Ginczek: "Münchner sind auch nur Menschen"

6.2.2014, 07:01 Uhr
Club-Stürmer Daniel Ginczek befindet sich wieder im Aufwind und freut sich auf das Derby gegen den FC Bayern München.

© Zink Club-Stürmer Daniel Ginczek befindet sich wieder im Aufwind und freut sich auf das Derby gegen den FC Bayern München.

Wie aber sieht Ginczek sein eigenes Leistungsvermögen in der gerade gestarteten Rückrunde? In körperlicher Hinsicht auf jeden Fall positiv: „Ich bin nach dem Verletzungspech in der Hinrunde durch intensives Training wieder bei hundert Prozent.“ Seine etwas vermisste Torgefährlichkeit hat er in den beiden letzten Spieler wieder angedeutet: Nach dem Treffer gegen Hoffenheim war er an zwei Toren in Berlin maßgeblich beteiligt.

Ein Pfostenschuss wie gegen Hertha BSC liegt zwar schon ein halbes Jahr zurück, doch Ginczek beschäftigt sich gedanklich noch heute damit. Die Szene ereignete sich im Hinrundenspiel beim FC Bayern und brachte ihm ein dickes Lob von Startrainer Pep Guardiola ein: „Ginczek ist ein Superstürmer“. „Das ist natürlich riesig, wenn ein solcher Mann so etwas sagt“, freut er sich noch immer.

Der ehemalige Torjäger des FC St.Pauli ist, wie alle seine FCN-Kollegen auch, von der Qualität des eigenen Trainers Gertjan Verbeek überzeugt. Der hatte ihn während der Verletzungspause psychologisch aufgerüstet, „denn ich war ziemlich verzweifelt“. Wen wundert’s, dass Ginczek als Stürmer großen Gefallen an der Systemumstellung gefunden hat. Natürlich habe es bei der offensiv ausgerichteten Taktik einige Zeit gedauert, bis die Automatismen griffen und die Abläufe stimmten. Die Frage aller Fragen: Ist diese Marschrichtung ein probates Mittel gegen die Supertruppe aus München? Daniel Ginczek sieht keine Veranlassung für eine Kurskorrektur: „Warum sollten wir etwas ändern? Gegen die Bayern kann man sehen, wie weit wir in unserer Entwicklung sind.“

Vielleicht dient dem Club der VfB Stuttgart als Beispiel: Er agierte gegen den Spitzenreiter ausgesprochen mutig und verlor durch ein Gegentor in der letzten Minute sehr unglücklich mit 1:2. „Schaun’ mer mal“, sagt Ginczek im Beckenbauer-Jargon, „vielleicht sind wir der erste Bundesligist, der den Bayern wieder eine Niederlage beibringt. Die Münchner Spieler sind auch nur Menschen, die auf zwei Beinen laufen und Fehler machen“, gibt sich Ginczek als Muntermacher. Der Club müsse sein eigenes Spiel durchziehen und dürfe nicht in Ehrfurcht erstarren.

Die Verletztenliste beim 1.FCN wird indes kleiner: Bei der gestrigen Trainingseinheit tauchte auch der an einem Bänderriss laborierende Innenverteidiger Emanuel Pogatetz wieder auf und beschäftigte sich am Rande mit dem Ball. „Es geht mir wieder besser, so dass ich in der nächsten Woche ins Mannschaftstraining einsteigen möchte“, erzählte der österreichische Nationalspieler. Ein Einsatz beim folgenden Auswärtsspiel in Augsburg dürfte für ihn aber noch nicht in Frage kommen.

6 Kommentare