Hinten wird's eng: Club bei 1860 mit blutjunger Abwehr?

20.2.2017, 11:45 Uhr
Hinten wird's eng: Club bei 1860 mit blutjunger Abwehr?

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / JüRa

Der TSV 1860 München träumt von der Champions League, das jedenfalls hat der Investor in der Winterpause verkündet. Die Löwen unter den größten Klubs Europas, so soll das laut Hasan Ismaik in nicht allzu ferner Zukunft aussehen. Ob das einigermaßen verrückt klingt, müssen andere beurteilen, der 1. FC Nürnberg, am Montagabend im Zweitligaspiel zu Gast beim TSV 1860 (20.15 Uhr, im Live-Ticker auf nordbayern.de) beschäftigt sich damit nicht. Jeder hat seine eigenen Sorgen.

Die größte bereitet im Moment noch Georg Margreitter, der - in seiner Zeit beim FC Kopenhagen – tatsächlich schon in der Champions League gespielt hat, sogar zweimal. Gegen Juventus und Galatasaray, ein Remis, ein Sieg. Damit beschäftigt sich Margreitter aber nicht mehr, er gehört inzwischen zu den großen Hoffnungen des 1. FC Nürnberg und hat im Winter seinen Vertrag verlängert. Im Spiel beim potenziellen Königsklassen-Mitglied 1860 München könnte der Österreicher allerdings fehlen, ihn plagen Muskelbeschwerden, der Schmerz strahlt ins Knie aus.

Schwartz wünscht sich eingespielte Defensive

Ob es reicht für Montagabend, ist offen, eine Prognose gab es auch am Sonntag nicht. Die Entscheidung könnte auch kurzfristig fallen. Ein Risiko will man beim Club nicht eingehen, mit Dave Bulthuis fehlt bereits ein etablierter Innenverteidiger. Wie lange der Niederländer, den eine Innenbandverletzung plagt, noch aussetzen muss, ist ebenfalls nicht absehbar.

Sollte Margreitter ausfallen, würde Lukas Mühl in die Innenverteidigung rücken, der Club würde in diesem Fall tatsächlich mit einem – ein schon länger beliebtes Wortspiel – Kinder-Riegel antreten. Mühl ist erst 20 Jahre alt, außen verteidigen die ebefalls erst zwanzigjährigen Dennis Lippert und Patrick Kammerbauer. Lediglich der 28 Jahre alte Even Hovland bringt Erfahrung mit, blieb aber zuletzt wiederholt den Anspruch schuldig, in der Defensive Führungsaufgaben zu übernehmen.

Trainer Alois Schwartz vertraut dem norwegischen Nationalspieler trotzdem, Alternativen gibt es ja nicht mehr. Perspektivisch allerdings wünscht sich Schwartz eine eingespielte Defensive, "immer wieder nachlässige Phasen in unserem Spiel", wie nicht nur Schwartz sie ausgemacht hat, sind seiner Meinung nach auch eine Folge der wiederholt notwenigen Umstellungen.

Ein Treffen auf Augenhöhe erwarten beide Trainer, "schwer wie jedes Spiel in dieser Liga" werde auch dieses, sagt Schwartz, Vitor Pereira sagt exakt dasselbe. "Ich habe großen Respekt vor Nürnberg, aber auch vor allen anderen Mannschaften, die Liga ist sehr ausgeglichen", sagte der Portugiese, der die Löwen in der Winterpause übernahm und die Heimspiele gegen Fürth und Karlsruhe gewann. "Wenn wir am Montag gewinnen, war es ein guter Auftakt", sagt Pereira – das mit der Champions League erwähnte er aber nicht.

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