Kollaps in Kasan: Bamberg lässt den Sieg liegen

12.1.2017, 19:37 Uhr
Gegen den russischen Vizemeister gab das Trinchieri-Team eine zweistellige Führung im dritten Viertel aus der Hand.

© dpa Gegen den russischen Vizemeister gab das Trinchieri-Team eine zweistellige Führung im dritten Viertel aus der Hand.

Hauptgründe für Bambergs zehnte Saisonniederlage im laufenden Wettbewerb waren zum einen die eigene unterirdische Dreierquote von nur 16 Prozent sowie Kasans Duo Keith Langford (27 Punkte, zehn Rebounds, fünf Assists) und Latavious Williams (13 Punkte), das zusammen 40 der 63 russischen Punkte erzielte. Und dennoch lagen die Oberfranken über weite Strecken der Partie zum Teil sogar zweistellig in Front.

Defensiv stand die Mannschaft von Cheftrainer Andrea Trinchieri, der anders als im Vorfeld befürchtet, doch auf Nicoló Melli (geschwächt durch Magen-Darm-Infekt) zurückgreifen konnte, hervorragend, gestattete ihrem Gegenüber auch nur eine Trefferquote von knapp 38 Prozent und provozierte 13 Ballverluste.

Zweimal zweistellige Führung verspielt

Da das Spiel der Bamberger aber auch nicht frei von Fehlern war - am Ende standen sogar 14 Turnover (Zisis 4, McNeal 3) auf Bamberger Seite - konnte Kasan auch nach zweistelligen Rückständen immer wieder zurückkommen. Im ersten Durchgang verspielten die Domstädter eine Elf-Punkte-Führung (27:16, 14. Min.), gingen dank einem seltenen erfolgreichen Dreier von Darius Miller immerhin noch mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung (36:30) in die Pause.

In den ersten fünf Minuten weitete das Trinchieri-Team den Abstand zum Gegner langsam aber stetig wieder weiter aus und hatte Mitte des dritten Viertels die bis dato höchste Führung (42:30) auf der Habenseite. Danach allerdings ging der ohnehin kaum vorhandene Offensivrhythmus gänzlich verloren und auch die Intensität in der Verteidigung konnte nicht ganz aufrecht gehalten werden. Zeitgleich wurde bei den Russen Langford, der über weite Strecken den Alleinunterhalter spielte, wieder stärker und netzte auch teils wilde Würfe unter Bedrängnis ein.

Kasan-Duo nicht zu stoppen

Der große Unterschied zum ersten Durchgang war, dass der Euroleague-Topscorer und Unics-Star jetzt nennenswerte Unterstützung bekam - und das ausgerechnet von einem alten Bekannten: Latavious Williams. Der athletische US-Center profitierte jetzt immer wieder von Langfords Pässen und verwertete diese mit enormen Ausdruck. Ein krachender Dunk des früheren Kurzzeit-Bambergers holte nicht nur das viel besagte Momentum auf russische Seite, sondern brachte auch die bis hierhin eher verhalten wirkenden Zuschauer ins Spiel.

Auf der Gegenseite war Bamberg jetzt vollkommen von der Rolle und brachte offensiv kein Bein mehr auf den Boden. Selbst ein unsportliches Foul von Keith Langford an Bambergs Bestem, Janis Strelnieks, half den Oberfranken am Ende nichts mehr. Langford und zwei Freiwürfe von Paul Stoll, der Kasans Aufholjagd im dritten Viertel mit einem Dreier aus großer Distanz zusätzlich befeuerte, besiegelten die 58:63-Niederlage.

Unics Kasan: Langford (27 Punkte), Williams (13), Parakhouski (8), Stoll (7), Antipov (5), Johnson (3), Kaimakoglou, Panin, Clarke, Klimenko, Banic
Brose Bamberg: Strelnieks (13), Miller (12), Causeur (6), Radosevic (6), Theis (6), Melli (4), Zisis (4), Staiger (3), McNeal (2), Veremeenko (2), Heckmann

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