Knapp gegen Krefeld: Segal serviert Spitzenreiter-Sieg

13.10.2017, 21:31 Uhr
Sicherte den Ice Tigers beim kräfteraubenden Erfolg gegen Krefeld eine zumindest kurzzeitige Zwei-Tore-Führung: Brandon Segal.

© Sportfoto Zink / ThHa Sicherte den Ice Tigers beim kräfteraubenden Erfolg gegen Krefeld eine zumindest kurzzeitige Zwei-Tore-Führung: Brandon Segal.

Den eigentlichen Höhepunkt des Wochenendes wird Eishockey-Nürnberg wahrscheinlich am Sonntag erleben, wenn die Ice Tigers beim Angstgegner Wolfsburg zu Gast sind. Das wenig glanzvolle 3:2 (1:0, 1:1, 1:1) gegen Krefeld diente lediglich dazu, die Tabellenführung zu sichern.

Philippe Dupuis war der erste Angestellte der Thomas Sabo Ice Tigers, der das beim hart erkämpften 3:2-Erfolg gegen die Pinguine die Nürnberger Prämisse beherzigte. Nach fünf Minuten und 56 Sekunden entschied er ein Bully im Krefelder Drittel für sich, nach fünf Minuten und 57 Sekunden tänzelte der Puck Richtung Gäste-Tor, nach fünf Minuten und 58 Sekunden hatte er die schwarze Scheibe an Andrew Engelage vorbei ins Tor gemogelt: 1:0.

Auch der zweite Nürnberger Treffer wurde durch den Torhüter der Krefelder begünstigt. Nach einem Querpass von Taylor Aronson verlor Engelage das Gleichgewicht, Leo Pföderl hatte wenig Mühe den Puck im Tor unterzubringen: 2:1 (38.). Das entscheidende 3:1 legte sich Brandon Segal einfach selbst auf (52.).

Dass sich Wilsons Mannschaft zwischendurch doch ein wenig dem Herbst-Blues hingegeben hatte, lag vor allem daran, dass sie nach 20 Minuten nicht mehr den Rat des Trainers befolgte, den er ihnen in dieser Woche mit an die Hand gegeben hatte. Bei jedem Spiel sollte diese hart und konzentriert arbeiten. Nur 32 Sekunden aber, nachdem die Teams das frisch gemachte Eis betreten hatten, nutzte Krefelds NHL-Zugang Jordan Caron jedoch eine Unaufmerksamkeit in der Verteidigung der Gastgeber. Sein Tor in der 21. Minute bedeutete den zwischenzeitlichen Ausgleich, vor allem bestätigte es aber Wilsons These, dass Krefeld zwar nicht zu den besten Teams der Liga zählt, dafür aber über hervorragende Einzelspieler verfügt.

Treutles Schulter zuckt richtig

Weil die Ice Tigers in den folgenden Minuten nicht aktiver wurden, nutzten Marcel Müller (25.) und Daniel Pietta (32.) die Gelegenheit, ihren ehemaligen Mannschaftskollegen warm zu schießen. Über Krefeld hatte sich Nürnbergs Torwart Niklas Treutle nach einem Ausflug in die beste Liga der Welt und einem Kurztripp nach Finnland zurück in die Deutsche Eishockey-Liga gearbeitet, vielleicht wusste er auch deshalb, mit welcher Schulter er zucken musste, als Müller und Pietta reichlich ungedeckt vor seinem Tor auftauchten.

Wären die Ice Tigers in dieser Phase in Rückstand geraten, sie hätten sich nicht beschweren dürfen. Nach vorne klappte wenig, hinten räumten sie den Gästen immer wieder zu viel Platz ein, wie schon in der Vorwoche gegen München hielt Treutle seine Mannschaft mit guten Paraden im Spiel. Auf fünf Spieler muss Wilson aktuell verzichten, vor allem die Geschwindigkeit von Yasin Ehliz (Hüftprobleme) oder die Überzeugung von Patrick Reimer (Beinverletzung) hätte ihnen in dieser Phase gut getan, tatsächlich wirkten ihre gesunden Kollegen nun ein wenig selbstmitleidig - oder waren schlichtweg erschöpft.

Nordlund macht's nochmal spannend

Erst eine Strafzeit rüttelte die Mannschaft, die für eine Nacht die Tabellenführung an Berlin abgeben musste, wieder wach. Dupuis wurde von einem Krefelder in Engelage gecheckt, die Schiedsrichter werteten die Aktion als Foul – plötzlich legten die Ice Tigers den Blues wieder ab. Im Gegensatz zur ersten längeren Pause nahm Nürnberg diesmal den Schwung ins letzte Drittel mit, erneut war es aber eine Strafzeit, diesmal gegen Aronson, der den Ice Tigers neuen Schwung verlieh. Dass Segals Treffer noch immer nicht die finale Beruhigung brachte, lag an einem verdeckten Schuss von Markus Nordlund, der Treutle eiskalt erwischte (53.).

Eine weitere Blöße gaben sie sich in den verbleibenden sieben Minuten aber nicht mehr, am Ende waren es lediglich die Krefelder, die ein wenig selbstmitleidig sein durften, weil es verpasst hatten, wenigstens einen Punkt aus der Arena Nürnberger Versicherung mitzunehmen.

Nürnberg: Treutle; Jurcina/Mebus, Aronson/Festerling, Gilbert/Torp - Segal/Dupuis/Fox, Pföderl/Steckel/Möchel, Pohl/Reinprecht/Weber, Pfleger/Alanov.– Tore: 1:0 Dupuis (5:58), 1:1 Caron (20:32), 2:1 Pföderl (37:45), 3:1 Segal (51:08), 3:2 Nordlund (52:44). - Schiedsrichter: Dipietro/Hoppe - Zuschauer: 4027. - Strafminuten: 4-2.

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