Klewer verzichtet auf eine Klage gegen den Club

8.7.2016, 05:58 Uhr
Klewer verzichtet auf eine Klage gegen den Club

© Foto: Sportfoto Zink

Von seiner Absicht, den Verein arbeitsrechtlich zu belangen, ist Klewer nun aber aus privaten Gründen abgerückt. An seiner Sichtweise ändert das aber nichts. "Ich möchte die Zeit beim 1.FC Nürnberg einfach in positiver Erinnerung behalten und meine Energie in künftige Aufgaben investieren", erzählt der ehemalige Profitorhüter im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung. Im Recht fühlt er sich auch zwei Wochen nach seinem überraschenden Aus beim Club.

Rückblick: Ende März war es laut Klewer zu einem Vertragsgespräch mit Andreas Bornemann gekommen, in dem die Eckdaten über eine Ausdehnung des auslaufenden Kontrakts mit dem Sportvorstand klar besprochen wurden. Eine Verlängerung zu unveränderten Bezügen um ein Jahr soll vereinbart worden sein.

Klewer handelte darüber hinaus die Kostenübernahme für eine Weiterbildung aus. Am Ende des Gesprächs habe man den Deal per Handschlag besiegelt. Für Klewer war die Angelegenheit damit erledigt. Dem allerdings widerspricht Bornemann: "Da würde ich ja pausenlos Verträge besiegeln."

"Keine Antwort bekommen"

Einige Wochen später habe Klewer ein Anruf eines Vereinsmitarbeiters erreicht, sein Vertrag sei ausgearbeitet und könne unterschrieben werden – nur vorgelegt wurde er ihm nie. Klewer verabschiedete sich nach der Saison in einen dreiwöchigen Urlaub. Aus den Medien nahm er davon Kenntnis, dass man am Valznerweiher nicht mehr vorbehaltlos mit seiner Arbeit als Torwarttrainer zufrieden und eine Ausdehnung des Kontrakts fraglich sei. Klewer reagiert auf diesen Vorfall: "Davon war im persönlichen Gespräch nie die Rede. Ich habe daraufhin Herrn Bornemann eine Mail geschrieben, um das auszuräumen, aber keine Antwort
erhalten."

Zum Zeitpunkt des Gesprächs schien die sportliche Karriere von Stammkeeper Raphael Schäfer so gut wie beendet. Der 37-Jährige hatte sich drei Wochen zuvor einen Achillessehnenriss zugezogen, kehrte aber in der Relegation wieder ins Tor zurück und verlängerte seinen auslaufenden Vertrag um ein Jahr. Das Verhältnis zwischen Schäfer und Klewer galt schon lange als professionell, aber nicht zwingend vertrauenswürdig. Die Konstellation machte wenig Sinn.

Offene Rede - Keine Abrechnung

Ende Juni saßen sich Klewer und Bornemann erneut gegenüber. Von einem mündlichen Vertragsabschluss wollte der Sportvorstand plötzlich nichts mehr wissen, so erzählt das Klewer. "Nun war die Rede davon, dass ein erfolgreicher Vertragsabschluss von Anfang an davon abhängig war, dass Cheftrainer René Weiler auch damit einverstanden sei. Aber davon war nie die Rede", hält Klewer dagegen. Dieser Darstellung widerspricht Bornemann. Klewer beruft sich zudem auf ein Gespräch mit Weiler, der ihm unter Zeugen erklärt haben soll, mit seiner Arbeit zufrieden zu sein und ihn auch Trainerstab behalten zu wollen.

Der ehemalige Profikeeper stellt im Gespräch klar, dass es ihm nicht um eine Abrechnung gehe. Allein das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein, treibe ihn an, offen aus seiner Sicht über den Vorfall zu reden. "Ich möchte damit das Thema für mich dann auch abschließen und, wie gesagt, die Zeit beim Club für immer in guter Erinnerung behalten", sagt er.

Seit dem 1. Juli ist Klewer arbeitssuchend gemeldet. Er möchte dem Fußball verbunden bleiben und sich im sportpsychologischen Bereich weiterbilden. Sein Amt als Torwarttrainer hat Adam Matysek interimsmäßig übernommen. Zum 1. September wird es vom Bundestorwarttrainer der Frauen, Michael Fuchs, bekleidet.

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