Ice Tigers sind dem Spitzenreiter nicht gewachsen

3.10.2014, 22:23 Uhr
Sah nicht immer gut aus: Jochen Reimer musste kuriose Gegentore schlucken. (Archivbild)

© Sportfoto Zink / MaWi Sah nicht immer gut aus: Jochen Reimer musste kuriose Gegentore schlucken. (Archivbild)

Was hatten sie im Vorfeld ihre Hoffnungen auf das Duell mit den Adlern gelegt, endlich einmal nicht die Favoritenrolle, endlich weniger Druck. Doch am Freitag war von befreitem Aufspielen der Nürnberger Raubkatzen nicht viel zu sehen.

Praktisch von Beginn an drückte der Tabellenführer aus der Kurpfalz die Nürnberger in das eigene Drittel. Erst eine Strafe in der 7. Minute für Jonathan Rheault ließ etwas Druck aus dem Kessel ab. Wenig später war es dann aber passiert: Den Schuss von Jamie Tardif konnte Tigers-Goalie Jochen Reimer noch abwehren, der anschließende Pressschlag zwischen Rheault und Alexander Oblinger trudelte dann jedoch ins Gäste-Gehäuse (10.).

Bis zum Ende des ersten Drittels bot die Partie das gewohnte Bild: Nürnberg wehrte sich zwar nach Kräften, mit mehr Inspiration waren aber die Adler unterwegs.

Just als die Ice Tigers nach 25 Minuten aus einer Unterzahlsituation heil herausgekommen waren, gab Schlussmann Reimer ein unglückliches Bild ab: Den Schuss von Daniel Richmond verlor der Neuzugang aus München aus den Augen, Rheault war der Nutznießer zum 0:2 aus fränkischer Sicht.

Hatte Mannheim bis dato eine Fülle an Großchancen, so mussten kuriose Situation Pate stehen bei den Adler-Treffern. Auf der Gegenseite war es der NHL-erfahrene Dennis Endras, der die Nürnberger Möglichkeiten mit zum Teil großartigen Paraden entschärfte.

Mit 0:2 ging es in den Schlussabschnitt. Die vage Hoffnung auf etwas Zählbares schwand in der 44. Minute auf ein Minimum: Neuzugang Kyle Klubertanz verlor im Angriffsdrittel den Punk, den nachfolgenden Konter verwertete Marcus Kink mit einem energischen Sololauf zum dritten Adler-Treffer des Tages.

Nürnbergs Eishockey-Raubkatzen wurden vom Schiedsrichtergespann in der 49. Minute zu einem mehr oder weniger zahnlosen Tiger degradiert: Leonhard Pföderl und David Printz verbüßten wegen Hakens beziehungsweise unnötiger Härte zeitgleich ihre Zweiminutenstrafen, als Christopher Fischer die dezimierten Ice Tigers mit dem 0:4 bestrafte.

Zwar versuchten die Mannen von Tray Tuomie nochmal alles, doch wieder war Endras Endstation für Nürnberger Torsehnsüchte. In der 52. Minute parierte er erst gegen Marco Nowak und wenige Sekunden später gegen Patrick Reimer in bemerkenswerter Manier.

10.796 Zuschauer in der SAP-Arena waren nun in Feierlaune. Ihre Lieblinge hatten mit dem Gegner weniger Probleme als erwartet und bleiben damit Tabellenführer in Deutschlands Eishockey-Eliteliga.

Nürnberg muss sich nun sehr schnell schütteln und nach der dritten Niederlagen in Serie die breite Brust zurück gewinnen. Schließlich gastiert am Sonntag mit dem ERC Ingolstadt der amtierenden Meister und größte Lokalrivale der Ice Tigers in der Arena.

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