Kleeblatt unterliegt Champions-League-Teilnehmer

18.1.2015, 18:57 Uhr
Keine Abwehrchance: Sebastian Hernandez erzielte mit einem direkt verwandelten Freistoß das Tor des Tages.

© Sportfoto Zink / WoZi Keine Abwehrchance: Sebastian Hernandez erzielte mit einem direkt verwandelten Freistoß das Tor des Tages.

Trainer Frank Kramers Analyse fiel nüchtern aus: "Man hat trotzdem viel gesehen." Sich mit dem bulgarischen Spitzenklub zu messen, sei jedoch vermessen, reimte er, bevor er in den beheizten Mannschaftsbus entschwand. Sobald die Sonne weg ist, kann es in Belek richtig ungemütlich werden. Von 17 auf vier Grad sinken die Temperaturen, Nebel breitet sich aus.

Im Trüben fischten auch Fürths Offensivkräfte, die gegen das internationale Ensemble nur zu wenigen Chancen kamen. Auf einem teppichgleichen Platz wenige Autominuten vom Fürther Teamhotel entfernt, ließen beide Trainer pro Halbzeit jeweils eine Elf spielen. Noch in den torlosen ersten 45 Minuten stand die A-Mannschaft der Bulgaren auf dem Feld, die den Fürthern einen rassigen Schlagabtausch boten. Der Fokus des Kleeblatts lag darauf, den ballhabenden Gegner weit in dessen Hälfte zu attackieren. Doch mit chirurgisch präzisen Pässen befreite sich Ludogorets immer wieder aus der Pressing-Schlinge und trug eine Attacke nach der anderen vor. Doch hier blieben sich die Fürther treu: Im neuen 4-1-4-1-System brannte hinten nichts an, Benedikt Röcker und Zsolt Korcsmar ordneten die Viererkette vorbildlich.

Und als die Bulgaren einmal doch nicht im Abseits standen, gab es ja noch Wolfgang Hesl, der im eins gegen eins souverän rettete. Den einzigen offensiven Akzent für Fürth setzte der linke Flügelflitzer Zhi Gin Lam, als sein Schuss nach einem Solo ans Außennetz abgelenkt wurde (13.). Kacper Przybylko hatte als einzige Spitze einen schweren Stand, bekam wenige Bälle. Die mustergültige Flanke von Rechtsaußen Johannes Wurtz in der 38. Minute köpfte er aus fünf Metern ins Abendrot.

Kramer quittierte diese Aktion zwar nicht mit Beifall, relativierte jedoch: "Gegen solche Gegner kriegst du nur wenige Chancen. Für uns ging es hier drum, überhaupt Chancen zu kreieren." Und daran haperte es leider in der zweiten Hälfte noch viel mehr. Das 4-4-2, in dem die drei Neulinge Ronny Philp (rechts mit George Davies), Sebastian Freis (vorne mit Robert Zulj) und Stefan Thesker (in der Innenverteidigung mit Alexandros Kartalis) zum Zuge kamen, blieb gegen die B-Elf der Bulgaren weitgehend blass. Insbesondere Zulj und Marco Stiepermann fehlte die Ballsicherheit. In Richtung Zulj schimpfte Kramer: "Da waren Ballverluste dabei, die auf dem Niveau gar nicht gehen."

Während der mit den Laufwegen noch etwas fremdelnde Freis immerhin die einzigen beiden Fürther Torschüsse abgab (55. und 88.), war es nur logisch, dass Ludogorets der Siegtreffer gelang. In der 64. Minute zirkelte der Kolumbianer Sebastian Hernandez einen direkten Freistoß aus 20 Metern an Bastian Lerch vorbei in die Maschen. Schon am Dienstag gegen den schweizerischen FC Thun müssen die 22 Fürther damit beginnen, sich für die Restsaison warmzuschießen. Vorbereitung hin oder her.

SpVgg Greuther Fürth (1. Halbzeit): Hesl - Schröck, Korcsmar, Röcker, Gießelmann - Fürstner, Caligiuri - Wurtz, Trinks, Lam - Przybylko

SpVgg Greuther Fürth (2. Halbzeit): Lerch - Philp, Thesker, Kartalis, Guilherme - Davies, Stiepermann, Sukalo, Weilandt - Zulj, Freis

Tor: 0:1 Fernandez (64.).

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