Kleeblatt-Geflüster: Eine Fußsohle und Fürther Stoßgebete

10.10.2017, 15:21 Uhr
Kleeblatt-Geflüster: Eine Fußsohle und Fürther Stoßgebete

© Hans-Joachim Winckler

Wer wird vermisst? David Raum. Der 19-jährige Offensivspieler blieb diesmal zunächst zu Hause, als sich die deutsche U20-Nationalmannschaft zu einem weiteren Lehrgang traf. Doch dann rief der ehemalige Kleeblatt-Coach Frank Kramer doch noch an. Raum lief eine Halbzeit beim 2:1-Sieg gegen die Schweiz auf. Dort spielte er zusammen mit den Club-Talenten Eduard Löwen, dem ein Freistoßtor gelang, und Lukas Mühl, der Kapitän war.

Kleine Überraschung

Zitat der Woche: Das stammt diesmal von Friedhelm Funkel, Trainer von Fortuna Düsseldorf: "Ich habe zu den beiden schon jetzt ein enges Vertrauensverhältnis und bin mir sicher, dass unser Team auch von neuen Impulsen der beiden profitieren kann." Gemeint sind seine neuen Co-Trainer Axel Bellinghausen und - Achtung - Thomas Kleine.

Der Ex-Fürther hospitierte nach seiner Beurlaubung bei der Fürther U23 schon seit einigen Wochen in Düsseldorf. Der 39-Jährige besucht derzeit die Fußballlehrerschule in Hennef und lebt auch dort in der Nähe. Als die Bayern Funkels Co-Trainer Peter Hermann abgeworben hatten, holte sich die Fortuna die beiden Ex-Profis ins Boot. Somit ist Kleine endgültig runter von der Gehaltsliste bei der Spielvereinigung - er stand noch ein Jahr unter Vertrag. Das von Profifußball-Direktor Ramazan Yildirim angekündigte Gespräch, wie es mit ihm in Fürth weitergehen soll, hat nie stattgefunden.

Veilchen zum Einstand

Mitarbeiter der Woche: Klar ist das Roberto Hilbert, der Heimkehrer. Im Oktober knallen bei ihm die Sektkorken im Wochentakt. Am Sonntag gegen Aue feiert er ein ganz besonderes Jubiläum: Seinen ersten Startelfeinsatz als Profi im Kleeblatt-Dress feierte er ebenfalls gegen die Erzgebirgler. Am dritten Spieltag der Saison 2004/05 hieß es am Ende 1:0 für Fürth. Das Tor schoss Heiko Westermann, die Vorlage gab Petr Ruman. Am Montag, 16. Oktober, feiert Hilbert seinen 33. Geburtstag und schließt damit zum derzeit ältesten Spieler im Kader, Marco Caligiuri, auf.

Nervensäge der Woche: Die Fußsohle von Nik Omladic. Die Blessur, die er sich bei einem Länderspiel mit Slowenien zugezogen hat, ist nicht in den Griff zu kriegen. Er trainiert immer noch nicht mit der Mannschaft, fehlt mittlerweile schon seit Anfang September.

Erstklassiger Galgenhumor

Wenn diese Länderspielpause ein Film gewesen wäre: Das Bayerische Fernsehen übertrug den Erntedankfestzug zur Michaelis-Kirchweih live. Und da war mehr geboten als bei einer Aufstiegsfeier vor einem Rathausbalkon. Während die Kleeblatt-Profis in komplett schwarzer Dienstkleidung dem Volke zuwinkten, brannte weiter vorne im Festzug ein wildgewordenes Ochsengespann durch, des weiteren bewies der Liederhort Ronhof mit seinem Wagen Galgenhumor. Einer verkleidete sich als Pfarrer, der einem Mann im SpVgg-Trikot in einem Bett Beistand leistete, dazu spielte eine Kapelle. Dahinter stand auf einer künstlichen Hauswand: "Wer früher stirbt, ist länger tot... Jetzt hilft nur noch beten!"

Lügt die Tabelle? Leider noch immer nicht.

Und sonst so? Das Lazarett lichtet sich so langsam. Julian Green hat seine Erkältung hinter sich, Marco Caligiuri hat seine Knieprobleme überwunden. Balazs Megyeri stand am heutigen Dienstag im Kader der ungarischen Nationalmannschaft gegen die Färöer Inseln. Kleiner Tipp noch für eventuelle Trainingszaungäste: Am Mittwoch um 16 Uhr ist zum letzten Mal öffentliches Training in dieser Woche.

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