Fürths Serie gerissen: FCK hebelt das Kleeblatt aus

8.4.2017, 14:50 Uhr
Ein nachdenklicher Janos Radoki: Nach der 0:2-Niederlage in Kaiserslautern ist seine Erfolgsserie aus neun Zweitligapartien ohne Pleite gerissen.

© Sportfoto Zink / WoZi Ein nachdenklicher Janos Radoki: Nach der 0:2-Niederlage in Kaiserslautern ist seine Erfolgsserie aus neun Zweitligapartien ohne Pleite gerissen.

Wie wichtig die Serie von neun Spielen ohne Niederlage für die Spielvereinigung Greuther Fürth war, verriet schon vor der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern ein Blick auf die Tabelle: Als eines von gerade einmal sechs Teams in der Liga, muss sich das Kleeblatt keine Sorgen mehr um den Abstieg machen. Der Gegner am Samstag dagegen, der FCK, kämpft dagegen heftig um den Klassenerhalt. Für den Deutschen Meister von 1998 wäre ein Abstieg in die 3. Liga eine Katastrophe.

Entsprechend leidenschaftlich kämpften die Pfälzer und beendeten den Fürther Lauf mit einem 2:0 (2:0). Dabei begann das Kleeblatt ordentlich, brachte sich dann durch zwei Tiefschlaf-Momente in der Abwehr aber aus dem Spiel - danach fehlte es an Präzision und Bissigkeit.

Gar nicht erst in die Pfalz gereist, war Verteidiger Niko Gießelmann, der seit dem Spiel am Mittwoch gegen Braunschweig unter Adduktorenproblemen leidet. Sein Ausfall zog eine etwas größere Umstellung nach sich: Adam Pinter rückte in die Innenverteidigung, die zunächst als Viererkette auflief – mit dem Ungarn als Innen- und Kapitän Marco Caligiuri als Rechtsverteidiger. Für Pinter rückte Jurgen Gjasula, zum ersten Mal seit seiner langen Verletzungspause – wieder in die Startelf.

Die Roten Teufel versuchten die ersten drei Minuten lang Dampf zu machen, doch dann bekam die Spielvereinigung die Partie schnell in den Griff. Die erste Chance hatte Robert Zulj, doch sein Schuss blieb in einem Pulk aus Lauterern und Fürthern hängen. Jurgen Gjasula hatte eine Ecke flach in den Strafraum auf den freien Österreicher gespielt.

Das Kleeblatt kombinierte sich gefällig bis an den Strafraum, doch beim entscheidenden Pass fehlte die Präzision oder der Blick für den besser postierten Mitspieler. Diese Nachlässigkeit bestraften die Lauterer gnadenlos: Mit einem hohen, langen Ball in den Strafraum hebelte Tim Heubach die neu formierte Fürther Viererkette aus. Weil Pinter falsch stand, kam Stürmer Daogari Zoua plötzlich völlig frei vor Torwart Balazs Megyeri zum Schuss und traf zur Führung für die Gastgeber. Immer wieder versuchte Lautern die Fürther über die beiden schnellen Stürmer Zoua und Osayamen Osawe zu überspielen. Und Fürth? Blieb das Team, das etwas mehr vom Spiel hatte, ohne dass es gelang, richtige Torchancen herauszuspielen.

Und wieder wurde das eiskalt bestraft: Christoph Moritz ließ noch in der eigenen Hälfte Andreas Hofmann aussteigen, dann ging es über Kerk und Mwene schnell – der Außenverteidiger lupfte den Ball über die Fürther Abwehr, die offenbar auf Abseits spekuliert hatte, hinweg zurück in den Lauf von Moritz, der zum 2:0 traf. Es war das erste Mal seit dem Rückrundenauftakt gegen 1860 München, dass das Kleeblatt wieder zwei Gegentore kassierte.

Die Antwort von Trainer Janos Radoki auf die erste Halbzeit lautete: Risiko. Er brachte David Raum für van den Bergh, defensiv spielte Fürth jetzt wieder mit Dreierkette. Zunächst änderte das nichts: In der 48. Minute ließ sich die Kleeblatt-Abwehr wieder durch einen langen Ball aushebeln und hatte Glück, dass selbst der Lauterer Moritz, für den die Vorlage gedacht war, überrascht war und das Leder nicht unter Kontrolle bekam. Fürth rückte weit auf und probierte viel, doch weiter wurden die Mitspieler zu schlampig angespielt. Die bissigen und nun sehr dicht stehenden Lauterer entschieden zudem die wichtigen Zweikämpfe meist für sich.

Auch dass Radoki mit Sercan Sararer (54., für Berisha) und Daniel Steininger (69., für Gjasula) zwei frische Offensivkräfte brachte, änderte daran wenig. Lautern versuchte mit Kontern auf das entscheidende 3:0 zu spielen, bei der besten Gelegenheit stand der eingewechselte Robert Glatzel allerdings im Abseits (75.). Auf der Gegenseite scheiterte Narey, der seinen Schuss aus 14 Metern direkt auf FCK-Torwart Julian Pollersbeck setzte (83.).

So blieb es beim 2:0 für die Roten Teufel, die beeindruckende Kleeblatt-Serie von neun ungeschlagenen Spielen ist gerissen.

+++ Hier gibt's  den Liveticker zum Nachlesen +++

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Vucur , Ewerton , Heubach - Mwene , R. Koch , Gaus - Moritz , Kerk (61. Görtler) - Osawe (74. Glatzel) , Zoua (86.) Przybylko.

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Caligiuri, Franke, Pinter - van den Bergh (46. Raum), Hofmann, Gjasula (69. Steininger)- Narey,  - Zulj -  Berisha (54. Sararer), Dursun.

Tore: 1:0 Zoua (12.), 2:0 Moritz (39.) | Gelbe Karten: Gaus (41.), Glatzel (85.) | Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover) | Zuschauer: 22.000 

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