Im Garten und im Ronhof: Hofmann muss arbeiten

9.11.2017, 12:13 Uhr
Im Garten und im Ronhof: Hofmann muss arbeiten

© Sportfoto Zink / MeZi

Es ist Länderspielpause. Die dritte in dieser Saison, und zum dritten Mal hat die Spielvereinigung zuvor verloren. Buric, der erzählt, dass er nun endlich aus dem Hotel in eine Wohnung gezogen ist, will in diesen zwei Wochen weiterhin "die Defensive stabilisieren" und einen Fehlerkatalog "abarbeiten", wie er es gerne nennt. Um Arbeit ging es auch am Mittwoch, allerdings fiel dafür das Training erst einmal flach.

Der Verein absolvierte seinen sogenannten Sozialtag, die Profis und auch der Stab machten sich in sozialen Einrichtungen nützlich. Der Trainer etwa bediente Gäste im integrativen Café Samocca in der Innenstadt, Stürmer Philipp Hofmann half, den Garten der Fürther Kinderklinik winterfest zu machen.

Blut im Stutzen

Hofmann erzählt das mit einem Lächeln am Dienstag nach der zweiten Trainingseinheit. Er hat sich auf die Treppenstufen zur Kantine des Trainingszentrums gesetzt, der weiße Stutzen ist an einer Stelle an den Zehen rot vor Blut. Auf die Frage, ob er einen grünen Daumen habe, muss er wieder lächeln. "Rasenmähen, das mache ich ab und zu selbst", erzählt er, die Freundin sei fürs Filigrane zuständig. Zuhause habe er eine große Wiese, auf der der Hund Auslauf bekommt.

Auf den großen Wiesen in den Stadien der zweiten Liga allerdings bekommt das Herrchen derzeit wenig Auslauf. Zu wenig für Damir Burics Begriffe, zu wenig für Hofmann selbst. Auch in dieser Zeitung war die Erwartungshaltung groß an den Mann, den Manager Ramazan Yildirim schon im Winter zuvor haben wollte, im Sommer schließlich für eine wohl hohe sechsstellige Summe vom englischen Zweitligisten FC Brentford loseiste. Fünf Monate später sagt sein Trainer den Satz: "Es liegt an Philipp, nicht an mir." Sein Angreifer, mit 1,95 Meter und 90 Kilo ein echter "Gnodzn", wie man in Franken sagt, müsse " noch mehr arbeiten, offensiv und defensiv im Training. Er muss Räume aufmachen und den Abschluss suchen und sich Selbstvertrauen holen". Zuletzt musste er das in der zweiten Mannschaft, da traf er sogar, genauso wie im Pokal für die Profis gegen den Fünftligisten Morlautern, zweifach.

"Ich weiß selbst, dass ich noch nicht..."

Seine Einsatzzeit in der Liga aber ist überschaubar. Nachdem ihn eine Knieverletzung in der Vorbereitung ausgebremst hatte, folgten nur zwei Startelfnominierungen und sieben Einwechslungen, über die der Sauerländer sagt: "Dann erwartense halt immer viel." Schon in England aber habe er als Bankdrücker keinen Spielrhythmus mehr gehabt, nun geht es hier so weiter. "Ich weiß selbst, dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin, von der Spielpraxis her", beschreibt er den Status Quo.

Jetzt hat er Zusatzschichten mit Athletiktrainer Michael Schleinkofer vereinbart, "um die Spritzigkeit zu verbessern". Zuvor aber macht er erst einmal den Klinikgarten winterfest.

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