Hitlergruß im Stadion: 18 Monate Haft für Rapid-Ultra

22.8.2017, 17:59 Uhr
Die Ultras Rapid lassen kein Spiel ihrer Mannschaft aus.

© Sergey Dolzhenko Die Ultras Rapid lassen kein Spiel ihrer Mannschaft aus.

Ein Ultra-Fan des österreichischen Fußball-Erstligisten Rapid Wien ist zu 18 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden, weil er im Hütteldorfer Allianz-Stadion den Hitlergruß gezeigt hatte. Der 39-Jährige hatte am 13. August 2016 während eines Heimspiels gegen den FC Admira Wacker Mödling demonstrativ den rechten Arm zum verbotenen Gruß erhoben - Überwachungskameras filmten ihn dabei.

Für das erhebliche Strafmaß durch ein Wiener Geschworenengericht spielte auch eine Vorstrafe aus dem Jahr 2013 eine maßgebliche Rolle. Damals hatte ein Gericht in Linz den Vater von fünf Kindern verurteilt, nachdem er am Geburtstag Adolf Hitlers auf Facebook einen Glückwunsch gepostet hatte.

Laut der österreichischen Heute-Zeitung war ein weiterer Anklagepunkt ein Tattoo auf seiner rechten Hand, das die Zahl 88 abbildet. In rechten Kreisen ist das der Code für "Heil Hitler". Weil 1988 aber auch die Ultras Rapid Block West (1988) gegründet worden sein sollen, bestreitet er jegliche politische Bedeutung.

Dem Bericht nach beteuerte der Fußballfan vor Gericht, dass er nichts mit der Ideologie der Nazis am Hut habe. Auf die Frage, ob er sich mit rechtem Gedankengut identifizieren könne und wieso er den Hitlergruß gleich mehrmals zeigte, sagte er laut der Heute-Zeitung: "Ned wirklich, hab mir nix dabei gedacht. War nur so eine 0815-Aktion."

Dem österreichischen Blatt zufolge ist der Verurteilte seit etwa 15 Jahren Mitglied bei den Ultras Rapid. Genauso lange hält auch mittlerweile bereits die enge Freundschaft mit den Ultras Nürnberg. Beide Gruppierungen sehen sich als unpolitisch und lehnen Rechtsextremismus ab.

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