Gleichauf mit den Bayern! Bamberg siegt in Frankfurt

2.4.2014, 22:15 Uhr
Punktegarant! Auf Jamar Smith war in Frankfurt Verlass.

© Sportfoto Zink / WoZi Punktegarant! Auf Jamar Smith war in Frankfurt Verlass.

Das junge Frankfurter Team verlangte den Oberfranken zwar alles ab, doch insbesondere Bambergs Abwehrleistung im zweiten und dritten Viertel war letzten Endes siegbringend. Die meisten Punkte in dieser Partie gingen auf das Konto von Johannes Voigtmann (Frankfurt, 15) und Jamar Smith (Bamberg, 18).

Headcoach Chris Fleming reagierte auf den Ausfall von Anton Gavel und nahm John Goldsberry als Backup für Jared Jordan mit ins Team. Als siebter Ausländer musste dieses Mal Sharrod Ford die Zuschauerrolle einnehmen und sah, wie Bambergs stark veränderte Startformation um Rakim Sanders, Karsten Tadda, Jared Jordan, Casey Jacobsen und D´Or Fischer einen ordentlichen Auftakt in die Partie erwischte.

Auf der Gegenseite zeigte aber auch Frankfurt, das zu Beginn mit Ramon Galloway, Konstantin Klein, Johannes Voigtmann, Danilo Barthel und Quantez Robertson auf dem Parkett stand, dass man in den letzten Wochen Selbstvertrauen getankt hatte. Zwar machte die Bamberger Verteidigung den Hessen das Leben schwer, doch unter anderem Ramon Galloway traf einen schwierigen Wurf, sodass in der vierten Spielminute ein knappes 6:8 von der Anzeigetafel leuchtete. In der Defense packten die jungen Skyliners ebenfalls beherzt zu und erzwangen den ein oder anderen Ballverlust. Einen davon münzte Johannes Voigtmann Mitte des Viertels zum 8:8-Ausgleich um und zwang Chris Fleming zur ersten Auszeit.

In der Folge waren die Oberfranken weiter um ein diszipliniertes Angriffsspiel bemüht, doch abgesehen von Rakim Sanders und D´Or Fischer konnte sich kein Bamberger ins Scoring eintragen. Sanders brachte die Domstädter mit seinen Punkten fünf und sechs noch einmal mit 10:8 in Front, ehe die Fraport Skyliners in der Schlussphase des ersten Viertels einen 12:0-Lauf aufs Parkett legten und nach den Punkten von Ramon Galloway erstmals zweistellig führten (20:10). Erst mit dem letzten Angriff konnte einmal mehr Rakim Sanders (Dreier) die Durststrecke seiner Baskets beenden (13:20).

Nach der Viertelpause zeigten sich die Brose Baskets unter der Regie von John Goldsberry stark verbessert und kämpften sich ins Spiel zurück. Über eine deutlich aggressivere Abwehrarbeit, die den Skyliners in den ersten fünf Minuten nur zwei Punkte erlaubte, kam Bambergs Offensive wieder in Schwung. Jamar Smith besorgte nach einem Ballgewinn gegen Konstantin Klein schließlich den Führungswechsel (23:22, 15. Min.). Per Dreier versuchte Ramon Galloway seine Skyliners weiter im Spiel zu halten, doch einen Bamberger bekam Frankfurt nicht unter Kontrolle: Rakim Sanders. Der US-Forward in Diensten des Deutschen Meisters konnte im Angriff immer wieder Akzente setzen und war hauptverantwortlich dafür, dass gut zwei Minuten vor dem Seitenwechsel ein Vier-Punkte-Polster (29:25) zugunsten des Tabellenzweiten zu verzeichnen war.

Nach einer weiteren Auszeit schaffte Johannes Voigtmann mit einem spektakulären Abschluss in der 19. Spielminute den 27:29-Anschluss. Mit diesem Zwischenstand ging es letzten Endes auch in die Halbzeit, da kein Team mehr in der Lage war, zu punkten. Im Gegenteil: Die Brose Baskets mussten 1:10 Minuten vor der Pausensirene einen Schockmoment verkraften. Bei einer Abwehraktion gegen Konstantin Klein knickte Jared Jordan um und humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht, gestützt auf Jamar Smith, vom Feld.

