ging und bemühte sich, weiter Druck zu machen. Lediglich der letzte Pass wollte der Schwartz-Truppe nicht gelingen. In der 15. Minute bot sich wiederum eine gute Freistoß-Gelegenheit für Fürth, doch Kunstschütze Florian Trinks zielte knapp am Kasten von Heim-Torwart Manuel Riemann vorbei (15.).

In der 19. Minute ging es dann ganz schnell: Das Kleeblatt verlor im Mittelfeld den Ball und die Gastgeber schalteten gut um. Mit einem rasanten Konter kombinierten die Sandhausener flüssig gen Hesls Tor, die Hereingabe im Sechzehner konnte Zsolt Korcsmar jedoch in letzter Sekunde mit der Fußspitze zur Ecke klären (19.).

Im weiteren Verlauf versuchten beide Teams mit hoher Aggressivität in die Zweikämpfe zu kommen. Dies zog wiederholt Fouls nach sich, wodurch zum einen der Spielfluss unterbrochen wurde, zum anderen aber immer wieder gute Standardmöglichkeiten entstanden. So auch in der 30. Minute, als es wieder Gießelmann war, der nach einem Freistoß zum Kopfball kam. Diesmal visierte er das linke untere Eck an, doch Riemann tauchte rechtzeitig ab und konnte so das Gegentor verhindern.

Ohne nennenswerten Großchancen ging die Partie in die Halbzeit. Fürth war an diesem Tag nicht unverwundbar, doch die Hausherren versäumten es, die sich ihnen bietenden Lücken zu nutzen. Zu hoch war die Fehlerquote des Tabellenvorletzten. Die Gäste probierten wiederum viel aus, um das eigene Spiel durchzusetzen. Doch zahlreiche Fouls und Nickligkeiten bestimmten die Partie, die bis zu diesem Zeitpunkt wenig Attraktivität ausstrahlte.

Fürstner vergibt folgenschwer

Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Fürther zu ihrer bislang größten Chance der Begegnung: In der 50. Minute zeigte der Schiedsrichter nach einem Foul von Stefan Kulovits an Röcker auf den Elfmeterpunkt. Stephan Fürstner übernahm die Verantwortung und legte sich den Ball zurecht. Doch Riemann ahnte die richtige Ecke und konnte den Ball fest- und damit sein Team im Spiel halten.

Das Kleeblatt stürmte nun weiter an. Dadurch eröffneten sich Sandhausen immer wieder Kontermöglichkeiten. Die Schwartz-Elf ließ aber die letzte Präzision vermissen und beraubte sich dadurch selbst guter Chancen. Die Auswärtsmannschaft tat sich aus dem Spiel heraus schwer, gefährlich wurde die Spielvereinigung vor allem bei Standards. In Minute 61 stieg Gießelmann zu seinem dritten gefährlichen Kopfball hoch, traf aber nur den rechten Pfosten. Fürth drängte nun immer mehr auf den Siegtreffer. Doch auch bei Trinks' Freistoß aus gut 20 Metern war wieder Riemann zur Stelle (67.). Seine Vorderleute ließ indes weiterhin gute Möglichkeiten liegen. Aus einer vielversprechenden Schussposition gab Elfmetersünder Kulovits lediglich ein Schüsschen in Hesls Arme ab (66.). Gut 15 Minuten vor Schluss kam Marco Rojas für Tom Weilandt. Er sollte noch einmal Akzente im Fürther Offensivspiel setzen. Das Spiel war aber weiterhin offen. Beide Teams kamen zu Torchancen, doch wirklich Zwingendes war nicht dabei.

In der 82. Minute hatte der eingwechselte Robert Zulj noch einmal die große Gelegenheit für den Fürther Führungstreffer. Doch er versäumte es seine Mannschaft in Front zu bringen. Im direkten Gegenzug kombinierte sich Sandhausen in den Gästestrafraum, dort kam Fürth jedoch wieder an den Ball. Doch der zurück geeilte Fürstner nahm dem eigenen Mitspieler den Ball ab, sein Befreiungsschlag missglückte und die Kugel landete vor den Füßen von Angreifer Andrew Wooten. Der traf zum 1:0 in die Maschen und mitten ins Herz der SpVgg Greuther Fürth. Während das Kleeblatt weiterhin auf einen Auswärtssieg wartet, gelang Sandhausen ein wichtiger Erfolg auf dem Weg aus dem Tabellenkeller.

SpVgg Greuther Fürth:  Hesl - Schröck, Korcsmar, Röcker, Gießelmann - Fürstner, Sukalo - Stiepermann, Trinks, Weilandt (74. Rojas) - Przybylko (68. Zulj)

SV Sandhausen:  Riemann – Kübler, Olajengbesi, Hübner, Paqarada (20. Achenbach) – Linsmayer, Kulovits – Stiefler (79. Zillner), Thiede – Wooten, Bieler

Tore: 0:1 Wooten (84.) | Gelbe Karte: Linsmayer - Sukalo, Korcsmar, Schröck | Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf) | Zuschauer: 4608 | Besondere Vorkomnisse: Riemann hält Foulelfmeter von Fürstner (51.)

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