Heimspiel in Stuttgart: Leibold hat beim FCN richtig Bock

4.4.2019, 12:38 Uhr
Der Brustring ist oben, Tim Leibold noch unten: Doch Nürnbergs Wohlfühl-Württemberger möchte den Lieblingsverein seiner Heimat bald schon überholen.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Brustring ist oben, Tim Leibold noch unten: Doch Nürnbergs Wohlfühl-Württemberger möchte den Lieblingsverein seiner Heimat bald schon überholen.

So etwas Ähnliches haben sie schon mal erlebt in Stuttgart: Dass einer von ihnen zum großen Spielverderber wird. Vor über acht Jahren hatte Julian Schieber ein Tor selbst geschossen und ein anderes vorbereitet. Zum 4:1-Erfolg des 1. FC Nürnberg beim VfB.

Raus aus Bad Cannstatt 

Julian Schieber, das muss man wissen, war damals nur für eine Saison verliehen; Tim Leibold, ebenfalls in Bad Cannstatt ausgebildet, hat sich im Frühjahr 2015 komplett von seinem Heimat- und Stammverein verabschiedet, als er ein Angebot aus der Zweiten Liga annahm. Der für ihn besseren Perspektiven wegen.

Seine damalige Entscheidung hat Tim Leibold bislang zu keiner Sekunde bereut; längst ist er nicht mehr wegzudenken aus der Nürnberger Mannschaft, eine feste Größe auf der linken Seite, vor einem Jahr verlängerte er seinen bis 30. Juni 2018 datierten Vertrag deshalb langfristig. Begründung: "Ich habe hier die Möglichkeit bekommen, mich im Profifußball zu beweisen. Und das nicht bei irgendeinem Verein, sondern einem ganz besonderen Club."

Das Herz schlägt schneller 

Es gefällt ihm in Nürnberg, es gefiel ihm natürlich auch in Stuttgart, wo er fast Profi geworden wäre. "Es ist zwar eine Weile her, trotzdem verbinde ich mit dem Verein noch ziemlich viel", sagte Leibold bereits Anfang November, als er im Max-Morlock-Stadion zum ersten Mal in einem Pflichtspiel auf den Ex-Verein traf, Endstand 0:2. Bei den Verabredungen in der Zweitliga-Saison 2016/17 hatte er wegen seiner Schambeinentzündung jeweils zuschauen müssen.

Am Samstag gegen 15.30 Uhr wird sein Herz wahrscheinlich noch etwas schneller schlagen als vor ungefähr fünf Monaten. Ein ausverkauftes Neckarstadion kannte er bislang nur als Zuschauer oder aus dem Fernsehen, auf dem Platz wird es für den Böblinger eine Premiere. Die Heimpartien in seinen beiden Drittligaspielzeiten mit dem VfB II fanden vor ein paar Hundert Zuschauern im Kickers-Stadion oder in Großaspach statt.

 

Äußerst brisant wird es auch am Samstag wieder; mit einem Sieg im Hinspiel hätten die Nürnberger, seinerzeit noch auf Rang 15 notiert, satte acht Punkte zwischen sich und den damaligen Tabellenletzten aus Stuttgart legen können, viele sprachen bereits von der letzten Chance für die hoch gewetteten Schwaben. Diesmal könnte der VfB seinerseits auf sieben Zähler davonziehen.

Fast seine ganze Jugend hat Tim Leibold in Bad Cannstatt verbracht, allerdings ist gerade nicht die Zeit für Sentimentalitäten. Er weiß das natürlich und wird beim persönlichen Heimspiel in Stuttgart alles für seinen Club geben, auch am Samstag werden viele Freunde da sein und ihm und den Nürnbergern die Daumen drücken. Schon nach dem 3:0 gegen Augsburg gab er die Richtung vor: "Nächste Woche wollen wir dann dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben."

Es soll wieder ein schöner Samstag werden für Tim Leibold und den FCN. Den er so oder so nicht mehr vergessen dürfte. 

 

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