Dauerläufer Brosinski hat Wechselgedanken

10.6.2014, 05:58 Uhr
Daniel Brosinski (links) war einer der überragenden Fürther Spieler der Rückrunde der Saison 2013/2014.

© Sportfoto Zink / WoZi Daniel Brosinski (links) war einer der überragenden Fürther Spieler der Rückrunde der Saison 2013/2014.

Brosinski spielte, wie er selber sagt, „die beste Saison in meiner bisherigen Karriere“. Neben Kapitän Wolfgang Hesl war er der einzige Fürther Spieler, der in allen 38 Saisonspielen (inklusive DFB-Pokal und Relegation) von Beginn an auf dem Feld stand, er absolvierte über 3000 Einsatzminuten. „Ich weiß auch nicht, warum ich immer fit bin, ein Geheimrezept, wie früh ins Bett gehen oder bestimmte Übungen zu machen, habe ich nicht“, sagt der gebürtige Karlsruher, „mein Glück ist wohl, dass ich noch nie eine richtig schwere Verletzung hatte.“

Lieferte Brosinski nach seinem Wechsel von Duisburg nach Fürth noch eine verhaltene Vorrunde ab, drehte er in der Rückrunde voll auf. Persönlicher Höhepunkt war der Treffer zum 1:1 gegen Erzgebirge Aue. Mit dem rechten Außenrist zirkelte er das Leder gekonnt in den linken Torwinkel. Und wer nach der verkorksten Relegation gewettet hätte, wer die auf Transfererlöse angewiesene Spielvereinigung verlassen würde - der Name Brosinski wäre des Öfteren gefallen.

Die Wette, so sieht es momentan aus, wäre in die Hose gegangen. „Ich habe hier noch ein Jahr Vertrag, und es sieht so aus, dass ich bleiben werde, ich würde schon alleine am großen Veto von Präsident Helmut Hack scheitern“, sagt Brosinski. Ob die Fürther dem Rechtsfuß eine Vertragsverlängerung schmackhaft machen können, ist fraglich. Der 25 Jahre alte Brosinski ist im Juni 2015 ablösefrei zu haben, das Ziel Bundesliga hat er nicht aus den Augen verloren: „In meinem Alter muss ich mich langsam da hinbewegen. Ich bin sowieso nicht der Typ, der sechs Jahre beim gleichen Verein bleiben muss. Wenn sich eine andere Tür öffnet, muss man schauen, was kommt.“

Perspektiven für Djurdjic

Das bittere Aus im Aufstiegskampf gegen den HSV hat Brosinski mittlerweile abgehakt, die Gründe für das knappe Scheitern sieht er aber nicht in den beiden Entscheidungsspielen gegen die Hanseaten: „Wir waren 28 Spieltage auf einem direkten Aufstiegsplatz gestanden, haben danach in Ingolstadt, in Dresden und gegen 1860 München unnötig Punkte liegen lassen. Wir müssen cleverer und abgebrühter werden.“

Mit bislang sieben Neuzugängen und acht Abgängen wird der Kader für die nächste Saison wieder ordentlich durchgemischt. „Wichtig ist nur, dass wir wieder eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen“, sagt Trainer Frank Kramer, „die Transfereinnahmen können den Substanzverlust im Lauf einer Saison nicht auffangen.“ Mit Zoltan Stieber (HSV) und Mergim Mavraj (Köln) haben zwei Eckpfeiler das Team verlassen. Wie sich Stürmer Nikola Djurdjic (Vertrag bis 2016) entscheiden wird, ist offen. Kramer: „Wir müssen ihm eine Perspektive aufzeigen. Aber er ist sehr ehrgeizig.“

Brosinski glaubt, dass „der große Umbruch ausbleiben wird und wir zwei bis drei Säulen kompensieren können – das Ziel muss sein, wieder oben mitzuspielen“. Bis zum Trainingsstart am 23. Juni mit dem leistungsdiagnostischen Test kann Brosinski den Akku aufladen. Das Wochenende verbrachte er im Freibad. „Vielleicht fliege ich noch eine Woche nach Ibiza“, sagt er. Sollte sich diese Maßnahme in der nächsten Saison ähnlich leistungsfördernd wie in der abgelaufenen auswirken, sollte das Kleeblatt die nächste Abschlussfahrt vielleicht nicht nach Mallorca, sondern eine Insel weiter machen.

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