Hecking verlässt den Club in Richtung Wolfsburg

22.12.2012, 19:26 Uhr
Lorenz-Günther Köstner wird beim VfL Wolfsburg vom bisherigen Club-Trainer Dieter Hecking abgelöst.

© Sportfoto Zink Lorenz-Günther Köstner wird beim VfL Wolfsburg vom bisherigen Club-Trainer Dieter Hecking abgelöst.

Sowohl der 1. FC Nürnberg als auch der VfL Wolfsburg bestätigten den Wechsel von Hecking auf ihren Homepages. Man habe sich mit ihm auf einen Vertrag bis 2016 geeinigt, so der Verein aus der Autostadt. Über die Ablösesumme, die der Club für Hecking kassiert, wurde Stillschweigen vereinbart. Sie dürfte allerdings im siebenstelligen Bereich liegen. Der in Castrop-Rauxel geborene Fußballlehrer hatte beim 1. FC Nürnberg eine Ausstiegsklausel im Vertrag, der eigentlich noch bis 2014 gelaufen wäre. Hecking ist nach Wolfgang Wolf, Klaus Augenthaler, Willi Reimann und Felix Magath der fünfte Coach, der Wolfsburg und den FCN trainiert. Die Mannschaft wurde von Sportvorstand Martin Bader über den Abgang ihres Trainers informiert.

Wie geht es nun weiter? „Wir werden uns über die Weihnachtstage in Ruhe Gedanken machen“, sagte „Club“-Sportvorstand Martin Bader am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. „Natürlich wollen wir mit einem neuen Trainer in die Vorbereitung gehen.“ Trainingsauftakt ist bei den Nürnbergern am 3. Januar. Heißester Kandidat ist derzeit Michael Wiesinger, der momentan die U 23 des Clubs trainiert. Vor ein paar Wochen sagte der 39-Jährige ehemalige FCN-Spieler noch, dass die 1. Liga kein Thema für ihn sei. Da glaubte man allerdings auch noch nicht an ein so schnelles Ende von Hecking in Nürnberg.

Gebhart: "Ein Schock"

Von den Nürnberger Spielern hat sich bisher nur Timo Gebhart zu Wort gemeldet. Gegenüber dem Fernsehsender "Sky" sagte der Mittelfeldspieler: "Für mich ist das eine totale Überraschung. Im ersten Moment war es ein Schock, weil man damit nicht rechnen konnte und es vorher keine Anzeichen gab."

Der Club wurde von der Entwicklung offenbar überrascht und konnte am Samstagnachmittag zunächst keine Stellungnahme abgeben - VfL-Manager Allofs hatte den Wechsel zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt gegeben. Auf Nachfrage unserer Onlineredaktion hatte der FCN am Vormittag bereits bestätigt, dass ein Interesse der Wolfsburger bestehe. Club-Sportvorstand Bader hatte bis zuletzt noch Hoffnung und sagte am Samstag der Nachrichtenagentur dpa: „Wir hoffen, dass er sich für uns entscheidet. Das ist mein großer Wunsch, dass ich Dieter Hecking überzeugen kann, weiter in Nürnberg zu bleiben.“ Drei Jahre lang war der mit seiner Familie in Niedersachsen lebende Coach bei den Franken, auf den Tag genau am 22. Dezember 2009 war er am Valznerweiher vorgestellt worden.

Wenig Hoffnung machte der Umworbene schon vor der Bekanntgabe selbst: Das Fachmagazin "kicker" zitierte den 48-Jährigen, angesprochen auf einen Wechsel an den Mittellandkanal: "Ich bin zuversichtlich".

Hecking: "Gute Gespräche mit Allofs"

Gegenüber der "Bild am Sonntag" präzisierte Hecking: "Ich hatte mit Klaus Allofs gute Gespräche. Er hat mir erklärt, warum er mich unbedingt haben will und mir die Perspektiven aufgezeigt. Natürlich spielen auch wirtschaftliche und familiäre Dinge eine Rolle." Heckings Familie wohnt schließlich im niedersächsischen Bad Nenndorf.

„Ich bin enttäuscht“, gestand Bader, der bis zuletzt um den Verbleib Heckings geworben hatte. „Ich bin enttäuscht, dass wir das, was wir angefangen hatten, nicht weitermachen.“ Vorwürfe wollte er dem scheidenden Coach aber ausdrücklich nicht machen: „Wir werden nichts Schlechtes über ihn sagen. Aber ich kann keine Beweggründe nachvollziehen, wenn man vom 1. FC Nürnberg weggeht.“ Der Club, so Bader, habe alles versucht,  "um ihn davon zu überzeugen, seinen Vertrag beim 1. FC Nürnberg zu erfüllen."

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