Joker Hofmann sichert dem Kleeblatt den ersten Punkt

8.9.2017, 20:42 Uhr
Traf zum Ausgleich und sicherte dem Kleeblatt damit einen Zähler: Stürmer Philipp Hofmann.

© Sportfoto Zink / WoZi Traf zum Ausgleich und sicherte dem Kleeblatt damit einen Zähler: Stürmer Philipp Hofmann.

Was für einen Unterschied sechs Wochen machen können. Ende Juli war die Spielvereinigung Greuther Fürth mit großen Ambitionen in die neue Zweitliga-Saison gestartet. Inzwischen hat das Kleeblatt den Mann, der maßgeblich für Aufbruchstimmung und neuen Ehrgeiz am Ronhof gesorgt hatte, nach vier sieglosen Spielen gefeuert: Trainer Janos Radoki.

Die zweiwöchige Länderspielpause hat dagegen keinen Unterschied gemacht - einen neuen Trainer hat die Spielvereinigung immer noch nicht präsentieren können. Man sei in den Gesprächen "in der finalen Phase", sagte Manager Ramazan Yildirim vor der Partie beim Fernsehsender Sky ohne dabei konkreter zu werden. In Spiel eins ohne die ehemalige Identifikationsfigur des Vereins stand bei Dynamo Dresden vor allem die Mannschaft in der Pflicht. Schließlich hatte ein Teil von ihr entscheidenden Anteil daran, dass Radoki gehen musste.

Eine echte Reaktion zeigte das Team nicht, das Kleeblatt spielte offensiv weitgehend harmlos und nach hinten behäbig - sicherte sich dank eines späten Treffers des eingewechselten Philipp Hofman aber immerhin den ersten Punkt in dieser Saison.

Gegen die ebenfalls nicht optimal in die Spielzeit gestarteten Sachsen musste Interimstrainer Mirko Dickhaut auf den angeschlagenen Nik Omladic verzichten und auch Innenverteidiger Richard Magyar durfte nicht mit nach Dresden reisen. Für ihn käme ein Einsatz in der 2. Bundesliga nach seiner langen Verletzungspause zu früh, hatten die Verantwortlichen entschieden. Neuzugang Julian Green stand dagegen auf dem linken Flügel in der Startelf.

Das aggressive Pressing, das Radoki der Elf noch verordnet hatte, war in Dresden nicht mehr zu sehen. Fürth zog sich weiter zurück, wirkte dadurch passiver. Die Gastgeber kontrollierten die ersten Minuten der Partie, schon nach zwei Minuten wurde es brenzlig für das Kleeblatt. Dresdens Kapitän Marco Hartmann verlängerte einen Freistoß mit dem Kopf zu Florian Ballas, der den Ball aus kurzer Distanz über die Latte setzte. Serdar Dursun hatte noch entscheidend geklärt.

Doch die Spielvereinigung fand nach etwa zehn Minuten etwas besser ins Spiel, war kurzzeitig die spielbestimmende Mannschaft. In der Offensive zeigte das Kleeblatt in dieser Phase einige vielversprechende Ansätze – aber eben auch nicht mehr. Distanzschüsse von Adam Pinter und Marco Caligiuri gerieten zu harmlos, ein Doppelpass zwischen Gjasula und Ernst endete im Strafraum in den Füßen eines Dresdener Innenverteidigers, der sehr aktive Green setzte einen Schlenzer in die Arme von Dynamo-Torwart Marvin Schwäbe. Die besten Gelegenheiten hatte Gjasula per Freistoß (26., 41.) - der SGD-Keeper parierte.

Doch immer wenn die Sachsen schnell umschalteten, wurde es für Fürth brandgefährlich. In der 17. Minute hatte das Kleeblatt Glück, dass nach einer eigenen, schwach ausgeführten Ecke ein schneller Konter der Dresdner am Außennetz des Fürther Tores endete - Haris Duljevics Schuss war zu unpräzise. Auch in der 36. Minute ging es schnell: Narey stand auf der rechten Seite komplett alleine gegen Duljevic und Heise, die so keine Mühe hatten, ihn zu überspielen. Aus 14 Metern traf Heises trockener Schuss ins Tor.

Aus der Pause kam Fürth mit Tolcay Cigerci, der für Torres eingewechselt wurde, und der gleich Narey auf der rechten Strafraumseite bediente. Der Schuss des Außenverteidigers ging an den Pfosten – es war der Ansatz eines Ausrufezeichens. Nur das danach zunächst nichts mehr kam. Denn es hagelte nun Dresdner Chancen im Minutentakt, Megyeri konnte zwei scharf geschnittene Freistöße parieren.  Im Aufbauspiel leisteten sich Pinter und Gjasula viele Fehlpässe, die Offensivspieler arbeiteten zu wenig nach hinten, in der Abwehr offenbarte das Kleeblatt immer wieder riesige Lücken.

Nur weil die Dresdner fahrlässig mit ihren Chancen umgingen, blieb Fürth am Leben. Ein vermeintliches Tor von Green, der eine Flanke von Narey ins Tor gedrückt hatte, gab Schiedsrichter Martin Thomsen wegen eines Fouls im Strafraum nicht. Doch in der 81. Minute bestraften die Fürther die Dresdener Fahrlässigkeit: Einen feinen Pass von Cigerci legte sich der eingewechselte Hofmann mit der Schulter selbst auf den Fuß und schob ihn Schwäbe durch die Beine. Es war am Ende ein glücklicher Punktgewinn für die Spielvereinigung. Wer immer der neue Trainer beim Kleeblatt wird, es wartet viel Arbeit auf ihn.

Dynamo Dresden: Schwäbe - Seguin, Müller, Ballas, Heise - Hartmann - Benatelli, Aosman - Duljevic (63. Hauptmann), Horvath (87. Kreuzer) - Röser (71. Mlapa)

SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Narey, Caligiuri, Maloca, Wittek - Pinter (71. Aycicek), Gjasula - Torres (46. Cigerci), Ernst (79. Hofmann), Green - Dursun

Tore: 1:0 Heise (36.), 1:1 Hofmann (82.) | Gelbe Karten: Seguin - Ernst, Gjasula, Wittek | Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen (Kleve).

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