In Nürnberg: Marcello Lippi erhält Walther-Bensemann-Preis

9.10.2015, 14:42 Uhr
Weltmeisterlich: Marcello Lippi feiert den WM-Titel 2006 mit einer Sieger-Zigarre.

© dpa Weltmeisterlich: Marcello Lippi feiert den WM-Titel 2006 mit einer Sieger-Zigarre.

Der Olympia-Verlag, in dem der kicker erscheint, stiftet das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, das Lippi für einen sozialen Zweck spenden wird, wie Holzschuh erklärte. Der kicker-Herausgeber würdigte Lippi als eine der Hauptfiguren des Sommermärchens von 2006, als die von ihm trainierte italienische Nationalmannschaft in Deutschland den Weltmeistertitel gewann. Zudem brachte Lippi das Kunststück fertig, als einziger Trainer die asiatische und die europäische Champions-League zu gewinnen.

Zum Anforderungsprofil des nach dem kicker-Gründer Walther Bensemann benannten Preises gehört es auch, sich außerhalb des Spielfelds gesellschaftlich zu engagieren. Lippi unterstützt die Seniorenhilfe seiner Heimat Viareggio, eine gemeinnützige Stiftung der Tumorvorsorge und die italienische Krebsforschung. Der Erfolgstrainer ist der zehnte Träger des Preises, der seit 2006 vergeben wird.

Weitere Fußball-Kulturpreise gehen an Christoph Biermann für das beste Fußball-Buch des Jahres ("Wenn wir vom Fußball träumen. Eine Heimreise") sowie die Firma Djinnworks aus Österreich, die mit der App "Stickman Soccer" das beste Fußball-Spiel des Jahres entwickelt haben. Das Projekt "Streetbolzer TV" begleitet die Straßenfußballliga in Kassel. Jugendliche bolzen und schaffen sich danach über die Arbeit im Schneideraum eine eigene Öffentlichkeit. Dafür gibt es heuer den Fußball-Bildungspreis, der sich an Projekte richtet, die Fußball pädagogisch einsetzen.

In der letzten Kategorie ist nur eine Vorentscheidung gefallen. Die Jury der Fußball-Akademie hat aus den elf besten Fußball-Sprüchen der Saison 2014/15 vier ausgewählt, die nun auf der Shortlist stehen. Übrig sind Bruno Labbadia ("Ich habe meine Frau vor die Wahl gestellt: Mallorca oder HSV? Aber ich habe sie nicht ausreden lassen."), Thomas Müller ("Ich bin der Müller ohne Wohlfahrt. Ich kenne mich da nicht aus."), Lukas Podolski ("Das Gute an England ist: wir haben viele englische Wochen.") und Sebastian Prödl ("München ist wie ein Zahnarztbesuch. Muss jeder mal hin. Kann ziemlich weh tun. Kann aber auch glimpflich ausgehen", mit Blick auf das Spiel bei den Bayern).

Die Entscheidung treffen die Besucher der Gala, die bereits ausverkauft ist, aber im Internet per Livestream unter www.fussball-kultur.org verfolgt werden kann. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur mit Sitz in Nürnberg ist beim städtischen Kulturamt angesiedelt und wird gemeinsam von der Stadt, dem kicker und der Teambank getragen.

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