Kampf um Belek-Tickets: Weiler will "ein, zwei Mann weniger"

13.1.2015, 06:00 Uhr
Club-Trainer René Weiler hat mit dem 1. FC Nürnberg hohe Ziele für die kommende Saison.

© Zink Club-Trainer René Weiler hat mit dem 1. FC Nürnberg hohe Ziele für die kommende Saison.

Schon in dieser frühen Phase der Wintervorbereitung fordert Weiler vollen Einsatz und Konzentration, jeder Spieler soll sich täglich neu beweisen. Und auch das Ticket für das am nächsten Montag beginnende Trainingslager in der Türkei muss erst einmal verdient werden. 21 Feldspieler leitete der Schweizer gestern an, und es könne durchaus sein, dass noch „ein kleiner Schnitt gemacht“ und die Reisegruppe „um ein, zwei Mann reduziert wird“, wie Weiler verriet.

Der 41-Jährige hält nichts von einem allzu aufgeblähtem Kader mit etlichen Reservisten, die in den Planungen eh keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. „Auch Freundschaftsspiele sind nicht dazu da, um allen Spielern Einsatzzeiten zu geben. Sie müssen sich schon dafür qualifizieren“, betont Weiler. Der Coach schließt Experimente auf der einen oder anderen Position zwar nicht aus, primär aber gehe es darum, dass „gewisse Automatismen greifen, wir homogener werden und täglich Fortschritte machen“.

So wie die Rückkehrer Peniel Mlapa und Danny Blum. Beide sind wieder ins Mannschaftstraining integriert und voll belastbar, „es sieht gut aus“, sagt Weiler, auch wenn gerade Langzeitpatient Blum noch etwas Zeit und vor allem Spielpraxis brauchen wird, um helfen zu können.

Weit davon entfernt sind momentan Jungprofis wie der im Sommer von den Münchner „Löwen“ gekommene Mike Ott und der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Markus Mendler; beide trainieren seit Jahresbeginn ausschließlich bei der „U 23“ mit. Zudem ist Willi Evseev wegen hartnäckiger Rückenprobleme weiterhin außer Gefecht.

Für Gebhart wird es „ein langer Weg zurück“

Und dann gibt es da ja auch noch Timo Gebhart. Zwar schwebt über dem Allgäuer, der sich vergangene Woche wegen Körperverletzung und Beleidigung vor Gericht verantworten musste, nicht mehr das Damoklesschwert einer Haftstrafe, dennoch sei es für den 25-Jährigen „ein langer Weg zurück“, wie Sportvorstand Martin Bader klarstellte: „Was er getan hat, war sicher nicht im Sinne der Vereins. Timo hat viele Brücken, die wir ihm gebaut haben, zerstört.“

Allerdings sei sich der Club natürlich seiner Verantwortung bewusst, den zu elf Monaten auf Bewährung verurteilten Problemprofi bei der Resozialisierung zu unterstützen. „Diesen Spagat“, weiß Bader, „müssen wir hinkriegen.“ Derzeit weilt Gebhart wegen seiner langwierigen Leistenprobleme ohnehin wieder einmal zur Reha in Donaustauf – auch für ihn ist im Flieger nach Belek kein Platz reserviert.

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