Handball: Kiels Titelhunger vor Supercup ungestillt

20.8.2012, 11:57 Uhr
Handball: Kiels Titelhunger vor Supercup ungestillt

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Neuzugang Gudjon Valur Sigurdsson ist beim THW Kiel schon vom Sieger-Gen infiziert. „Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen“, betonte der 33 Jahre alte Isländer vor seinem Pflichtspiel-Debüt für den Handball-Rekordmeister am Dienstag (20.00 Uhr, Sport1 live) beim Supercup gegen die SG Flensburg-Handewitt in München.

Es ist das Duell des Meisters und Cupsiegers gegen den Pokalfinalisten und Vizemeister. Der Außenseiter und Champion von 2004 aus Flensburg würde dem Rivalen allzu gern ein Bein stellen. „Den THW Kiel schlägt man immer gerne. Und nach der kurzen Vorbereitung ist der Supercup das erste Highlight der Saison. Da will man natürlich siegen“, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

Zuletzt vor zehn Monaten verloren

Haushoher Favorit ist aber natürlich „Zu-null-Meister“ THW Kiel, der mit Rückraumstar Daniel Narcisse und Klassekeeper Thierry Omeyer zwei französische Olympiasieger in seinen Reihen hat. Schließlich haben die „Zebras“ am 9. Oktober 2011 ihre letzte Niederlage kassiert, in der Champions League gegen Montpellier (23:24). Die letzte Niederlage gegen einen deutschen Club ist bereits mehr als 15 Monate alt, als der THW am 4. Mai 2011 in Magdeburg unterlag (24:30).

Um diese Serie bangt THW-Coach Alfred Gislason jedoch nicht. Natürlich wolle man den Supercup gewinnen, stellt der 52-jährige Isländer klar. „Aber wir müssen dieses Spiel natürlich auch als Teil unserer Vorbereitung betrachten.“ Schließlich stießen in Sigurdsson (startete für Island bei den Olympischen Spielen in London), dem dänischen Kreisläufer Rene Toft Hansen und dem serbischen Rückraum-Linkshänder Marko Vujin drei Neuzugänge erst vor ein paar Tagen zur Mannschaft.

Umzug wegen kaputtem Dach

Auch Flensburg-Handewitt musste viele Leistungsträger für Olympia abstellen. Torwart Matthias Andersson und Abwehrchef Tobias Karlsson holten mit Schweden Silber; die Dänen Anders Eggert, Michael Knudsen, Lasse Svan Hansen und Thomas Mogensen scheiterten im Viertelfinale. Das Sextett aber muss sich nicht neu im Club einfinden, weil diese Spieler seit Jahren an der dänischen Grenze ihr Geld verdienen.

Zu den spannendsten Fragen in München zählt auch die Organisation. Erst im August wurde der Veranstalter, die deutsche Handball-Bundesliga (HBL), von dem Besitzer der Olympia-Halle, wo der Supercup traditionell stattfindet, über ein beschädigtes Dach unterrichtet. Mit dem erforderlichen Umzug in die Eissporthalle standen nun nur noch 2000 Sitzplätze zur Verfügung, gut 6000 Karten aber waren bereits verkauft.

Deshalb werden die Ticketbesitzer, die nur einen Stehplatz erhalten können, beim Eintritt in die Halle mit Bargeld entschädigt. Man werde für dieses Prozedere Getränke bereitstellen, heißt es bei der HBL. Der Vorgang könne etwas dauern.
 

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