Kloses Kopfschmerzen nach der Niederlage

23.4.2013, 11:16 Uhr
Kloses Kopfschmerzen nach der Niederlage

© Zink

Gute Nachrichten gibt es natürlich immer noch, sogar vom 1. FC Nürnberg. Timm Klose, zum Beispiel, hatte schon am Montagmorgen wieder den Weg in den Sportpark am Valznerweiher gefunden — ganz alleine. Wer Klose am Sonntagnachmittag bei der Arbeit beobachten durfte, hatte damit nicht unbedingt gerechnet. Klose hatte die Woche zwischen den Derbys vor allem damit zugebracht, sich von einer Gehirnerschütterung zu erholen, zugezogen beim 0:4 in München.

Pünktlich zum Vergleich mit der Spielvereinigung meldete sich Klose wieder dienstfähig. Tatsächlich köpfte Klose dann Fürther Flanken aus dem Nürnberger Strafraum, dass es eine Wonne war. Dummerweise nur war die Idee mit den vielen Kopfbällen nicht dazu geeignet, Kloses Heilungsprozess nachhaltig werden zu lassen. Nach 45 Minuten wechselte sich Klose deshalb selbst aus, kurz zuvor hatte Schiedsrichter Manuel Gräfe nach draußen gefunkt, dass Klose, der da gerade einen sehr wuchtig getretenen Schuss von Jung-Bin Park mit dem Kopf gestoppt hatte, einen nicht mehr ganz sattelfesten Eindruck macht. Bibiana Steinhaus, die Vierte Offizielle, gab Michael Wiesinger Bescheid und der brachte Berkay Dabanli für Klose in ein Spiel, das den Nürnbergern zu diesem Zeitpunkt einige Kopfschmerzen bereitete.

„Ein ordentliches Spiel“ attestierte Wiesinger dem Ersatz-Innenverteidiger Dabanli, der im Winter nach Nürnberg geholt worden war, um den Konkurrenzdruck zu erhöhen. Wirklich gebraucht hatten sie ihn bislang allerdings nicht, weil ja Klose und Per Nilsson keinen Anlass gaben, sich um Nürnbergs Defensive zu sorgen. Im Gegenteil: Nilsson hat sich mit seinen Treffern gegen Mainz sogar an die Spitze der internen Torjägerliste gesetzt. Klose hat auch schon zweimal getroffen in dieser Spielzeit — Nürnberg hat zwei einigermaßen gefährliche Innenverteidiger, die nun aber womöglich beim Ausflug nach Hoffenheim fehlen.

Bei Klose, sagt Wiesinger, „müssen wir nun sehr vorsichtig sein, schließlich ist es jetzt seine zweite Gehirnerschütterung“. Bei Nilsson, der nach der Partie gegen Fürth auch mit einigen Beulen vom Platz gekommen war, ist das mit der Vorsicht gar nicht notwendig: Der Schwede sah im Derby die fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt. Fehlen in Hoffenheim tatsächlich Nilsson und Klose, dürfte vor allem Hiroshi Kiyotake ein wenig Sehnsucht haben. Elf Nürnberger Treffer hat Kiyotake in dieser Saison schon vorbereitet, meist waren es Frei- oder Eckstöße, die dann eben Klose oder Nilsson irgendwie ins Tor befördert haben. Gegen Fürth zeigte Nürnbergs gefährlichstes Offensiv-Stilmittel allerdings keine Wirkung. „Weil die Spielvereinigung da gut verteidigt hat“, sagt Wiesinger. Wenn er dann gefragt wird, ob man angesichts der guten Fürther Verteidigung nicht irgendwann den Plan ein wenig hätte verändern können, gibt sich Wiesinger einigermaßen verblüfft über die Frage. „Der Plan, den wir haben, hat uns 38 Punkte und eine sorgenfreie Saison eingebracht. Und das war doch der Plan, dass wir eine sorgenfreie Saison erleben.“

Der Plan für den Rest der Saison steht auch schon fest. Zunächst soll die Niederlage gegen Fürth aufgearbeitet werden. „Wir müssen kritisch mit diesem Spiel umgehen, dann aber auch versuchen, wieder eine positive Stimmung zu erzeugen“, sagt Wiesinger. So gut gelaunt soll dann verhindert werden, dass die Saison der anderen ähnlich sorgenfrei wird.

„Vier interessante Spiele“, sagt Wiesinger, stehen dem 1. FCN jetzt noch bevor. Vier Spiele, in denen man „ein bisschen das Zünglein an der Waage“ spielen kann. Hoffenheim, Düsseldorf und Bremen kämpfen noch gegen den Abstieg, Leverkusen möchte sich gerne direkt für die Champions League qualifizieren. Gelingt der Plan, bleibt trotzdem ein Problem, sagt Wiesinger. „Wir haben gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth verloren.“ Keine neue Nachricht, aber eine schlechte.


 

Verwandte Themen


5 Kommentare