Klarheit beim Kleeblatt: Auch Wittek bleibt ein Fürther

30.7.2018, 07:38 Uhr
Maximilian Wittek kann alles: links hinten verteidigen, vorne links flanken, und wenn es sein muss, wie hier bei der Saisoneröffnungsfeier, spielt er auf einer Mini-Platte Tischtennis gegen die eigenen Fans.

© Sportfoto Zink / WoZi Maximilian Wittek kann alles: links hinten verteidigen, vorne links flanken, und wenn es sein muss, wie hier bei der Saisoneröffnungsfeier, spielt er auf einer Mini-Platte Tischtennis gegen die eigenen Fans.

3000 Kleeblatt-Fans haben am Sonntag am Nachwuchsleistungszentrum der Spielvereinigung ihre Fußballer in Augenschein genommen. Sportdirektor Rachid Azzouzi und Trainer Damir Buric standen eine Dreiviertelstunde auf der Bühne und erklärten den Fans, wie sie die neue Spielzeit angehen wollen. Doch ein Thema war auch danach bei der Mannschaftsvorstellung keines, obwohl die Fans im Trainingslager hinter vorgehaltener Hand schon tuschelten: Wetten, der geht auch noch...

Gemeint ist Fürths derzeit Bester, Maximilian Wittek. Der 22-Jährige spielte in der verkorksten Vorsaison mehr als ordentlich, ist selten verletzt, marschiert 90 Minuten, gewinnt seine Zweikämpfe und schießt fast alle Standards. Vier Tore und fünf Vorlagen gelangen dem Ex-Löwen. In dieser Sommervorbereitung fällt er erneut auf, und das nicht nur, weil er zweimal in Testspielen die Kapitänsbinde tragen durfte.

Bei Anruf Absage

Unter den Fans wird sein Name immer wieder genannt, wenn es darum geht, ob nach Khaled Narey (mit Nachzahlungen für 2,5 Millionen Euro zum Hamburger SV) noch ein Spieler aus finanziellen Gründen den Verein verlassen muss. Nein, sagt Sportdirektor Azzouzi nun entschieden, "wir denken überhaupt nicht darüber nach, ihn abzugeben". Es hätte sich bislang auch noch kein Verein gemeldet, "denn jeder weiß, dass man mich wegen ihm nicht anzurufen braucht".

Das sei bei Narey anders gewesen, er und sein Berater hätten um Freigabe gebeten, "um den nächsten Schritt zu gehen, dann sind wir das Thema offensiv angegangen". Wittek aber habe er mitgeteilt, "dass ihm ein weiteres Jahr als Führungsspieler bei uns gut tun würde". Für Trainer Damir Buric ist das eine komfortable Situation, die nicht jedem seiner Vorgänger vergönnt war.

Dursun so gut wie weg

Frank Kramer etwa musste nach zwei Spieltagen der Saison 2014/15 zusehen, wie der damalige Managerpräsident Helmut Hack seinen Linksverteidiger Abdul Rahman Baba nach Augsburg verkaufte. Buric aber darf nun mit allen weitermachen, in die er in dieser Vorbereitung bereits viel Zeit und Worte investiert hat. Bis auf Serdar Dursun, der sich in finalen Gesprächen mit einem Zweitligisten befindet und deshalb bei der Saisoneröffnung fehlte. "Ich freue mich sehr", kommentiert Buric die Personalie Wittek, während er in der Bullenhitze an einem Biertisch Dutzende Autogramme schrieb.

Wittek gehört zum vierköpfigen Mannschaftsrat, den die Spieler selbst in einer anonymen Abstimmung gewählt haben. Buric erklärt: "Maxi vertritt alle jüngeren Spieler, er geht voraus, das überträgt sich auf sie." Aus diesem Grund habe er ihm in dieser Vorbereitung auch zweimal die Kapitänsbinde gegeben.

"Spielerisch und taktisch verbessert"

Zuletzt beim Testspiel gegen Eintracht Frankfurt (0:0) aber führte Ersatzkapitän Sascha Burchert die Elf aufs Feld. Wittek selbst kommentiert den letzten Härtetest vor dem Saisonauftakt dennoch wie ein Anführer: "Das war eine gute Leistung gegen eine sehr gute Bundesliga-Truppe, die mit vielen Stammspielern angetreten ist. Das Ergebnis spricht für uns, wir haben uns spielerisch und taktisch verbessert."

Vor allem mit der Defensivarbeit sei er sehr zufrieden gewesen, während der Gegner viel Ballbesitz hatte. Doch er sagt auch selbstkritisch: "Vorne haben wir leider zu wenige Aktionen zu Ende gebracht." Dass Azzouzi ihn in diesem Sommer für "unverkäuflich" erklärt hat, tut er souverän ab. Er sagt nur: "Momentan gibt es keine Diskussionen um meine Person. Das ist klar kommuniziert vom Verein." Und jetzt ist es auch öffentlich.

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