Heiß auf Bochum: Der Köllner-Club trotzt den Minusgraden

23.2.2018, 15:05 Uhr
Heiß auf Bochum: Der Köllner-Club trotzt den Minusgraden

© Sportfoto Zink / WoZi

Ein leichtes Auswärtsspiel, weil da der erste beim kriselnden 14. vorbeischaut? Natürlich nicht. Seit Saisonbeginn versuchen alle Beteiligten an den Zweitliga-Standorten des Landes die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass diese 2. Liga durch ihre Ausgeglichenheit erst so kompliziert ist.

"... dann hätten das die Generationen vor uns schon erledigt" 

So machen sie das beim 1. FC Nürnberg auch - und diesmal gibt die Statistik Trainer Michael Köllner noch ein paar Argumente an die Hand. Das 3:1 aus der Vorrunde war der erste Sieg des 1. FC Nürnberg in der Zweitklassigkeit gegen den VfL Bochum überhaupt. "Wenn das so einfach wäre, dort zu gewinnen, dann hätten das die Generationen vor uns schon erledigt", sagt also Köllner.

Haben sie nicht, die Generationen vor ihnen, weshalb Köllner und seine Mannschaft sich mal wieder an einer Premiere versuchen dürfen: Erster Nürnberger Zweitliga-Sieg im Ruhrstadion. Fände Köllner gut, fänden auch die 1900 Nürnberger Fans gut, die die Reise am Sonntag mitmachen. Machen muss es die Mannschaft, in die sehr wahrscheinlich wieder Kevin Möhwald zurückkehrt und in der vielleicht auch wieder Patrick Erras steht, der sich unter der Woche mit gesundheitlichen Problemen herumschlagen musste.

Mitfiebern hält warm 

Es ist eben kalt, sagt Köllner dazu, da wird mal einer krank. Wie man das verhindern kann, verrät er auch noch. "Laufen", sagt Köllner sollen die Spieler halt noch ein bisschen mehr während der Partie. Er selbst hält sich warm "indem ich mit der Mannschaft mitfieber" und die Zuschauer sollen durch schönes Spiel von den Minusgraden abgelenkt werden.

Klingt nach einem vernünftigen Plan, den sich dummerweise noch ein Gegner auf der Suche nach sich selbst entgegenstellt. Auch der VfL begriff vor der Saison die diesjährige Besetzung der 2. Liga als Chance, sich nach oben zu verabschieden, musste diesen Plan aber bald aufgeben und stattdessen das Krisenprogramm abspulen. Heißt: Mit Robin Dutt ist schon Trainer Nummer vier verantwortlich und selbst den Sportvorstand haben sie schon rausgeschmissen. Krisenmodus eben, was man auf dem Platz nicht immer merkt, weil der VfL zumindest ab und an in der Lage ist, seinen Fußball gepflegt aussehen zu lassen. 

Umgekehrt gilt das für Nürnberg natürlich noch viel mehr, seit zehn Liga-Partien ist der Club unbesiegt, was dazu führt, sagt Köllner, dass sie die Spiele jetzt mit einem anderen Selbstverständnis angehen. Überheblich wollen sie trotzdem nicht werden in dieser ausgeglichenen 2. Liga. 

 

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