Jagdszenen und "Judenschweine": OFC-Fans rasten aus

17.9.2013, 18:36 Uhr
Die Offenbacher Kickers mobilisieren traditionell viele Fans.

© Uwe Anspach/dpa Die Offenbacher Kickers mobilisieren traditionell viele Fans.

4000 Zuschauer waren im Stadion am Bornheimer Hang erschienen, um das Regionalliga-Derby zu sehen, darunter auch zahlreiche Offenbacher Anhänger. Bereits während der Partie fühlten sich die OFC-Fans von den aufreizenden Gesten des Frankfurter Torwarts Aykut Özer dermaßen provoziert, dass sie antisemitische Parolen zum Besten gaben. Im Chor riefen sie: "Zyklon B für die SGE" und "Judenschweine". Zuvor war Özer bereits mit Gegenständen beworfen und beschimpft worden.

Nach Abpfiff der Partie, die die Eintracht mit 3:1 für sich entschied, stürmten einige Kickers-Anhänger den Rasen, um Jagd auf Frankfurter Spieler zu machen, die sich schnell in die Stadionkatakomben retteten. Die Polizei musste massiv eingreifen und führte einige Chaoten in Handschellen ab.

OFC distanziert sich von antisemitischen Parolen

Drei Tage nach den Vorfällen haben sich die Offenbacher Kickers deutlich von antisemitischen Parolen ihrer Fans distanziert. Der Traditionsverein will nun mit Stadionverboten gegen überführte Täter vorgehen. „Wir entschuldigen uns bei jenen, die davon in Mitleidenschaft gezogen wurden oder sich durch Äußerungen angegriffen und verletzt fühlen“, hieß es am Dienstag in einer Erklärung des OFC.

„Es gibt keinerlei Toleranz solcher Vorkommnisse, ausgelöst durch einzelne Personen. Das werden wir keineswegs dulden oder ignorieren, sondern mit aller Konsequenz dagegen vorgehen.“ Und weiter: „In Zusammenarbeit mit Polizei, Ordnungsdienst und den beteiligten Vereinen wird es eine lückenlose Aufarbeitung der Vorkommnisse geben. Hierzu werden alle rechtlichen Möglichkeiten unsererseits ausgeschöpft.“ Fünf Personen, die am Platzsturm beteiligt waren, seien bereits identifiziert worden. Diese bekämen umgehend ein Stadionverbot.

1 Kommentar