Gelungene Generalprobe gegen St. Petersburg

27.9.2014, 22:32 Uhr
Nach seinem vergebenen Dreier wurde es am Schluss nochmal spannend: Bambergs Karsten Tadda (Archivbild)

© Sportfoto Zink / HMI Nach seinem vergebenen Dreier wurde es am Schluss nochmal spannend: Bambergs Karsten Tadda (Archivbild)

Angeführt von Carlon Brown (21 Punkte) und Bradley Wanamaker (16) zeigten die Oberfranken eine ansprechende - wenn auch nicht fehlerfreie - Teamleistung und machten Lust auf mehr. Für die Gäste markierte Kyle Landry die meisten Punkte (18).

Bei ihrer Premiere im heimischen “Wohnzimmer” zeigte die neu formierte Mannschaft von Chefcoach Andrea Trinchieri von Beginn an viel Einsatz und ging mit enorm viel Defensivdruck zu Werke. Offensiv klappte bei Brad Wanamaker und seinen Nebenleuten zwar noch nicht alles nach Plan, doch dank zweier krachender Dunks von Carlon Brown und Trevor Mbakwe stand Mitte des ersten Viertels ein knappes 6:4 zugunsten der Oberfranken.

Im weiteren Verlauf legte Mbakwe zwei weitere Highlights nach, aber auch die Russen, die bislang nur per Freiwürfe erfolgreich waren, kamen zu ihren ersten Punkten aus dem Feld. Über Kyle Landry (AND1 nach dem zweiten Foul von Karsten Tadda) kam St. Petersburg in der siebten Spielminute zum 11:11-Ausgleich. Bamberg blieb zwar auch in der Schlussphase des ersten Viertels die vorlegende Mannschaft, doch die russischen Gäste ließen sich nicht abschütteln - nach den ersten zehn Minuten stand ein leistungsgerechtes 17:17.

Sehr zum Missfallen von Coach Trinchieri, der seinem Team die Spielintensität an der Seitenlinie vorlebte, gelang dem Zenit-Team durch Dejan Borovnjak gleich nach Wiederanpfiff der erste Führungswechsel, den Brad Wanamaker postwendend egalisierte. Bambergs neuer Kapitän kassierte kurz darauf aber ebenfalls sein zweites Foul, da die Russen gegen den großen Druck der Oberfranken konsequent den Korb attackierten. Auf der Gegenseite versuchte Daniel Theis den Gästen ihre eigene Medizin zu verabreichen, als der Foulpfiff jedoch ausblieb, wechselte Coach Trinchieri einige Worte mit den Unparteiischen, was zu einem technischen Foul führte. Dieses konnte St. Petersburg zwar nicht zu 100% aunutzen, dennoch stand nach dreieinhalb gespielten Minuten im zweiten Viertel ein 21:25-Rückstand zu Buche.

Das junge Brose-Team versuchte weiter alles, doch die Schiedsrichter ließen der russischen Abwehr deutlich mehr durchgehen, was vermehrt zu Pfiffen und Hektik auf den Rängen führte. Damit dies sich nicht noch mehr auf die Mannschaft übertrug, versuchte Coach Trinchieri das Spielgeschehen mittels Auszeit zu beruhigen.

Während den Oberfranken zusehends die offensive Durchschlagskraft abhanden kam, agierten die Russen von Minute zu Minute sicherer. Allen voran Kyle Landry zeichnete sich hauptverantwortlich für einen 39:26-Zwischenstand (17. Min.). In den letzten 3:39 Minuten der ersten Halbzeit übernahmen Carlon Brown und Trevor Mbakwe das Kommando und initiierten zusammen mit Mindaugas Katelynas einen 14:4-Lauf, der im 40:43-Pausenstand aus Sicht der Hausherren endete.

In den ersten zwei Minuten nach dem Seitenwechsel bauten Brown (Dreier) und Wanamaker Bambergs Lauf weiter aus und holten beim 45:43 (22. Min.) die Führung zurück. Der Eurochallenge-Finalist der vergangenen Saison zeigte sich davon unbeeindruckt und konterte sofort. Mitte des dritten Viertels brachte Andrea Trinchieri mit Dalibor Bagaric seinen jüngsten Neuzugang zum Einsatz. Bagaric, der eigentlich nur als Trainingsspieler vorgesehen ist, besorgte in seiner ersten Offensivaktion das 49:48, um nur Sekunden später durch eine Unbeherrschtheit aufzufallen, Im Rückwärtslaufen nach seinem Korberfolg rempelte der erfahrene Big Man seinen Gegenspieler um und wurde mit einem unsportlichen Foul belegt.

Nichtsdestotrotz blieben die Oberfranken in der Folge am Drücker und konnten bis in die Schlussphase des dritten Quarters einen knappen Vorsprung behaupten. Erst in den Schlusssekunden, als Karsten Tadda seinen Dreier vergab und die Russen auf der Gegenseite erfolgreich waren, mussten die Brose Baskets mit einem 61:62-Rückstand in die finalen zehn Minuten gehen.

Auch zum Start des Schlussabschnitts setzte sich das enge Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Kontrahenten unbeirrt weiter fort. Die Führung wechselte jetzt mit nahezu jedem Korberfolg hin und her. Trotz der bedingungslosen Anfeuerungsrufe von den Rängen hatten die Russen im letzten Viertel meist die Nase vorne - der Abstand pendelte zwischen einem und drei Punkte (70:71, 36. Min.). Auch wenn es “nur” ein Pre-Season-Game war, merkte man beiden Seiten an, dass sie gewinnen wollten. Für Bamberg fungierte Trevor Mbakwe als Motor: “The Beast” stellte in der Defense immer wieder seine Blockqualitäten zur Schau und ebnete im Angriff mit einem Freiwurf zum 71:71 den Weg für Wanamaker & Co., um der Partie gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende eine positive Wendung zu geben (75:71).

St. Peterburgs Trainer Vasily Karasev versuchte 1:13 Minuten vor dem Ende beim Spielstand von 79:73 zugunsten der Hausherren, noch einmal per Timeout Einfluss auf den Spielausgang zu nehmen. Noch einmal kämpften sich die russischen Korbjäger bis auf zwei Zähler (77:79) heran, doch von der Freiwurflinie behielt Captain Wanamaker die Nerven. Unter dem Jubel der eigenen Anhänger ließen sich die neu formierten Brose Baskets die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und beendeten die Vorbereitungsphase mit einem knappen, aber durchaus verdienten Sieg (81:80).

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