Garstiges Fürth: 14:0 und scheidungswillige Fans

27.6.2014, 20:49 Uhr
Konzentrierte Profis, protestierende Fans: Der Fürther Test in Vestenbergsgreuth bot so einiges.

© Sportfoto Zink / WoZi Konzentrierte Profis, protestierende Fans: Der Fürther Test in Vestenbergsgreuth bot so einiges.

Die zumeist jungen Anhänger, die beim Zusammenschluss 1995 meist noch in den Windeln lagen, hatten ein Plakat mit der Aufschrift “Wir reichen die Scheidung ein – SpVgg Fürth soll's wieder sein“. Der Namenszusatz “ Greuther“ ist ihnen seit Jahren ein Gräuel, doch Präsident Helmut Hack wird wegen der Proteste dieser Minderheit gewiss nicht von seiner Linie abweichen. Diese Fangruppe hatte im beschaulichen Schwalbenberg-Stadion von Beginn für Aufsehen gesorgt, als sie schon lange vor dem Anpfiff unter dem Tribünendach hüpfend und singend für Stimmung sorgten. Und auch die obligatorischen Rauchbomben mussten gezündet werden – mit der Folge, dass es im “Teedorf“ ausnahmsweise nicht nach Kräutern duftete.

Nach diesen garstigen Gastgeschenken - es hing auch noch ein Transparent “Alles Gute zum Geburtstag, TSV! Als Geschenk gibt's den Holzschuh (Anmerkung der Redaktion: das Vestenbergsgreuther Wahrzeichen) zurück“ - war wenigstens die Mannschaft des Zweitligisten nett zu den Hausherren.

Denn sie machten es zunächst gnädig mit dem Kreisklassisten, dessen Spielertrainer Christian Nagengast in der Innenverteidigung spielte und mit Torwart Georg Dönisch die Abwehr zusammen hielt. So dauerte es 14 Minuten bis zum ersten Tor und 19 bis zum zweiten, obwohl SpVgg-Trainer Frank Kramer eine nominell starke erste Elf mit neun Fast-Aufsteigern und den beiden Neuzugängen Florian Mohr und Johannes Wurtz aufgeboten hatte.

Dieses A-Team wirkte etwas zu sehr von der DFB-Elf am Donnerstagabend inspiriert. Die volle Spielkontrolle ja, Tempo und Torhunger eher nein. So stand es nach Treffern von Stephan Fürstner, Abdul Rahman Baba, und Nikola Djurdjic zur Halbzeit “nur“ 4.0 für den sieben Klassen höher spielenden “Ehepartner“. Viel zielstrebiger präsentierte sich die zweite Formation (alle Mann wurden ausgewechselt) Kramers nach dem Seitenwechsel, die für ihre ersten vier Treffer nur etwa 20 Minuten benötigte. Sieben Neue standen da gemeinsam auf dem Platz und kombinierten munter das Vestenbergsgreuther Team drucheinander, dass 90 Minuten lang keinmal mit den Ball im gegnerischen Strafraum auftauchte, aber weiter wacker verteidigte.

Dennoch wurde es schon 15 Minuten vor Schluss zweistellig. Ein Verdienst ausgerechnet von Ognjen Mudrinski, der in den Planungen des Vereins keine so große Rolle mehr spielt, aber fünf Mal traf. Außerdem trugen sich in die Torschützenliste ein: Florian Trinks, Kacper Przybylko (3) und Daniel Steininger.

TSV Vestenbergsgreuth: Dönisch – Klein, Fürstenhofer, Nagengast, Lorz – Dorsch, Lottes, Wurm, Hack, Erdel – Chiarelli (Einwechselspieler: Grohganz, Kaiser, Rith, Stern, Schott, Brandt, Alijaj).

SpVgg Greuther Fürth (1. Halbzeit): Hesl – Pledl, Mohr, Röcker, Gießelmann – Weilandt, Fürstner, Sukalo, Baba – Wurtz, Djurdjic.

SpVgg Greuther Fürth (2. Halbzeit): Flekken - Brosinski, Holter, Cacutalua, Kartalis - Steininger, Stiepermann, Trinks, Cinar - Przybylko, Mudrinski - eingewechselt: Kayaroglu.

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