HCE triumphiert in der Hiersemannhalle gegen Wetzlar

22.10.2014, 21:20 Uhr
Der HC Erlangen hat sein Pokalspiel gegen HSG Wetzlar zu Hause mit 26:23 gewinnen.

© Sportfoto Zink / WoZi Der HC Erlangen hat sein Pokalspiel gegen HSG Wetzlar zu Hause mit 26:23 gewinnen.

Es war ein Abend für Handballfans am Mittwoch in der Erlanger Drausnickstraße, und ein wenig auch für Nostalgiker. Der HC Erlangen war erstmals seit dem Bundesliga-Auftakt gegen Nettelstedt-Lübbecke, zurückgekommen in seine Halle, wo kein Videowürfel von der Decke hängt und die Zuschauer so nah am Feld sitzen, dass sie manchmal den Schweiß der Spieler riechen können.

Es war ein Mittwochabend, ein arg verregneter obendrein, ein wunderbarer Pokalabend stand bevor, trotzdem war die Hiersemannhalle erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit nicht ausverkauft. Dabei war immerhin die HSG Wetzlar in der zweiten Pokalrunde zu Gast, ebenfalls ein Bundesligist, mit zwei deutschen Nationalspielern sowie Ivano Balic im Gepäck, den Welthandballspieler der Jahre 2003 und 2006. Der 35-jährige Kroate lässt seine Karriere in Hessen ausklingen — die Betonung lag am Mittwochabend auf: ausklingen. „Er kann einer Partie seinen Stempel aufdrücken“, hatte Frank Bergemann gewarnt. Diese Rolle übernahmen dann aber zwei Erlanger: Ole Rahmel, der Torjäger, und Nikolas Katsigiannis, der Torhüter.

Bis beide Betriebstemperatur erreichten, durfte Wetzlar vorlegen, das 2:4 (6.) glich dann Rahmel aus und brachte den HCE 5:4 in Führung (9,), beide Male per Siebenmeter. Die Partie blieb bis kurz vor der Pause auf Augenhöhe, eine siebenminütige, torlose Phase der Gäste nutzte Erlangen, um davonzuziehen. Der HCE ging mit einer 13:11-Führung in die Halbzeit.

Aus der Kabine kam dann erst einmal Erlangen besser, Rahmel und Oliver Hess warfen den Bundesligaaufsteiger Stück für Stück nach vorne, hinten hielt Katsigiannis nicht nur zwei Siebenmeter, sondern wuchs auch bei Würfen aus dem Feld über sich hinaus. Das Publikum skandierte seinen Namen, die Leute standen und klatschten, so wie immer schon in dieser „Hiersemann-Hölle“, vor der Wetzlars Trainer seine Mannschaft gewarnt hatte. Der Funke sprang über, Martin Stranovsky traf zur ersten Drei-Tore-Führung (16:13, 38.), der junge Jonas Link düpierte ausgerechnet Balic am Kreis zum 19:15 (44.).

Doch Wetzlar gab sich nicht geschlagen, kämpfte sich zurück. Doch bei Erlangen ließen Kraft und Konzentration nach, jetzt warf die Heimmannschaft acht Minuten lang kein Tor mehr, nach 49 Minuten stand es wieder 20:20-Unentschieden. Das Publikum spürte, dass es gebraucht wurde, also standen sie wieder, klatschten, trommelten.

Die Schlussphase gehörte beiden Torhütern, Hombrados hielt Wetzlar lange im Spiel, Katsigiannis mit mehr als zehn gehaltenen Würfen den HCE auf Achtelfinalkurs. In die Schlussminute ging Erlangen dank Stranovsky und einer Katsigiannis-Parade mit 25:23, als Link das 26:23 warf, war die Partie gelaufen.

Erlangen: Katsigiannis; Schwandner, Jonas Link (4), Preiß (2) , Sveinsson (3), Nienhaus, Hess (3), Rahmel (8/3), Stranovsky (4), Nikolai Link (2), Sabljic, Weltgen, Murawski, Krämer.

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