Ice Tigers treffen im Play-off-Viertelfinale auf Wolfsburg

KREFELD - 3170 Minuten und 50 Sekunden Vorrunden-Eishockey haben die Thomas Sabo Ice Tigers dazu genutzt, um sich am Ende wieder auf Platz drei der DEL-Tabelle zu schieben – und um sich erneut für eine Play-off-Serie gegen den EHC Wolfsburg zu qualifizieren.

Als noch keine der vielen Fragen nach dem Gegner, den Terminen und dem ganzen Rest beantwortet waren, antwortete die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) überraschend auf eine Frage, die niemand gestellt hatte. Fredrik Eriksson wurde von Tray Tuomie, Martin Jiranek und den Trainern und Managern der 13 anderen Klubs zum Verteidiger des Jahres gewählt. Der Offensivspezialist bedankte sich mit seinem zwölften Saisontreffer – und trug auch dazu bei, dass seine Ice Tigers mit Rang drei ihr erstes Saisonziel (ein Platz unter den ersten vier Teams) erreichten. Dass es im Play-off-Viertelfinale nun erneut gegen Wolfsburg geht, dafür kann man den ausgezeichneten Schweden jedoch kaum verantwortlich machen.

Eriksson war noch nicht wieder mit dabei, als die Ice Tigers dem EHC Wolfsburg im Vorjahr in der ersten Play-off-Runde trotz eines Siegs im ersten Spiel in einer bitteren Serie unterlegen waren. Allerdings war er beteiligt, als die famose Nürnberger Siegesserie zum Saisonstart in Wolfsburg zu Ende ging, und auch die beiden weiteren, jeweils denkbar knappen Niederlagen gegen die von Trainer Pavel Gross stets großartig eingestellten Niedersachsen hatte Eriksson nicht verhindern können.

Ice Tigers gewinnen Fernduell

Der einzige Saisonsieg gegen Wolfsburg war etwas schmeichelhaft, Patrick Reimer hatte das 4:3 am 10. Januar nach der Schlusssirene erzielt. Das Fernduell gestern Abend ging allerdings klar an die Ice Tigers. Während sich Wolfsburg mit 1:3 beim Tabellenletzten in Düsseldorf blamierte, sicherte sich Nürnberg mit einem 4:2 (1:1, 2:1, 1:0) beim starken Tabellenzweiten in Krefeld Platz drei und damit das wichtige Heimrecht im Viertelfinale.

Tray Tuomie hatte zuletzt trotz großer Variationsmöglichkeiten seine Ice Tigers stets in derselben Aufstellung aufs Eis geschickt. In Krefeld nutzte er die letzte Gelegenheit, noch einmal ein wenig auszuprobieren: Nach vier Siegen in fünf Spielen mit Andreas Jenike, durfte Tyler wieder einmal beweisen, dass er den Kampf um Spielzeit in den Play-offs nicht aufgegeben hat. In einer temporeichen Partie war der kanadische Torhüter nicht selten Nürnbergs Ruhepol.

Auch Yan Stastny zeigte, dass er zuletzt von seinem Tribünenplatz etwas gelernt hatte. Erikssons 2:1 (23.) hatte der US-Amerikaner durch harte und clevere Arbeit an der Bande ebenso perfekt vorbereitet wie Evan Kaufmanns 1:1 (7.). Und dass ausgerechnet Marvin Krüger nach einer längeren Zwangspause das beruhigende 4:2 erzielte (50.), das darf man ruhig dem Trainer zurechnen. Das erste Saisontor des ruhigen Berliners war ein bedeutendes.

Ruhe bewahrt

Die wichtigste Erkenntnis des Abends aber war, dass die Ice Tigers nach dem herrlich verzögerten 3:2 von Tim Schüle (31.) die Ruhe bewahrten, das Spiel beruhigten und eine Führung offensichtlich auch einmal clever und abgeklärt über die Zeit retten können. So hat der EHC Wolfsburg im Vorjahr in der ersten Play-off-Runde und im Viertelfinale gegen Mannheim gespielt – und gewonnen. Ab dem 16. März wird sich weisen, wer es 2014 besser macht.

Ice Tigers: Weiman; Nowak/Eriksson, Pollock/Caldwell, Schüle/Festerling, Lindlbauer – Pföderl/Jaspers/ James, Reimer/Reinprecht/Ehliz, Kaufmann/Stastny/Hussey; Krüger/Buzas/Rupprich.

Tore: 1:0 Mebus (4:49/5-4), 1:1 Kaufmann (6:28), 1:2 Eriksson (22:28), 2:2 Courchaine (24:08), 2:3 Schüle (30:35), 2:4 Krüger (49:52).| Schiedsrichter: Brill/Zehetleitner | Zuschauer: 6079 | Strafminuten: 8 – 8

1. Play-off-Runde (best of 3):

München – Iserlohn*
Berlin – Ingolstadt **

(*beginnt am Sonntag, ** am Montag)

Viertelfinale (best of 7):

Hamburg – Berlin/Ingolstadt/Iserlohn
Krefeld – München/Berlin/Ingolstadt
Nürnberg – Wolfsburg
Mannheim – Köln

Termine der Ice Tigers:

16. März: Nürnberg – Wolfsburg (14.30)
19. März: Wolfsburg – Nürnberg (19.30)
21. März: Nürnberg – Wolfsburg (19.30)
23. März: Wolfsburg – Nürnberg (14.30)

(25. März:  Nürnberg – Wolfsburg um 19.30)
(28. März:  Wolfsburg – Nürnberg um 19.30)
(30. März: Nürnberg – Wolfsburg um 14.30)

Tickets:

Karten für die Heimspiele der Ice Tigers gibt es ab Samstag, 10 Uhr, an den Vorverkaufsstellen und im Internet.