Herber Verlust: Schleicher geht nach Aalen

NÜRNBERG - Er hatte immer Angebote von Spitzenklubs aus der ersten Ringerbundesliga, und er hatte immer abgesagt. Doch jetzt verlässt Tim Schleicher die SV Johannis 07 und wechselt zum KSV Aalen.

„Das ist ein herber Verlust für uns“, sagte Abteilungsleiter Guido Fischer: „Nachdem er sich in den letzten Jahren, auch in den schwierigen Zeiten, trotz Angeboten immer wieder für seinen Heimatverein entschieden hat, will er nun einmal das Flair spüren, um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft mitzuringen.“

„Von Jahr zu Jahr mehr“, bestätigt Schleicher, „habe ich gemerkt, dass ich das Bedürfnis habe, Play-offs zu ringen.“ Ein Ringer wolle eben nicht nur Einzelmeister werden, „sondern auch einmal die Mannschaftsmeisterschaft gewinnen“. Aus Aalen sei nun das entsprechende Angebot gekommen: „Das ist ein Verein, bei dem Mannschaft, Umfeld und Gesamtpaket passen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich diese neuen Ziele in Angriff nehmen möchte.“

So ganz wird Schleicher nicht aus der Welt sein. „Aalen ist nur 130 Kilometer entfernt, da kann ich in Nürnberg bleiben und muss nur zu den Kämpfen hinfahren.“ Und für Johannis wird der 23-Jährige auch noch auf die Matte gehen, so Fischer: „Wir haben für unseren Vorzeigeringer beim DRB das Zweitstartrecht beantragt. Das bedeutet, dass er auf Einzelmeisterschaften die Titel für die SV Johannis holen kann. Ein kleiner Trost.“

Und klar ist für „Timmi“ auch: „In Johannis ist mir keiner böse, das versteht jeder. Früher oder später werde ich sowieso wieder zurückkehren. Meinen letzten Kampf werde ich für Johannis bestreiten.“ Der Freistilspezialist war bereits zehnmal deutscher Meister, zweimal Junioren-Vizeeuropameister und einmal Dritter der Junioren-WM. 2008 war er EM-Fünfter bei den Männern.