Kleeblatt-Fans feiern das Remis in weiß

22.4.2014, 05:56 Uhr
Kleeblatt-Fans feiern das Remis in weiß

© Sportfoto Zink

Der Fürther Grundschullehrer Ralph Kröner hatte das Motto des Osterwochenendes kreiert: „Am Samstag abkacken und am Sonntag gewinnen“, sagte der 43-Jährige der Neuen Westfälischen Zeitung. Für den 68. Paderborner Osterlauf war er mit seinem Sohn extra schon am Samstag nach Ostwestfalen gereist, um mit Inline-Skates die Halbmarathon-Strecke zu fahren. So viel Einsatz war selten, doch laut Nicolas Heckel, dem Fanbeauftragten der Spielvereinigung, ist er auch nicht verwunderlich. „Das war doch das Spiel, auf das alle seit Wochen gewartet haben“, beschreibt er die Anspannung in der Fanszene vor dem Anpfiff, „das war schon high-noon-mäßig.“

Die Fangruppe Horidos hatte beim letzten Heimspiel das Motto ausgegeben: „Alle weiß in Paderborn“. Dafür bedruckten sie 400 weiße T-Shirts mit einem grünen Kleeblatt und verkauften sie unter den Auswärtsfahrern für fünf Euro. Schon vor der Abfahrt waren alle vergriffen. Doch auch die Fans, die keines ergatterten, kleideten sich weiß, sodass sich die Kurve deutlich vom schwarzblauen Dress der Paderborner abhob.

Matze Schreppel, Vorsitzender der Sportfreunde Ronhof, war aber nicht nur deshalb zufrieden mit dem Auftreten des weiß-grünen Anhangs. „Es hat eine super Stimmung geherrscht, die Mitmachquote bei den Gesängen war hoch“, resümiert er einen Tag später, noch müde von der Feier auf dem Heimweg.

Ja, jetzt herrscht richtig Euphorie. „Die Fans haben sich lange zurückgehalten, denn sie haben die aktuelle mit der letzten Aufstiegssaison verglichen, als wir förmlich durch die Liga marschiert sind“, weiß Heckel. „Doch beim Düsseldorf-Spiel gab es einen Schulterschluss mit der Mannschaft.“

Großen Anteil an dem Fürther Understatement hat aber auch die sachliche Art von Trainer Frank Kramer, die Schreppel mag. „Im vergangenen Sommer waren wir für viele doch schon in der Dritten Liga. Und ich begreife immer noch nicht, warum für einige Fürther die Mannschaft nicht nur punkten darf, sondern auch schön spielen muss“, sagt Schreppel.

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