Heimauftakt missglückt: NBC verliert Frankenderby
3.10.2014, 20:44 Uhr
Es sollte die Wiedergutmachung zur Auftaktniederlage in Kirchheim vergangene Woche werden. Die Basketballer von rent4office Nürnberg empfingen zum ersten Heimspiel der Saison den Beko Basketballbundesliga-Absteiger s.oliver Baskets Würzburg und wollten mit einem Sieg die überraschende Niederlage des ersten Spieltags wettmachen. Hallensprecher Dominik alias „The Voice“ heizte vor ausverkaufter Halle mächtig ein, die Stimmung war grandios, was auch den Würzburger Fans zu verdanken war. Die Anhänger der s.oliver Baskets nahmen nicht nur die Hälfte der Halle ein, sie waren auch doppelt so laut wie die Fans von rent4office.
Die Gastgeber starteten mit Joshua Young, Jud Dillard, Stefan Haukohl, Dan Oppland und Robert Oehle, während Würzburgs Trainer Doug Spradley, Carlos Medlock, Jason Dourisseau, Jeremy Dunbar, Ruben Spoden und Darren Fenn als Starting Five aufs Parkett schickte. Unter ohrenbetäubendem Jubel ging es los, die Würzburger sicherten sich den Tip-Off und konnten durch Ruben Spoden die ersten Punkte des Spiels erzielen. Auf diesen Augenblick hatten die mitgereisten Würzburger Fans gewartet und sich dafür etwas ganz Besonderes ausgedacht. Mit einem Konfettiregen erzwangen die in rot und weiß gekleideten Fans eine fünfminütige Pause kurz nach Spielbeginn.
Als das Spiel fortgesetzt werden konnte, erwischten die Gäste den deutlich besseren Start. Ein Sieben-zu-Null-Run konnte erst durch einen Dunk von Stephan Haukohl gestoppt werden. Allerdings ließen sich die s.oliver Baskets davon nicht wirklich beeindrucken und punkteten in Person von Carlos Medlock zu oft zu leicht in der Nürnberger Zone. Erst die Einwechslung von Aufbauspieler Braydon Hobbs brachte neues Leben ins Spiel von rent4office. In der letzten Minute des ersten Viertels glich der Neuzugang per Dreier aus (18:18), kurze Zeit später leitete er sogar die erste Führung im Spiel ein (21:18).
Fenn markiert neun Punkte in Folge
Im zweiten Viertel machte der letztjährige Halbfinalist der Pro-A Playoffs da weiter, wo er zu Ende des ersten Viertels aufgehört hatte. Schnelles Umschalten von Verteidigung in Angriff mit leichten Abschlüssen, besorgten dem Team von Headcoach Ralph Junge eine zwischenzeitliche zehn Punkte Führung (30:20). Aufgrund der Foulprobleme des Würzburger Aufbauspielers Carlos Medlock, der mit zwei Fouls vorsichtshalber früh auf der Bank Platz nahm, mussten andere im Würzburger Spiel das Zepter in die Hand nehmen.
Doch wer sich den Kader der s.oliver Baskets in dieser Saison mal genauer angeschaut hat, weiß, dass es genug Spieler gibt, die jederzeit ihr Angriffsspiel voll entfalten können. So tat dies auch Center Darren Fenn, der neun Punkte in Folge markierte und zweimal von der Dreipunktelinie erfolgreich war (30:29). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, gefolgt von einer wahren Dreiershow. Vier Dreipunktewürfe fielen in Folge, Hobbs und Oppland waren für Nürnberg, Medlock und Fenn für Würzburg erfolgreich. Zur Halbzeit konnte rent4office Nürnberg jedoch einen kleinen Vorsprung mit in die Pause nehmen, Spielstand 40:38.
Zu einfache Körbe kassiert
Nach der Halbzeitpause ging es genauso turbulent weiter, wie zu Ende des zweiten Viertels. Trotz hoher Intensität auf beiden Seiten, gelangen den Spielern immer wieder starke Aktionen unter dem Korb oder wichtige Würfe von außen. Als Medlock dann sein viertes Foul beging, waren die Nürnberger drauf und dran davonzuziehen, doch konnten ihrer Linie in dieser Phase des Spiels nicht konstant treu bleiben. Zu einfache Körbe wurden kassiert, vorne dagegen schlechte Entscheidungen getroffen.
Gleichzeitig kamen nun auch die Spieler von Ralph Junge in Foulprobleme, Dan Oppland und Stephan Haukohl hatten am Ende des dritten Viertels jeweils ihr viertes Foul begangen. Die Emotionen kochten weiter hoch, als es zu einer kleinen Auseinandersetzung zwischen Joshua Young und Darren Fenn kam. Dennoch schafften es die Würzburger dank eines weiteren Dreiers von Fenn das Spiel zu drehen, so dass rent4office Nürnberg mit einem Punkt Rückstand ins letzte Viertel ging (56:57).
Fünftes Foul - offene Partie
Das letzte Viertel wurde zu einer wahren Schlacht. Angefeuert von den Zuschauern, die spürten, dass die Sensation zum Greifen nahe war, legte Nürnberg gut los und konnte dank eines erneuten sieben zu null Runs die Führung zurück erobern. Allerdings war es einmal mehr Darren Fenn, der mit seinen Punkten den Lauf der Nürnberger stoppte und seine Mannschaft zurück ins Spiel brachte. Als dann fünf Minuten vor Schluss Stephan Haukohl sein fünftes Foul beging, war die Partie wieder völlig offen.
Der „Youngster des Jahres 2013/2014“ erlebte an diesem Abend nicht seinen besten Tag und traf oftmals unglückliche Entscheidungen. Die s.oliver Baskets konnten hingegen das Heft in die Hand nehmen und die Partie erneut drehen (68:69). In den letzten zwei Minuten entschieden die Distanzwürfe von Jeremy Dunbar und das fünfte Foul gegen Joshua Young die Partie. Würzburg konnte die ausgebaute Führung clever verwalten und einen entscheidenden Ballverlust der Nürnberger erzwingen.
Am Ende gewannen die Gäste mit 75:81 und können sich über einen gelungenen Saisonstart mit zwei Siegen aus zwei Spielen freuen. Rent4office Nürnberg dagegen hat den Saisonstart verpatzt.
Mit zwei Niederlagen ist der Saisonauftakt eher weniger erfreulich verlaufen, doch zumindest heute darf man dem Team keinen Vorwurf machen. Bis zum Schluss zeigte die Mannschaft von Ralph Junge, dass sie ein ebenbürtiger Gegner ist und mit den Topteams der Liga mithalten kann. Bereits am Sonntag hat man dann die Chance auf den ersten Sieg der neuen Saison. Es geht zuhause gegen die Cuxhaven BasCats, Tip-Off ist um 17.00 Uhr.
Nürnberg: Hobbs (14 Pkt.), Oppland & Young (jeweils 11 Pkt.), Haukohl (10 Pkt.), Oehle (9 Pkt.), Land (7 Pkt.), Dillard (7 Pkt.), Schröder (6 Pkt.)
Würzburg: Fenn (24 Pkt. 5/6 Dreier), Dunbar (14 Pkt.), Spoden (13 Pkt.), Medlock & Dourisseau (jeweils 11 Pkt.), Betz (5 Pkt.), Givens (2 Pkt.), Ugrai (1 Pkt.), Hoffmann
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