Kloses Botschaft an die Glücksbringerinnen

17.2.2013, 21:50 Uhr
„Herz“-liche Grüße an die Frau Mama und die Freundin: Timm Klose sandte nach seinem Tor Botschaften an seine Glücksbringerinnen.

© Sportfoto Zink / JüRa „Herz“-liche Grüße an die Frau Mama und die Freundin: Timm Klose sandte nach seinem Tor Botschaften an seine Glücksbringerinnen.

Zwar war Klose durchaus zufrieden mit dem Resultat, aber er verschwieg die Fehler der Abwehr bei beiden Gegentreffern – und damit den eigenen beim 0:1 – nicht: „Das war doof und muss aufgearbeitet werden.“ Wer aber einen zweimaligen Rückstand aufhole, nannte er einen positiven Aspekt, der habe Moral bewiesen.

Daran wollte auch Trainer Michael Wiesinger nicht rütteln, selbst wenn er angesichts des späten Ausgleichs das Remis als glücklich bezeichnete. Aber er zeigte auch die Mängel seiner Schützlinge in verschiedenen Phasen der Partie auf. „In den ersten 30 Minuten haben wir gut gespielt, aber leider wieder unsere Chancen nicht genutzt“, vermischte er Lob mit Tadel. Natürlich wurmte ihn, dass Hiroshi Kiyotake in der 19. Minute völlig freistehend aus 16 Metern vorbeigeschossen hatte. „Mit einer 1:0-Führung wäre die Partie vielleicht ganz anders gelaufen“, meinte er.

Über die Leistungssteigerung von Hannover 96 wunderte sich der 40-Jährige keineswegs: „Da hat die Truppe gezeigt, dass sie über große Qualität verfügt.“ Urplötzlich zeigten die Gäste ihre Stärken nach vorne und deckten die Schwächen der FCN-Deckung – auch die Mittelfeldspieler agierten zu sorglos – schonungslos auf. Von der erwarteten Müdigkeit angesichts der strapaziösen Reise nach Moskau war nichts zu spüren.

Dies imponierte auch Gäste-Trainer Mirko Slomka, der seinen Kickern eine ausgezeichnete Leistung attestierte, aber dennoch alles andere als zufrieden war. Der Punktgewinn nach fünf Auswärtsniederlagen in Serie sah er lediglich als kleines Trostpflaster, „denn wir hätten unbedingt einen Dreier mitnehmen müssen“.

Und so war die Freude ganz auf Seiten des 1.FCN, der zu Recht seinen Joker Sebastian Polter nach seinem Streich wenige Sekunden vor dem Ende der dreiminütigen Nachspielzeit gebührend feierte. Dessen Reaktion nach seinem vierten Saisontor nötigt Respekt ab. Würde er jetzt Ansprüche auf einen Platz in der Anfangsformation anmelden, wurde er gefragt. „Nein“, antwortete er, „das mache ich nicht, das entspricht nicht meiner Haltung. Ich will mich durch überzeugende Trainingsleistungen aufdrängen.“ Die Wolfsburger Leihgabe spielt nicht die beleidigte Leberwurst wie Bayern-Star Arjen Robben nach seinem Kurzeinsatz in Wolfsburg.

Hannovers Trainer Slomka nahm zwar den späten Ausgleich („So etwas ist uns jetzt schon zum dritten Male passiert“) einigermaßen gelassen hin, nicht aber das Vorgehen von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer, der ihn in der 65. Minute auf die Tribüne geschickt hatte. „Ich habe kein Wort gesagt, sondern nur mit den Armen gefuchtelt“, verteidigte er sich und klagte den Pfeifenmann an: „Wenn das das einzige Kommunikationsmittel uns gegenüber ist, dann kann ich diesen Beruf nicht ausüben!“

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