Gewalt im Fußball: Schickhardt fordert "Null-Toleranz-Politik"

11.1.2012, 15:26 Uhr

Christoph Schickhardt sind gewaltbereite Fußballfans ein Dorn im Auge. Im Hamburger Abendblatt sprach sich der auch für den 1. FC Nürnberg tätige Sportjurist für eine Null-Toleranz-Politik aus: „Gewalt muss hart und vor allem zügig bestraft werden.“ Schickhardt machte den Vereinen Vorwürfe: Die zunehmende Gewaltbereitschaft sei „eindeutig“ auf fehlerhaftes Verhalten der Clubs zurückzuführen. „Diese Problem-Fans konnten nur salonfähig werden, weil sich die Vereine nicht entschlossen genug distanziert haben.“

Und weiter: „Der endgültige und notwendige Bruch mit gewaltbereiten Fans unterblieb mancherorts, um das Verhältnis mit den sogenannten Ultras nicht zu riskieren. Das ist für mich unentschuldbarer Populismus“, sagte Schickhardt. Auch dass einige Vereine Platz für Fan-Vertreter im Aufsichtsrat schaffen, sei ein „gravierender Fehler“.

Die Clubs hätten zu viel für die Problem-Fans getan, ergänzte der Jurist aus Ludwigsburg. „Sie sollten sich wieder auf ihre wirklichen Stammkunden konzentrieren. Das ist weder der Ultra noch der VIP, sondern in erster Linie der Familienvater, der mit seinem Kind ins Stadion geht und sich darauf verlässt, dass dort nichts passiert.“

Die Vereine hätten für ihre Anhänger „regelrechte Wellness-Oasen“ bei Fahrten zu Auswärtsspielen geschaffen, bei denen sich dann „Gruppen gewaltbereiter Fans ausleben“ wollten. Diese Annehmlichkeiten müssten bei Problemen wieder abgeschafft werden.

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