Ice Tigers: Mit aller Kraft zum wichtigen Heimrecht

26.2.2015, 05:58 Uhr
"Ich würde das an die Kabinentür hängen": Coach Martin Jiranek.

© Sportfoto Zink / WoZi "Ich würde das an die Kabinentür hängen": Coach Martin Jiranek.

Nummer 51 und 52 stehen an. Die letzten beiden Spiele der regulären Saison, Partien, in denen es sich manche Teams leisten können, ihre wichtigsten Spieler zu schonen für den kraftraubenden Kampf um die Meisterschaft, der in wenigen Tagen beginnt. Für wieder andere Mannschaften geht es nur noch darum, sich nach einer langen, erfolglosen Saison wenigstens ordentlich zu verabschieden von ihren tapferen Fans.

Für die Thomas Sabo Ice Tigers geht es in diesen beiden Spielen, am Freitag (19.30 Uhr, Arena) gegen Hamburg und am Sonntag (14.30 Uhr) in Mannheim, dagegen noch um alles. Für die Pre-Play-offs hat Nürnberg sich durch das 2:1 in Wolfsburg am vergangenen Sonntag zwar qualifiziert, „jetzt“, sagt Martin Jiranek, „wollen wir dort auch Heimrecht“.

Platz sechs, der allerdings nicht mehr allein durch eigene Kraft zu erreichen ist, versucht der Trainer in diesen Tagen auszublenden. „Ich habe lieber Ziele, die wir selbst erkämpfen können“, sagt er. Das erste davon, das Erreichen der Pre-Play-offs, ist geschafft. „Ich hatte ein wenig Bedenken, dass nun die Fokussierung für die zwei letzten Spiele ein wenig verloren geht“, verrät Jiranek. Beruhigt hat ihn die Mannschaft selbst mit ihrem ungebrochenen Trainingsfleiß. „Ich merke, der Hunger ist noch da.“

Von der Endplatzierung in der Tabelle ist nicht nur das Heimrecht in den Pre-Play-offs abhängig, sondern auch der Gegner. Dort könnten die Ice Tigers auf Wolfsburg, Berlin oder Krefeld treffen — Vorlieben hätten sie zwar, der Trainer verrät sie aber nicht: „Ich wäre ein Coach, der sich so einen Satz eines Kollegen ausschneidet und ihn an unsere Kabinentür hängt — als Motivation.“ Alle Konzentration liegt daher auf den Restpartien — von allen vier Konkurrenten haben die Ice Tigers mit Hamburg und Mannheim, dem Tabellendritten und dem bereits feststehenden Vorrunden-Champion, das schwerste Programm. Hoffnung macht Jiranek gegen Hamburg die Heimserie von acht Siegen in Folge. Die letzte Niederlage in der Arena am Kurt-Leucht-Weg stammt sogar noch aus dem Vorjahr: am 23. Dezember gab es ein 1:4 gegen Wolfsburg.

Die Bilanz soll helfen

In Mannheim soll die Gesamtbilanz helfen: Von den vergangenen 14 Partien haben die Ice Tigers elf gewonnen – „das ist beinahe so gut wie die Siegesserie zu Beginn der vergangenen Saison“, findet Jiranek. Da hatten die Ice Tigers noch unter Trainer Tray Tuomie den besten Start eines DEL-Teams überhaupt hingelegt, die reguläre Saison mit Rang drei abgeschlossen. „Ein Grund, weshalb wir gesagt haben: Geben wir Tray ein wenig mehr Zeit als normal, um diese Saison noch zu retten.“

Irgendwann zog Jiranek als Sportdirektor bekanntlich doch die Reißleine, übernahm selbst die Mannschaft. Die möchte nun mit aller Kraft auch noch das Heimrecht. „Dann“, sagt Martin Jiranek, „ist alles möglich.“ Natürlich, es sind ja auch die Play-offs.

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