HCE vor Essen: "Über 8000 Zuschauer sind Extra-Motivation"

ERLANGEN - Für den HC Erlangen und seine Fans kann die Partie am Pfingstmontag gegen den Traditions-Klub Tusem Essen eine ganz besondere werden – nicht nur, weil sie vor der Rekordkulisse von 8308 Zuschauern stattfindet. Der HCE könnte mit einem Sieg auch die Meisterschaft eintüten.

GWD Minden hat zwar seine Freitagspartie beim heimstarken EHV Aue gewonnen - doch auch der Sieg im Erzgebirge wahrt den Ostwestfalen nur die theoretische Chance, selbst noch Meister werden zu können. "Dann müssten wir jedes weitere Spiel mit zwanzig Toren verlieren", lehnt sich sogar HC-Geschäftsführer Stefan Adam geradezu euphorisch aus dem Fenster. So oder so, die Meisterschale gibt es am Montag definitiv noch nicht, sie wird im Fall der Fälle beim letzten Heimspiel gegen Aue überreicht werden.

Heimbilanz vermasselt

Jetzt muss aber ohnehin erst einmal ein Sieg gegen Essen eingefahren werden, sonst ist an vorzeitige Meisterfeiern nicht zu denken - und Essen hat dem HCE schon einmal eine Heimbilanz und letztlich den Titel vermasselt. Vor ziemlich genau zwei Jahren, also im Jahr des ersten HCE-Erstligaaufstiegs waren die Ruhrpöttler im vorletzten Heimspiel zu Gast in der Hiersemann-Halle. Der Aufstieg der Erlanger war zum Greifen nahe, weil Konkurrent Leipzig gepatzt hatte, doch Essen machte den Erlangern mit einem knappen 24:23-Sieg nicht nur den vorzeitigen Sprung ins Oberhaus zunichte sondern brachte den Erlangern damals auch die erste Heimniederlage bei.

Mit bis dahin nur drei abgegebenen Punkten war die Hiersemann-Halle damals eine ähnliche Festung wie heute die Arena. Den Aufstieg machte der HCE dann eine Woche später in Bietigheim klar, zur Meisterschaft reichte es trotz der Siege in den letzten Spielen aber nicht mehr. Die holte sich die punktgleiche TSG Friesenheim.

Dauerkartenverkauf für neue Saison startet

Diesmal hat der HC Erlangen das wichtigste Ziel schon erreicht, aber die Heimweste soll natürlich weiß bleiben und die Meisterschaft das i-Tüpfelchen werden. Und das würde Nicolai Theilinger gerne vor der Rekordkulisse in der Arena feiern. "Über 8000 Zuschauer sind eine Extra-Motivation. Die Stimmung in der Mannschaft ist überragend."

Die Arena trotz Bergkirchweih voll zu bringen sei schon eine Leistung, sagt der Rückraumakteur und hofft, dass der eine oder andere dabei so richtig auf den Handball-Geschmack kommt. Immerhin startet der Dauerkartenverkauf für die neue Saison. Die ersten Karten können sich die Besucher des Essen-Spiels gleich in der Arena sichern, am Dienstag beginnt der öffentliche Verkauf.

Der Gegner Essen: Jung und risikoreich

Auch Trainer Robert Andersson freut sich auf das Spiel vor der ungewöhnlichen Zweitliga-Kulisse, wird sein Team aber ganz normal vorbereiten. Er fordert aber Respekt vor dem Gegner, der mit einem sehr jungen Team und einer risikoreichen Spielweise agiert. Erfahrene Spieler wie Michael Hegemann würden das Spiel lenken. Auf jeden Fall dürfe man sich keinen solchen Durchhänger wie in Dormagen leisten, als man fast die gesamte Spielzeit über im Rückstand war und erst in den letzten beiden Spielminuten den Sieg eingefahren hat. Auch Nicolai Theilinger will nicht noch einmal so eine Partie erleben. "Wir wollen dieses Spiel genießen und dann den Titel feiern."

Danach gemeinsam auf dem "Berg"

Feiern ist nächste Woche dann sogar auf dem "Berg" drin: Weil die nächste Partie - das Auswärtsspiel in Minden - erst am 25. Mai stattfindet, geht die HC-Mannschaft am kommenden Mittwoch um 15 Uhr geschlossen auf den Henninger Keller. Vielleicht kann dann schon auf die Meisterschaft angestoßen werden.

Am Montag steht ein zusätzlicher Shuttlebus von Erlangen zur Arena zur Verfügung, der bei Bedarf eingesetzt wird.