Hochkarätiges Starterfeld beim Challenge Roth

18.7.2014, 08:50 Uhr
Hochkarätiges Starterfeld beim Challenge Roth

© Giurdanella

„Es wird ein tolles Ren­nen“, ist sich Rachel Joyce sicher, und Caroline Steffen glaubt, dass das erle­sene Damenfeld beim 13.Datev-Chal­lenge Roth dem Frauen-Triathlon gut tun wird. „Sonst treffe ich die ganzen Mädchen hier das ganze Jahr nicht, nur auf Hawaii“ kommentierte die Vorjahressiegerin die Tatsache, dass anlässlich von 30 Jahren Triathlon im Landkreis Roth vier der fünf zur Pres­sekonferenz eingeladenen Favoritin­nen eine Top-Fünf-Platzierung bei der Ironman-WM vorzuweisen haben. Darunter mit Mirinda Carfrae die aktuelle Hawaii-Siegerin, die zum ers­ten Mal dem größten Langdistanz-Tri­athlon der Welt die Ehre gibt. Die Australierin, die unter anderem durch die Schwärmereien ihrer Freun­din Belinda Granger auf den Ge­schmack gebracht wurde, übte sich beim traditionellen Aufgalopp der Favoriten in der Kulturfabrik jedoch demonstrativ in Bescheidenheit. Sie fühle sich wie ein „Rookie“ hier, mein­te sie, nachdem nicht nur Lokalmata­dorin Anja Beranek, sondern auch Yvonne van Vlerken und Caroline Steffen einen gewissen Heimvorteil geltend gemacht hatten.

„Ich kann die Radstrecke blind fah­ren“, erklärte die holländische Vorjah­reszweite, die damit ihre derzeitigen Probleme mit der Schulter wettma­chen will. Und die Titelverteidigerin ist schon vor zwei Wochen angereist unnd hat seitdem fleißig Trainingski­lometer auf den Wettkampfstrecken gesammelt. „Ich bin auch schon eine kleine Lokalmatadorin“, scherzte Steffen.

Auch für die männlichen Topfavori­ten, die bereits in Roth gestartet sind, ist der Start beim Challenge wie nach Hause kommen. „Ich fühle mich wie­der jung, wenn ich hier bin“, kokettier­te Pete Jacobs, der Hawaii-Sieger von 2012, der es in der mittelfränkischen Triathlon-Hochburg bisher noch nicht auf die oberste Stufe des Sieger­treppchens geschafft hat.

Felix Walchshöfer startet selbst

Das hat ihm Vorjahressieger Dirk Bockel voraus, und natürlich würde der Luxemburger dieses Kunststück und die damit verbundenen Glücksge­fühle liebend gerne wiederholen. Ebenso James Cunnama, der in den vergangenen beiden Jahren die Plätze eins und zwei belegte und seine bishe­rige Vorbereitung ganz auf Roth aus­gerichtet hat. Timo Bracht wiederum wurde im vergangenen Jahr durch einen Reifendefekt aller Siegchancen beraubt. Doch seine eindrucksvolle Aufholjagd hat ihm nicht nur den drit­ten Rang, sondern auch sehr viele posi­tive Rückmeldungen aus der Szene eingebracht. Das sei das, was diesen Sport ausmache, schrieben ihm einige Fans, und heuer hat sich Bracht ein weiteres Mal für den Challenge als Sai­sonhöhepunkt entschieden: „Roth wird mein Hawaii“ kündigte der deut­sche Weltklasse-Triathlet an.

Etwas entspannter wird ein anderer Teilnehmer die 226 Wettkampfkilome­ter am Sonntag angehen: Veranstalter Feilx Walchshöfer startet zum ersten Mal bei seinem eigenen Rennen (wir berichteten), wird aber keine Uhr mit­nehmen. „Den Tag zusammen mit den Helfern und den anderen Athleten genießen“, lautet die Devise des 34-Jährigen, der wohl auch die eine oder andere kurze Plauderpause auf der Strecke einlegen wird. Eine andere Teilnehmerin hat einen Rekord schon in der Tasche, auch wenn sie wahrscheinlich etwa doppelt so lange wie die Stars des Challenge 2014 unterwegs sein wird. Mit 83 Jah­ren ist Madonna Buder die älteste Tri­athletin, die jemals in Roth gestartet ist. Und sollte die „eiserne Nonne“ tat­sächlich die Ziellinie erreichen, wäre sie der älteste Mensch, der jemals ei­nen Langdistanz-Triathlon gefinisht hat.

Walchshöfer hatte den heimlichen Star der Pressekonferenz beim Chal­lenge Penticton kennen gelernt und sie nach Roth eingeladen. „Sie kennen Felix. Er ist nicht der Typ Mensch, zu dem man nein sagen kann“, meinte Madonna Buder. Und da auch so viele Weltklasse-Athleten wie selten zuvor dem Challenge-Veranstalter nichts abschlagen konnten, wird der Challen­ge Roth wohl der rasanteste 30.Ge­burtstag aller Zeiten.

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