Im Duo erfolgreich: Erlanger beim Challenge Roth

18.7.2016, 19:05 Uhr
Im Duo erfolgreich: Erlanger beim Challenge Roth

Erstaunlich frisch klingt Florian Seiler am Telefon. „Mit geht es auch erstaunlich gut“, sagt der 22-Jährige, einen Tag nachdem er die Langdistanz überlebt hat. 10 Stunden und 33 Minuten war der Triathlet vom TV Erlangen auf der Strecke unterwegs, zusammen mit seinem Freund, Trainingspartner und Teamkollege Thomas Dambietz. „Nicht die Zeit, die wir uns vorgenommen haben.“

Letztlich geht es immer darum, was die schonungslos ehrliche Uhr über dem Zielbogen anzeigt. Triathleten kämpfen auch gegen die Zeit, vor allem aber mit ihren Grenzen. Seiler ist 3,8 Kilometer geschwommen, 180 Kilometer geradelt und einen Marathon gelaufen. Danach sagt er: „Wir dachten, wir wären eine Stunde schneller.“ Zumindest in der Theorie.

„Im Kanal war es dann aber richtig kalt, da habe ich das erste Mal überlegt, aufzugeben.“ Hat er natürlich nicht gemacht. Stattdessen quälte er sich auf der Radstrecke. „Thomas hatte eine halbe Stunde Vorsprung.“ Trotzdem hat Seiler ihn noch eingeholt. „Beim Laufen war es richtig gut.“ Nach 21 Kilometern zog der Erlanger mit seinem Teamkollegen gleich, doch er zog nicht vorbei. „Wir sind gemeinsam ins Ziel.“

Zuvor hatten sie ebenfalls immer zu zweit trainiert, sich angespornt, auf endlosen Radkilometern bei Laune gehalten. „Da wollten wir es auch gemeinsam beenden.“ Zufrieden sind beide trotz der verpassten angepeilten Zeit. „Wir sind super glücklich, es geschafft zu haben.“ Der Höhepunkt war, wie für so viele Roth-Starter, der Solarer Berg. Dort stehen die Fans wie bei der Tour de France dicht gedrängt an der Strecke.

„Allen Widrigkeiten zum Trotz: Es hat sich gelohnt. Es hat Spaß gemacht“, sagt Seiler, der für den TVE auch in der zweiten Triathlon-Bundesliga oder Bayernliga startet. Noch einmal machen möchte er es nun aber definitiv nicht. „Die schnellsten Jahre sind vorbei.“

Das würden zwar nur die wenigsten so unterschreiben, mit 22 Jahren zählt man in diesem Sport zu den Jüngsten, dennoch will sich Seiler neue Ziele stecken. „Es wäre schön, einfach nur einen Marathon zu laufen. Mal sehen, wie schnell ich bin.“ Das dauert dann auch keine zehn Stunden.

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