Zur Erleichterung aller Bamberger kehrte US-Point Guard Jordan zusammen mit dem Team zur zweiten Halbzeit aus der Kabine zurück und zeichnete sich auch prompt für die ersten Punkte verantwortlich. In den Folgeminuten lief im Bamberger Angriff zwar nicht alles nach Plan, dafür funktionierte die Defense hervorragend. Angeführt von "Blockmonster" D´Or Fischer gestattete der Meister seinem Kontrahenten über viereinhalb Minuten lang keinen einzigen Punkt und setzte sich so auf 35:27 ab.

Erst jetzt kamen die Mannen von Gordon Herbert von der Freiwurflinie zu den ersten Zählern, doch Bamberg gab in Person von Jamar Smith (Dreier) sofort die passende Antwort - 38:30 (16. Min.), Auszeit Fraport Skyliners. Die Frankfurter verteidigten zwar auch sehr gut, doch Bamberg, allen voran Jamar Smith, fand leichter einen Weg, um erfolgreich abzuschließen. Shooting Guard Smith, der zudem noch hervorragend gegen Quantez Robertson verteidigte, sorgte mit fünf Punkten in Folge dann auch für den ersten zweistelligen Vorsprung seiner Farben (44:30, 28. Min.).

Bis zum Viertelende setzten Jarred DuBois & Co. alles daran, um den Rückstand unter die Zehn-Punkte-Grenze zu drücken, wirkten dabei jedoch ab und an zu überhastet und rannten sich an der Gäste-Defense fest. Auf der Gegenseite nutzten die Oberfranken ihre Möglichkeiten und gingen mit einem 49:37 in die finalen zehn Minuten. Trotz des Zwölf-Punkte-Rückstands gab der Tabellenelfte aus der Bankenmetropole die Partie noch nicht verloren und startete über Konstantin Klein und Aziz N´Diaye mit 4:0 Punkten zum 41:49.

Pfiffe hin oder her: Bamberg ist abgezockter

Ein Zirbes-Freiwurf und ein umstrittener Dreier von Elias Harris mit Ablauf der Shotclock hielten die Hessen in der Folge aber weiter auf Distanz (53:41, 33. Min.). Doch vor allem der Distanztreffer von Bambergs Nationalspieler sorgte nicht nur auf den Rängen, sondern auch bei Coach Gordon Herbert für reichlich Unmut. Durch ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen und viele Nickeligkeiten auf dem Feld kam der ohnehin schleppende Spielfluss beider Teams noch mehr ins Stottern, doch insgesamt wirkten die Brose Baskets um ihren Kapitän Casey Jacobsen einen Tick abgezockter. Bambergs Nummer 23 versenkte in der 36. Spielminute seinen Wurf von "downtown" und sorgte für ein Plus von 14 Punkten für Bamberg (58:44).

Angetrieben von Routinier Quantez Robertson unternahmen die Skyliners noch einen letzten Versuch, um ins Spiel zurück zu kommen. Bis auf 48:58 kamen die Hessen nochmals heran, ehe beide Coaches ihre Spieler auf die Crunchtime einstimmten. Ramon Galloway schürte die Siegeshoffnungen der hessischen Fans zusätzlich an, als er den Layup zum 50:58 verwandelte. Chris Fleming konnte sich in der Schlussphase aber auf Jamar Smith verlassen, der den Meister mit zwei Dreiern in Serie auf die Siegesstraße brachte. Frankfurt kämpfte bis zum Schluss, musste sich am Ende dennoch mit 64:54 geschlagen geben.

Fraport Skyliners vs. Brose Baskets 54:64 (20:13; 7:16; 10:20; 17:15)

Fraport Skyliners: Voigtmann (15 Punkte), Galloway (13/1 Dreier), Robertson (8/1), Klein (5/1), DuBois (5/1), N´Diaye (4), Barthel (2), Burtschi (2), Merz Brose Baskets: Smith (18/4), Sanders (16/3), Zirbes (9), Fischer (8), Harris (5/1), Jacobsen (3/1), Jordan (2), Tadda (2), Goldsberry (1)

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