Geht doch, Kleeblatt: Caligiuri regelt's in Regensburg

18.3.2019, 22:25 Uhr
Geht doch, Kleeblatt: Caligiuri regelt's in Regensburg

© Sportfoto Zink / WoZi

In Regensburg zählte die Partie zu einem von sechs Spielen mit Topzuschlag. Stolze 24 Euro rief der Verein für einen Sitzplatz für Kinder ab sechs Jahren an der Abendkasse auf. Für die Polizei war es ein Risikospiel, die Fans mussten Leichtbier schlürfen und auf dem Platz lieferten sich beide Teams vor 11.330 Zuschauern keine schöne, aber eine umkämpfte Partie.

Reese darf ran 

Trainer Stefan Leitl veränderte die Startelf nur auf einer Position. Für den gesperrten Julian Green (Gelb-Rot) kam Fabian Reese auf den rechten Flügel, Sebastian Ernst rutschte dafür auf die Position von Green ins Zentrum. Kapitän Marco Caligiuri lief nach einem Nasenbeinbruch im Spiel beim HSV mit einer Gesichtsmaske auf.

Die ersten 20 Minuten gehörten dabei klar den Gastgebern. Der Jahn lief die Fürther im Aufbauspiel gewohnt schnell und aggressiv an, provozierte einige leichte Abspielfehler. Hamadi Al Ghaddioui rutsche elf Meter vor dem Tor nach einer Hereingabe von Jonas Föhrenbach aus und verpatzte den Abschluss (3.), drei Minuten später war es wieder der Marokkaner, der Sascha Burchert gekonnt überlupfte. Richard Magyar klärte kurz vor der Linie in höchster Not zur Ecke.

Die Spielvereinigung sendete nach 21 Minuten ein erstes Lebenszeichen. Reeses Hereingabe auf Ernst war zu ungenau, im zweiten Versuch konnte Kenny-Prince Redondo keine verwertbare Schusshaltung aufbieten. Nach Regensburgs Anfangsoffensive beruhigte sich die Partie. Fürth stand hinten sicherer und lief die Gastgeber nun ebenfalls offensiver an, um die langen Bälle zu unterbinden.

Keita-Ruel? Geblockt! 

Zweimal langten die Regensburger an der Mittellinie gegen die Fürther hin und unterbanden so zwei gute Umschaltaktionen. Zur Belohnung gab es jeweils Gelb. Fast hatten die mitgereisten Anhänger den Torschrei auf den Lippen. Doch Föhrenbach blockte einen Schuss von Daniel Keita-Ruel in letzter Sekunde aus fünf Metern. Auf der Gegenseite setzte Regensburg Top-Torjäger Sargis Adamyan mit einem Aufsetzer den Schlusspunkt unter eine torlose Hälfte.

In der Pause durfte sich Präsident Fred Höfler beim Fernsehsender Sky zum aktuellen Dauerthema Vereinsname äußern. Hoffnung konnte er den Fans auch weiterhin nicht machen, dass der Zusatz "Greuther" bald getilgt wird. "Ich kann den Aufruf verstehen, weil ich bis in die Haarwurzeln gefärbter Ur-Fürther bin. In der Vergangenheit war das nie so ein Thema, weil Herr Hack eindeutig ein Greuther war und Riesenverdienste um den Verein hatte. Mit mir hat man gehofft, dass ich das alles in einem Handstreich wieder entferne. Aber es geht von der Satzung her nicht."

Ernst macht nicht ernst

Auf dem Rasen ging es nach 53 Minuten weder um Greuther noch um die Spielvereinigung, sondern um den Führungstreffer für Fürth. Ernst tauchte aus elf Metern vor Philipp Pentke auf, schoss über das Tor und ließ das sichere 0:1 liegen. Auf der Gegenseite machte es Marco Grüttner nicht besser. Eine Flanke von Al Ghaddioui nahm er zwei Meter vor dem Tor an und brachte den Ball nicht unter.

Mit der Gelb-Roten Karte für Markus Palionis spielte Fürth die letzten 23 Minuten in Überzahl. Und bereits nach drei Minuten war es soweit. Witteks Ecke verlängerte Paul Seguin mit dem Kopf und der von einem Nasenbeinbruch aus dem HSV-Spiel gezeichnete Marco Caligiuri drückte die Kugel am langen Eck über die Linie.

Weil Schiedsrichter Tobias Stieler in der 83. Minute ein Handspiel von Caliguri sah, hatte Regensburg allerdings noch die Chance auf den Ausgleich. Doch Burchert parierte Geipls unplatzierten Schieber. In der vierten Minute der Nachspielzeit machte David Raum mit dem 2:0 den Deckel auf das Topspiel. 

 Jahn Regensburg: Pentke - Saller (79. Stolze), Palionis, Correia, Föhrenbach - Geipl, Thalhammer (64. Lais) - George (69. Nachreiner), Adamyan - Grüttner, Al Ghaddioui

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Sauer, Magyar, Caligiuri, Wittek - Jaeckel - Reese (90. +1), Ernst, Seguin, Redondo (75. Atanga) - Keita-Ruel

Tore: 0:1 Caligiuri (71.), 0:2 Raum (90. +5) | Gelbe Karten: Grüttner - Caligiuri, Redondo, Magyar  | Gelb-Rote Karte: Palionis  (68.) | Besonderes Vorkommnis: Burchert pariert Handelfmeter von Geipl (84.) | Schiedsrichter: Stieler (Hamburg) | Zuschauer: 11.330.

+++ Der Live-Ticker zum Nachfeiern +++

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