Hockey-Frauen aus Erlangen dürfen feiern

30.6.2015, 18:46 Uhr
Hockey-Frauen aus Erlangen dürfen feiern

© Foto: privat

Nach Abpfiff war die Stimmung etwas. Zumindest die des Trainers. 1:3 hatten die Erlanger Hockey-Frauen beim Bayreuther TS verloren. Nicht unbedingt, weil sie das schlechtere Team waren. „Wir haben gut angefangen“, sagt Johannes Anzeneder. Durch ein Eckentor von Anna Pries gingen sie früh in Führung. Alles lief nach Plan. „Aber dann haben wir uns ablenken lassen.“

Ob bewusst oder unbewusst: Geistig waren die Spielerinnen schon beim Schlusspfiff. Mit einem Sieg hätten sie dann den Aufstieg in die Oberliga feiern können. Das große Ziel wäre erreicht. Der Turnerbund war bereits vor der Partie am Wochenende punktgleich mit Konkurrent HC Schweinfurt. Sogar ein Unentschieden hätten sie sich erlauben können. „Viele haben wohl gedacht, wir sind schon durch.“

Die Bayreutherinnen jedoch kämpften sich nach dem Gegentor schnell zurück — begünstigt durch die Passivität der Gäste. Die ließen ihren Gegnern zu viel Raum zum Spielaufbau, bald fiel der Ausgleich. Danach hatte der TBE noch eine Chance, doch die Schiedsrichter entschieden bei einem Angriff auf Strafecke, anstatt den Vorteil zu geben. „Dann ging bei uns nichts mehr zusammen.“

Immer lauter wurde der Trainer an der Seitenlinie, doch seine Schützlinge resignierten. Noch in der ersten Halbzeit ging Bayreuth durch einen Konter 2:1 in Front. Nach Wiederanpfiff versuchten es die Erlangerinnen noch einmal, doch die Oberfranken konnten alle Tormöglichkeiten vereiteln. Kurz vor Schluss kassierte der Turnerbund noch das 1:3.

„Das hätte nicht sein müssen“, sagt Anzeneder. „Es geht auch um die Ehre, nicht einfach so das letzte Spiel zu verlieren.“ Lange allerdings konnte sich der Coach nicht über die Leistung seiner Mannschaft ärgern. Der Aufstieg war — dank des besseren Torverhältnisses — trotzdem geschafft. „Wir hätten auch mit drei Toren mehr verlieren können.“

Als nach dem Abpfiff Spielerinnen mit Aufstiegs-T-Shirts und Sekt über das Feld rannten, ihren Trainer umarmten, Teamfotos schossen und jubelten, konnte auch Anzeneder nicht mehr böse sein. „Klar bin ich stolz auf die Mädels.“

Die Mannschaft habe viel trainiert, eine lange Vorbereitung gehabt. „Wir haben uns spielerisch weiterentwickelt.“ Doch nicht nur das. Die Hockey-Frauen haben effektiv und mit echtem Teamgeist zusammengefunden. Die Neuzugänge aus der Jugend sind fester Bestandteil des Mannschaft — auf dem Platz und auch anschließend beim Feiern in der Erlanger Innenstadt.

Davon müssen sich nun alle etwas erholen. Ein paar Wochen Pause stehen an, ehe es im September wieder los geht. Dann aber in der Oberliga.

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