HCE: Schwarzer Hexenkessel für Magdeburg

20.12.2014, 06:00 Uhr
HCE: Schwarzer Hexenkessel für Magdeburg

© Foto: Sportfoto Zink/WoZi

Mit dem Champions-League-Sieger von 2002 - dem allerersten deutschen überhaupt - hat das Team von Trainer Frank Bergemann in dieser Saison bereits Bekanntschaft gemacht. In der Bördelandhalle, einem der großen Handballtempel Deutschlands, bestritt der Liganeuling sein erstes Auswärtsspiel. Nach gutem Beginn schlichen sich damals immer mehr Fehler ins Erlanger Spiel und beim Pausenstand von 18:9 deutete sich ein Debakel an. Doch dann nahmen die Erlanger vor fast 5000 Zuschauern ihr Herz in die Hand und nahmen dem SCM die zweite Halbzeit mit 17:13 ab. Gereicht hat es zwar nicht, die Hausherren gewannen mit 31:26, doch für SC-Coach Geir Sveinsson gab es Grund zum Nachdenken: "Erlangen hat uns fast noch in Bedrängnis gebracht."

SCM ist gewarnt

Auch vor dem Spiel am Samstag warnt der Gästetrainer: "Gegen Erlangen müssen wir eine starke Leistung über 60 Minuten bringen." Und SC-Kapitän Fabian van Olphen sagt: "Das wird eine megaschwere Aufgabe für uns." Die Magdeburger sind bereits am Freitag angereist. Dass sie laut Homepage-Meldung zuvor noch ein "Abschusstraining" absolviert haben, war hoffentlich nur ein Tippfehler ...

Doch auch Frank Bergemann ist vorbereitet auf die top besetzten Gäste, die sich nach zwei schwierigen Jahren inzwischen wieder in der Spitze der 1. Bundesliga einsortiert haben (4., 25:11). "Ihr Markenzeichen ist es aus einer starken Deckung heraus Konter zu fahren. Wir müssen mutig in die Zweikämpfe gehen. Das hat gegen Berlin etwas gefehlt." Außerdem brauche es gegen so eine Mannschaft eine absolut geschlossene Teamleistung. "Da dürfen wir nicht viele Ausfälle haben, der Wille zum Sieg wird sehr wichtig werden." Und für Geschäftsführer Stefan Adam steht fest: "Man wird erkennen können, wie wir uns seit dem Hinspiel weiter entwickelt haben."

Unterstützung wird am Abend einmal mehr der Erlanger Anhang sein, der den HC in der Vergangenheit nicht selten zum Erfolg gepusht hat. "Gemeinsam in Schwarz" heißt wieder einmal das Motto des Abends. Die Spieler laufen in eigens für dieses Spiel kreierten schwarzen Trikots auf, die anschließend zu Gunsten des Fördervereins für den Jugend- und Amateurbereich versteigert werden. Die Fans sind aufgerufen ganz in Schwarz gekleidet zu kommen, um dem Gegner eine schwarze Wand entgegenzustellen. Erstmals sind die Anhänger in diesem Jahr Teil einer hallenübergreifenden Choreografie: Über 4000 schwarze Blätter werden verteilt, die die Zuschauer zu Beginn hochhalten und die Arena so in ein schwarzes Meer verwandeln sollen.

Welche Bedeutung die Fans für die Erlanger haben, hat sich spätestens nach dem Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen in Handball-Deutschland herumgesprochen. Auch bis nach Magdeburg: "Nach meiner Meinung wird es da ein Hexenkessel sein", prophezeit SCM-Torjäger Robert Weber. "Die Erlanger Jungs werden fighten bis zum Schluss, haben gemerkt, dass sie auch Spitzen-Mannschaften schlagen können. Wir haben einen guten Lauf, gewinnen momentan auch die engen Spiele. Das heißt wieder: Auf uns konzentrieren, an unsere Stärken glauben. Dann kann es auch beim HC Erlangen positiv für uns ausgehen."

Wiedersehen alter Bekannter

Für Weber sind die Duelle gegen Erlangen ohnehin besondere Spiele. Der Österreicher, derzeit bester Torschütze der Liga, hat unter Frank Bergemann bei Alpla Hard gespielt: "Er war fünf oder sechs Jahre Coach in meinem Heimatverein Alpla Hard. Er hat mich vom Nachwuchs bei den Männern eingebunden. Mit ihm wurden wir Meister und Pokalsieger in Österreich, haben Champions League gespielt."

Den Abschluss des Handballjahres bildet am 2. Weihnachtstag die Partie des HCE beim Bergischen HC, dann pausiert die Liga bis Anfang Februar.

Keine Kommentare